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Allgemeine Themen / 11. Mai 2021

Je erfolgreicher desto einsamer?

Je erfolgreicher desto einsamer

Je erfolgreicher desto einsamer? Auf der Suche nach dem besten Freund 

Von Walter Stuber  

„Ich rufe diese Woche fünf Menschen an, mit denen ich seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Was machst Du Besonderes diese Woche?“ Vor ein paar Wochen habe ich diesen Post bei Facebook und WhatsApp eingestellt. Für mich war es eine Art Experiment. Ich wollte herausbekommen, ob Bekannte, die sich schon lange nicht mehr bei mir gemeldet haben, von sich aus anrufen würden.  

Das Ergebnis: Nicht einer rief an, obwohl ich ein großes Netzwerk habe. Schade. Aber immerhin hatte ich fünf interessante Telefongespräche, denn was ich ankündige, das mache ich auch. Auslöser für diese Aktion waren Gedanken, die ich mir rund um das Thema Freundschaft gemacht habe. Was macht einen guten Freund aus? Und wer ist mein bester Freund? 

Miteinander durch dick und dünn  

In meiner Kindheit war Otto derjenige, mit dem ich am meisten Zeit verbracht habe. Später kam dann Andreas mit dabei. Nach der Grundschule trennten sich leider unserer Wege, weil sie in andere weiterführende Schulen gingen als ich. Als Jugendlicher war ich viel mit Harald unterwegs. Aber auch diese Freundschaft verlief irgendwann im Sand, weil wir beruflich unterschiedliche Wege gingen.  

Seitdem war und bin ich auf der Suche nach einem Freund, mit dem ich durch dick und dünn gehen kann. Manchmal dachte ich, dass ich jemanden gefunden hätte, der mein Sparringspartner sein könnte, wie früher Otto und Harald. Aber dann wurde mir klar, dass derjenige nur darauf aus war mir irgendetwas zu verkaufen oder meine Kontakte für seine Belange zu nutzen.  

Echte Unterstützer  

Was ein Glück, dass ich vor einigen Jahren meinen christlichen Glauben wiederentdeckt habe und dass ich weiss, dass die Aussage „Jesus ist dein Freund“ keine Floskel ist. Mit ihm kann ich über meine Sorgen, Nöte und Freunden im Gebet sprechen. Aber ein echter Freund auf Erden, der mir mal ermutigend auf die Schulter klopft, der wäre trotzdem schön.  

Sicher, ich habe Menschen, die mich eng begleiten und auch für mich da sind. Dirk Eckart www.dirk-eckart.de , mein Kompagnon, ist zum Beispiel. Mit ihm kann ich vieles besprechen. Auf geschäftlicher Ebene verstehen wir uns blendend. Was unser Privatleben angeht, ticken wir völlig anders. Deshalb hat sich auch keine klassische „Männerfreundschaft“ bei uns entwickelt. Aber so wie es ist, ist es gut! 

Soziale Netzwerke sind kein Ersatz 

Meine Beobachtung: Unternehmer*innen und Führungskräfte werden, je erfolgreicher sie sind, nach Feierabend schnell zu einsamen „Wölfen“. Sicherlich gibt es dafür ganz unterschiedliche Gründe. Manche kommen gut ohne echte Freunde aus. Anderen fehlt jemand, der Freude und Leid mit einem teilt. Ich gehöre eindeutig zur zweiten Gruppe.  

Ich bin viel in den sozialen Netzwerken unterwegs, das ist meine Art den fehlenden Kumpel in meinem realen Leben wenigstens ein wenig zu kompensieren. Wohlwissend, dass das nicht funktionieren kann! Vielleicht muss ich „Freundschaft“ für mich neu definieren und meine Erwartungen an einen „besten Freund“ überdenken, damit ich irgendwann doch noch einen echten Gefährten finde. 

? Wie haben Sie Ihren besten Freund/beste Freundin gefunden?  

Wenn Sie auf der Suche nach echter Freundschaft sind: Was tun Sie dafür, fündig zu werden?  

Was tun Sie gegen das Gefühl der Einsamkeit, trotz der Menschen, die sie umgeben? 

Ich freue mich auf Ihren Kommentar oder Ihre Mail!  

Glauben / 5. Mai 2020

Unternehmer und Christ

Unternehmer und Christ

Einfach oder kompliziert? Mein Leben als Unternehmer und Christ 

Es gibt Sätze, die begleiten einen das ganze Leben über. Bei mir ist es ein Vers aus der Bibel, den ich anlässlich meiner Konfirmation zugesprochen bekommen habe. “Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Das steht im Matthäus-Evangelium Kapitel 16, 26.

Ich habe mich oft gefragt, warum der Pfarrer genau diese Worte für mich herausgesucht hat. Dass ich mal Unternehmer sein würde, war damals überhaupt noch nicht abzusehen! Es hat eine Weile gedauert, bis ich es verstand. Als Teenager habe ich mich sehr gerne in den Vordergrund gespielt, weil ich mich nach Anerkennung und Liebe gesehnt habe. In meinem Elternhaus habe ich das nie erfahren. Erst durch den christlichen Glauben und Jesus Christus, habe ich genau das gefunden, was ich zu Hause immer vermisst habe.

Von Walter Stuber  

Fast vergessen – dann wieder entdeckt

Dann kam eine Lebensphase, in der ich Glaube, Liebe, Hoffnung an die Seite gedrängt habe. Ich stand kurz davor „die Welt zu gewinnen“, aber „Schaden an meiner Seele zu nehmen“. Mittlerweile war ich ein erfolgreicher Gerüstbauunternehmer.

