Glauben

Glauben / 26. Juli 2024

Die Kraft des Positiv-Denkens und Betens in Zeiten der Not

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Es ist kein Geheimnis, dass das Leben – sei es im privaten oder beruflichen Bereich – oft herausfordernd sein kann. Schwierigkeiten und Hindernisse sind Teil unseres Alltags. In solchen Momenten scheint es schwer, positiv zu bleiben und in Lösungen zu denken. Doch genau in diesen Zeiten kann uns die Kraft des Positiv-Denkens und Betens unterstützen und uns den Weg weisen.

Positiv-Denken als Schlüssel zu Lösungen

Positiv-Denken bedeutet nicht, die Realität zu verleugnen oder Probleme zu ignorieren. Es geht vielmehr darum, die Perspektive zu wechseln und bewusst nach Lösungen zu suchen, anstatt sich von Schwierigkeiten überwältigen zu lassen. Dies erfordert eine gewisse Disziplin und Übung, doch die Ergebnisse sind lohnenswert.

Ein prominentes Beispiel aus der Unternehmenswelt: In unserem Unternehmen, das seit über 23 Jahren besteht, gibt es immer wieder Situationen, in denen Kunden nicht zahlen wollen oder können. Solche Momente könnten leicht zu Frustration und Resignation führen. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, hilft es, diese Situation als Herausforderung zu betrachten und sich auf mögliche Lösungswege zu konzentrieren. Hier spielt das positive Denken eine entscheidende Rolle.

Beten als Quelle der Kraft und Dankbarkeit

Neben dem Positiv-Denken spielt auch das Beten eine wesentliche Rolle in unserem Leben. Beten bedeutet, sich an eine höhere Macht zu wenden und um Hilfe und Führung zu bitten. Es geht darum, in Momenten der Not, aber auch der Freude, innezuhalten und sich dem göttlichen Beistand anzuvertrauen.

Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte „Stoßgebet“. In besonders stressigen oder herausfordernden Situationen hilft es, ein kurzes, aber inniges Gebet zu sprechen. Dieses Gebet ist ein Ausdruck des Vertrauens, dass es immer eine Lösung gibt, auch wenn wir sie in diesem Moment noch nicht sehen können. Es ist erstaunlich, wie oft nach einem Stoßgebet eine neue Perspektive oder eine unerwartete Lösung auftaucht.

Dankbarkeit als tägliches Ritual  Hören Sie den Podcast von den der Dankbarkeitsbotschafterin Sabine Langenbach

Dankbarkeit ist ein weiterer zentraler Aspekt, der eng mit dem Positiv-Denken und Beten verknüpft ist. Dankbarkeit bedeutet, die kleinen und großen Segnungen im Leben zu erkennen und wertzuschätzen. In unserem Geschäftsalltag bedeutet dies, dankbar zu sein für unsere hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere treuen Kunden und zuverlässigen Lieferanten, die uns seit über zwei Jahrzehnten begleiten.

Dankbarkeit kann ein tägliches Ritual sein. Wir dürfen immer wieder Danke sagen – sei es zu Beginn des Tages, in stillen Momenten während der Arbeit oder vor dem Schlafengehen. Diese kontinuierliche Übung der Dankbarkeit hilft uns, den Fokus auf das Positive zu richten und stärkt unser Wohlbefinden.

Fazit 

Positiv-Denken und Beten sind nicht nur Konzepte, sondern wirkungsvolle Praktiken, die uns unterstützen können, mit den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen. Sie helfen uns, den Blick auf das Wesentliche zu richten, Lösungen zu finden und stets dankbar zu bleiben. In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, bieten uns diese Rituale einen Anker und eine Quelle der Kraft.

