Gastbeitrag / 3. August 2021

Nur so geht´s: Gesund essen und das

Gesund essen und das Klima schützen

Von Heike und Matthias Quendt, Geschäftsführer QFI Quendt Food Innovation KG www.qfi.de  

Morgens fängt es an und bis abends beschäftigt es uns immer wieder: Das Essen. Das Bewusstsein, für gesunde Kost wird zwar immer stärker. Aber dass man mit der richtigen Ernährung auch zum Klimaschutz beitragen kann, das ist noch nicht so richtig im Bewusstsein der Verbraucher angekommen. 

Erstaunlicherweise macht sich gerade der Discounter Lidl dafür stark. In allen Berliner Filialen https://unternehmen.lidl.de/verantwortung/csr-news/2021/210602_test-eco-score-berlin wird die fünfstufige Eco-Score-Produktkennzeichnung auf 140 Tee-, Kaffee- und Molkereiartikeln getestet, die anzeigt, wie umweltfreundlich ein Produkt ist. Der Discounter Aldi www.aldi.de hat entschieden bis 2030 nur noch Fleisch mit Tierhaltungsformen 3 und 4 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/aldi-fleisch-tiergerecht-verbraucher-tierhaltung-101.html  zu verkaufen. Das soll nicht nur das Tierwohl fördern, das hat auch positiven Einfluss auf das Klima. 

Wir brauchen Fleischgeschmack  

Klima bewusst leben, bedeutet auch, sich vor Augen zu halten: Wenn ich Fleisch esse, trage ich automatisch zum Klimawandel bei. Das Tier muss gefüttert werden. Wenn es z.B. Soja aus Brasilien bekommt, wird für den Anbau der Regenwald abgeholzt. Das ist nur ein Aspekt von vielen. Es geht uns nicht darum, Fleisch komplett vom Speiseplan zu streichen und dass alle Veganer werden. Wir essen selbst auch Fleisch, allerdings höchstens zweimal in der Woche. Eingekauft wird  beim Metzger unseres Vertrauens.   

Was nur Wenige wissen: Der Fleischgeschmack gehört neben süß, sauer, salzig und bitter zu unseren Grundgeschmacksrichtungen. Wir brauchen „umami“ https://de.wikipedia.org/wiki/Umami, so das japanische Wort des Geschmacks. Deshalb sollte es auch in veganen Produkten vorkommen. Wie man „umami“ pflanzlich herstellen kann, ist eine der vielen Fragen mit der wir uns bei QFI Quendt Food Innovation KG www.qfi.de beschäftigen.  

Unterstützung von kleinen Unternehmen bei der Produktentwicklung 

Der Kern unserer Dienstleistung ist die Entwicklung von schmackhaften, pflanzlichen, klimaneutralen Produkten für mittelständische Unternehmen wie z.B. Bäckereien und Lebensmittel – und Genusswarenhersteller. Aus unseren rund zwei Jahrzehnten in führenden Positionen in einem mittelständischen Familienunternehmen der Backwaren-Industrie wissen wir, dass man sich im operativen Bereich viel zu selten Zeit für neue Strategien und Innovation nimmt.  

Große Unternehmen kaufen Start-Ups, um im Bereich Klima und gesunde Ernährung die Produktpalette zu erweitern. Das können kleinere Betriebe nicht leisten. Hier kommen wir mit unserem Knowhow ins Spiel, damit auch die mittelständischen Unternehmen den Umbruch in der Ernährungskultur mitgestalten können. In unserem Produktlabor stellen wir Prototypen her. Wir unterstützen unsere Kunde auch beim Produktdesign, den Produktionsabläufen, der Qualitätssicherung oder dem Marketing, ganz individuell wie sie es brauchen.  

Mit Hülsenfrüchten punkten 

In der Produktentwicklung arbeiten wir mit unterschiedlichen Rohstoffen. Leguminosen, also Hülsenfrüchte, setzen wir besonders gerne ein, denn durch ihr Nährwert-Profil sind sie ideal für unsere Ernährung. Zudem helfen sie die CO-Emission zu senken, sie erhöhen auf natürliche Weise die Fruchtbarkeit der Ackerböden und sie sind vielseitig verwendbar. Es liegt auf der Hand, dass Leguminosen zukünftig eine immer größere Rolle spielen werden, wenn es um gesundes und klimafreundliches Essen geht. 

Deshalb muss schon jetzt der Anbau von Hülsenfrüchten forciert werden. Ein Grund, warum wir die Arbeitsgemeinschaft „Legu Sachsen“ gegründet haben.  In der AG wirken Vertreter aller Stufen der künftigen Wertschöpfungskette „Leguminosen für die Humanernährung“ in Sachsen mit, vom agrarwirtschaftlichen Anbau bis hin zur Bäckerei, die die Schnittstelle zum Konsument*innen ist. Die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP–AGRI) https://www.smul.sachsen.de/foerderung/eip-agri-4815.html , führt den Aufbau sächsischer regionaler Wertschöpfungskette: Würzige MiniMahl-Zeiten als Pilot-Projekt https://www.rkw-sachsen.de/projekte_netzwerke/wertschoepfungskette_leguminosen/ . 

Lecker und gut 

Es reicht uns nicht, neue, gesunde, klimaneutrale Produkte mit Leguminosen herzustellen, die genauso aussehen wie die, mit den gängigen Zutaten. Ein Brötchen, das statt mit Mehl mit Hülsenfrüchten hergestellt wurde, ist uns zu wenig Innovation. Wir wollen die Hülsenfrüchte zu einem eigenen Produktkonzept verarbeiten, sodass der Kunde sofort erkennt: Das ist neu! Das will ich testen!  

Dann kommt der entscheidende Punkt: Die Kulinarik!  Das Produkt muss gut schmecken! Ist das nicht der Fall, spielt es für den Verbraucher keine Rolle, dass es gesund und gut für das Klima ist. Der Kunde wird es in diesem Falle nicht nochmal kaufen. Deshalb müssen unsere Produkte lecker sein.  

Paritätisch und familiär  

Als diplomierte Ökotrophologin und Geschäftsführer mit dem Schwerpunkten Marketing und Vertrieb ergänzen wir uns perfekt. Wir legen viel wert darauf, dass wir als Ehepaar unser Familienunternehmen wirklich paritätisch leiten. Unsere drei erwachsenen Söhne sind bereits Gesellschafter.  

Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung von Lebensmitteln mit gesunden, klimaneutralen Zutaten ein zukunftsfähiges Unternehmensmodell ist. Denn wie am Anfang erwähnt: Mit dem Essen beschäftigen wir uns den ganzen Tag und es wird in Zukunft immer wichtiger, dass wir uns gesund und klimaschonend ernähren!   

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