Ein tödlicher Arbeitsunfall auf einer unserer Baustellen, ein Kalkulationsfehler, der fast in die Insolvenz führte und eine schwere Erkrankung erinnerten mich wieder an meinen Konfirmationsspruch und brachten mich letztlich zurück zum Glauben. Seitdem bekenne ich mich öffentlich dazu Christ zu sein.

Persönlicher Glaube hat Auswirkungen auf den Alltag

„Was bedeutet für dich Christsein im (Berufs-)Alltag?“ Diese Frage bekomme ich öfters gestellt. Wie wird mein Glaube für andere sichtbar? Durch den sonntäglichen Gottesdienstbesuch? Die Mitarbeit in einer christlichen Kirche? Das Händefalten zum Gebet? Das ist alles gut und auch wichtig. Aber um hier in Ostdeutschland als Unternehmer ein Leuchtturm für den Glauben an Jesus zu sein, ist das meiner Meinung nach nicht effektiv genug.

Ich bin davon überzeugt, dass ich mehr darauf hinweisen kann, wenn ich meinen Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden mit Wertschätzung begegne und jederzeit ordentlich und korrekt mit meinem Geld und den Steuern umgehe! Aber das ist in unserer Gesellschaft manchmal schwieriger zu realisieren, als man denkt. Deshalb ist für mich der Kontakt zu Christen, die ähnliche berufliche Herausforderungen wie ich haben, so wichtig. Das Netzwerk Christen in der Wirtschaft ist mir eine große Hilfe. Es ist gut, wenn man mit Gleichgesinnten nicht nur reden, sondern auch beten kann.

Gläubig und ganz menschlich

„Was hülfe es dem Menschen…“ – Irgendwie kommt es mir so vor, als ob der Pfarrer damals bei meiner Konfirmation schon geahnt hat, was aus dem aufmüpfigen Walter mal werden würde. Die Liebe, die keine Leistung fordert, habe ich mittlerweile in Jesus gefunden. Anerkennung von Menschen brauche ich trotzdem noch – und bekomme sie nicht immer so, wie ich mir das wünsche. Trotz beruflicher Erfolge, Herausgabe von zwei Büchern, Engagement für Menschen mit Behinderungen, usw.

Vielleicht liegen noch 20 oder 30 Jahre Lebenszeit vor mir. Ich hoffe sehr, dass irgendwann meine Sehnsucht nach Anerkennung gestillt ist. Ein Weg dahin könnte sein, dass ich mir immer wieder die Frage stelle: Wo soll mein Lebenswerk hingehen und wie kann ich in meinem Umfeld meinen Glauben authentisch leben und weitergeben?

Allgemeine Themen / 2. Januar 2017

Was zählt im Leben?

Warum mich Gewinnmaximierung allein nicht glücklich macht

„Ein erfolgreicher Geschäftsmann muss doch viel Geld haben!“ Diesen Satz höre ich häufiger. Damit verbunden ist die Annahme, dass ein hoher Kontostand und viele Aufträge den Unternehmer glücklich machen. Das vergangene Jahr hat mir einmal mehr gezeigt, dass mein persönliches Glück nicht davon abhängt, ob finanziell alles gut  läuft.  Trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten, gab es für mich 2016 viele „Glücksmomente“ und teilweise waren sie ganz unspektakulär:

Meine Glücksmomente

  • Da war der Blick in das glückliche Kindergesicht bei unserer  Firmen-Weihnachtsfeier mit den Angehörigen unserer Belegschaft.
  • Glücklich macht mich die Gewissheit, dass ich nie „mutterseelenallein“ bin, dass Gott immer da ist und sich kümmert. Das kann ich schwarz auf weiß in der Bibel nachlesen, u.a. in Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“.
  • Ein großes Glück sind für mich Mitarbeiter, die treu und zuverlässig ihre Arbeit tun,  hinter dem Unternehmen und den Chefs stehen, auch dann, wenn es nicht so gut läuft. Ich denke da besonders an Lutz Thiele, Gerüstbauer der durch dick und dünn mit uns geht, ohne darüber viele Worte zu verlieren.  
  • Menschen, die auch in Krisen  an meiner Seite bleiben und  sich nicht abwenden, nur weil sie es lieber mit „Siegertypen“ zu tun haben, die sind rar gesät und deshalb für mich ein Glücksfall!

Meine persönlichen Prioritäten

Ich könnte noch viel mehr aufzählen, was für mich Glück bedeutet – unabhängig von Geld, Besitz und  Ansehen. Langfristig gesehen macht mich so  etwas glücklicher, als Gewinne und ein volles Auftragsbuch. Wobei ich als Geschäftsführer  natürlich meiner Verantwortung für die Mitarbeiter nachkommen muss und vorausschauend planen muss.

Mein persönliches, tiefes Glück will ich allerdings nicht daran hängen, dass ich die für 2017 gesteckten Ziele erreiche. Das Bibelwort aus Psalm 73: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ soll meine  Devise sein. Nach Gott, dem Vater von Jesus Christus, dessen Geburt wir gerade gefeiert haben, will ich mein ganzes Leben ausrichten. Das werden vermutlich nicht alle Geschäftspartner, Freunde und Bekannte verstehen. Aber von dieser Basis, ergibt sich für mich jeder weitere Erfolg.