Es mag nicht immer leicht sein, positiv zu bleiben und in Lösungen zu denken. Doch durch das bewusste Üben von Positiv-Denken, regelmäßiges Beten und das ständige Praktizieren von Dankbarkeit können wir den Herausforderungen des Lebens mit mehr Gelassenheit und Zuversicht begegnen. Und wer weiß, vielleicht zeigt sich genau in diesen schwierigen Momenten die wahre Stärke unseres Glaubens und unserer positiven Einstellung.

Euer Walter Stuber

Glauben / 21. Mai 2024

Von göttlichen Fußstapfen getragen: Meine Reise, Hoffnungen für die Zukunft und der unvergängliche Wert der Nachhaltigkeit

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Liebe Leserinnen und Leser,

Wenn ich zurückblicke auf die vielen Jahre meiner beruflichen und persönlichen Reise, so erkenne ich deutlich die Spuren der Liebe Gottes in meinem Leben. Diese Spuren sind wie große Fußabdrücke im Sand, die mich stets daran erinnern, dass ich nie alleine war. In jedem Schritt, den ich gemacht habe, war Gottes unendliche Liebe und Fürsorge bei mir.

Von Gerüsten gebaut: Eine Ära geht zu Ende, ein neues Kapitel beginnt am 01.04.2026. 

Besonders in den schwierigsten Zeiten meines Lebens, wie beispielsweise im Jahr 2012, als wir fast in die Insolvenz gerutscht wären nach dem gescheiterten Projekt an der Nibelungenbrücke in Worms, habe ich diese Nähe gespürt. Ich erinnere mich, wie ich auf der Brücke stand, in die Ferne blickte und über den Sinn des Lebens nachdachte. In diesen Momenten der Verzweiflung war es Gottes stützende Hand, die mir Kraft gab und mir half, die Herausforderungen zu meistern.

Es ist mir klar, dass mein Nachfolger nicht einfach in meine Fußstapfen treten kann – und das erwarte ich auch nicht. Jeder Mensch wird von der göttlichen Weisheit auf seine eigene Weise geleitet und hinterlässt seine eigenen Spuren im Sand des Lebens. Mein Wunsch für meinen Nachfolger ist, dass er seine eigenen Wege findet und dabei die Werte, die mir am Herzen liegen, nicht aus den Augen verliert.

In den letzten Jahren wurde mir immer bewusster, wie wichtig Nachhaltigkeit und die Orientierung am Gemeinwohl sind. Bei der Gemeinhardt Service GmbH haben wir uns stark dafür eingesetzt, nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand dabei immer im Vordergrund.

Lesen Sie auch:  Nachhaltigkeit ist das Fundament unseres täglichen Handelns 

Ich hoffe, dass mein Nachfolger ähnliche Projekte vorantreibt und die Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften und sozialer Verantwortung erkennt. Auch wenn ich es nicht garantieren kann, so bleibt es doch mein innigster Wunsch.

Liebe Leserinnen und Leser, ich danke Ihnen von Herzen für die vielen Jahre der Treue und Unterstützung. Möge jeder von Ihnen die Führung und Liebe Gottes in seinem Leben spüren und mit Zuversicht und Hoffnung seinen eigenen Weg gehen.

Ihre Gedanken sind mir wichtig! Teilen Sie Ihre Meinungen und Erfahrungen gerne in den Kommentaren.

Mit herzlichen Grüßen,

Walter Stuber

Glauben / 27. Februar 2024

Platz machen für Jüngere

Bildquelle: ChatGPT

„Die Kunst des Aufhörens“. Die Überschrift bei ZEIT-ONLINE zieht mich magisch an. In der Kolumne „Gottes Bodenpersonal“ wünscht sich die Pfarrerin Hanna Jacobs, dass „haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende wüssten, wann es Zeit ist, zu gehen.“  Und weiter heißt es im Text: „Wer so lange bleibt wie nur irgend möglich, hat eine Nach-mir-die-Sintflut-Haltung.(…) Ihm ist es letztlich egal, wie mühsam es für “den Neuen” nach einem Vierteljahrhundert werden wird, das Ruder zu übernehmen“ 

Das, was die Pfarrerin in ihrer Kolumne beschreibt, ist bei weitem nicht nur ein Problem der Kirchen. Genau das beobachte ich auch in vielen Vereinen und Innungen. Hier sitzen zum Beispiel Landesbevollmächtigte seit vielen Jahren auf ihrem Posten und wollen ihn auch nicht räumen. Offiziell heißt es gerne, dass der Nachwuchs fehlt. Aber im Grunde wollen sie ihre Position nicht aufgeben. 

„Nach-mir-die-Sintflut-Haltung“ 

Ich weiß wovon ich rede. Zwanzig Jahre lang war ich Landesbevollmächtigter der Bundesinnung Gerüstbau  in Sachsen – und das sehr gerne. Es ist ein schönes Gefühl an einer Schaltstelle zu sitzen und etwas bewirken zu können. Aber irgendwann ist mir klar geworden, dass ich ein Kind meiner Zeit bin und bleibe, auch wenn ich mir „lebenslanges Lernen“ auf die Fahne geschrieben habe. 

Die jüngere Gerüstbau-Meister-Generation geht doch manches anders an. Und das ist gut so. Aber sie müssen auch die Möglichkeit bekommen, das an leitender Stelle einzubringen. Nur so bleibt eine Innung zukunftsfähig. Aber wenn die „Alten“ an ihren Positionen kleben, wird es schwierig.  Die oben beschriebene „Nach-mir-die-Sintflut-Haltung“ gibt es leider nicht nur im kirchlichen Umfeld.   

Durch Satzungsänderung die nächste Generation etablieren

Viele der jüngeren Gerüstbauer-Meister, die in der Innung sind,  haben noch keine Lobby und wollen nicht gegen die Älteren antreten. Da können nur Satzungsänderungen helfen. Das Ehrenamt des/der Landesbevollmächtigten sollte meiner Meinung nach sowohl zeitlich ( max zwölf Jahre) als auch altersmäßig (bis zum sechzigsten Lebensjahr) begrenzt werden. Dadurch würden automatisch Positionen frei werden, die die jüngere Generation einnehmen könnte. Die Älteren dürfen aber nicht komplett aus der Innung verschwinden. Ganz im Gegenteil! Ihre jahrzehntelangen Erfahrungen sind unendlich wertvoll. Sie sollten als Mentoren eingesetzt werden.

Ich bin dankbar, dass ich bereits im Juni 2020 das Ehrenamt des Landesbevollmächtigten der Bundesinnung Gerüstbau in Sachsen in die (jüngeren) Hände von Kai Flößner von F.I.T Gerüstbau GmbH  legen konnte. Ja, er macht als Landesbevollmächtigter vieles anders als ich. So muss das auch sein! Besonders bewundere ich, wie er es immer wieder schafft, die unterschiedlichen Mitglieder unserer Innung zusammenzuhalten. Ich wünsche mir, dass es selbstverständlich wird, dass man in Vereinen, Verbänden und Innungen nicht jahrzehntelang an einer Leitungspositionen klebt, sondern freiwillig und frühzeitig die Verantwortung an Jüngere übergibt.

Ich freue mich auf Ihre Nachrichten!

Walter Stuber

Aus dem Gerüstbauer-Leben / 13. Juli 2021

Billig statt sicher- Wie dieser Kundenwunsch mich in eine tiefe Krise geführt hat

Billig statt sicher

Von Walter Stuber   

Ein Mitarbeiter verunglückt auf einer Baustelle tödlich. Der Horror für jeden Unternehmer im Baugewerbe. Einmal musste ich das vor vielen Jahren erleben und mir war klar, dass darf nicht nochmal passieren. Seitdem hat Sicherheit allerhöchste Priorität. Alle Bestimmungen und Vorgaben müssen in unserer Firma eingehalten werden! Da gibt es nichts zu diskutieren. Ich bin sehr dankbar, dass im Laufe der Jahre immer mehr Möglichkeiten zur Unfallverhütung dazugekommen sind.  

Aber solche Maßnahmen kosten natürlich Geld oder sorgen dafür, dass manche Arbeiten etwas länger brauchen. Deshalb gehören wir nicht zu den Anbietern mit den niedrigsten Preisen. Dafür steht die Gemeinhardt Service GmbH für Qualität und Arbeitssicherheit. Aber ist es auch das, was für unsere derzeitigen und zukünftigen Kunden an erster Stelle steht? Ich wollte es genau wissen und habe Kerstin Hawraneck von KeHaConsulting beauftragt, eine Umfrage zu machen.  

Kundenumfrage: Worauf kommt es an? 

Das Ergebnis war ernüchternd: Viele der Befragten haben sich noch nicht einmal die zehn Minuten Zeit genommen, um unserer Fragen zu beantworten und die, die sich die Mühe gemacht haben, betonten zu 98%, dass für sie nur der Preis zählt. Qualität und Arbeitsschutz im Gerüstbau sind ihnen total unwichtig. Von öffentlichen Auftraggebern habe ich nichts anderes erwartet. Deshalb machen wir schon lange nicht mehr bei solchen Ausschreibungen mit. 

Aber besonders in der Industrie oder auf dem Bau hätte ich schon erwartet, dass Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue den Kunden sehr wichtig sind. Allerdings hätte mich das Telefonat mit dem Geschäftsführer eines Walzwerkes, das wir vor Kurzem geführt haben, hellhörig machen müssen. Er sagte klipp und klar: „Wir nehmen den Günstigsten. Wenn der keine Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue liefert, tauschen wir ihn einfach aus.“  

Selbstzweifel und Depression 

Das Ergebnis der Umfrage hat mich in eine schwere persönliche Krise gestürzt. Alles, was für mich sicheres Arbeiten im Gerüstbau ausmacht, alles wofür unser Unternehmen steht, wird von den (meisten) Kunden überhaupt nicht geschätzt. Mich quälte die Frage: Sollen meine Mitarbeiter ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden, nur damit wir einen möglichst geringen Preis bieten können und die Aufträge bekommen? Meine Business-Werte kamen gehörig ins Wanken. Ich habe an mir und meiner „Sicherheitsmission“, meinem Unternehmersein massiv gezweifelt. Es nagte in mir: Ob die anderen Gerüstbauer, die die Vorgaben nicht so ernst nehmen wie wir, es vielleicht doch richtig machen?  

Ich bin ganz ehrlich: Ohne meinen christlichen Glauben hätte ich mir in dieser Zeit vielleicht das Leben genommen. Durch das Gespräch mit Gott, das Beten, konnte ich immer wieder neuen Lebensmut schöpfen. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass der Großteil der befragten (realen und potenziellen) Kunden lieber alles billig haben wollen und Sicherheit für sie keine Rolle spielt. Das fühlte sich für mich so an, als ob ich mit meiner Mission, das Arbeiten auf den Gerüsten so sicher wie möglich zu machen, gescheitert wäre.  

Scheitern will gelernt sein 

Dann las ich einen Blog-Beitrag von Business-Trainer und Leiter der Gutshof Akademie  Rainer Wälde  mit der Überschrift „Auch Scheitern will gelernt sein“ . Er berichtet darin, dass er sich von einem jungen Mitarbeiter-Ehepaar verabschieden musste, weil die beiden gemerkt hatten, dass es für sie im Gutshof nicht gepasst hat. Rainer Wälde hatte das ganz anders wahrgenommen. Er sah eine gute Basis, er hat den beiden vertraut, wollte mit ihnen im Bereich des Küche Neues aufbauen.  

Dass daraus nicht geworden ist, daran erinnern ihn drei rote Starkstromsteckdosen in der Küche, die extra installiert worden sind. Diese Steckdosen sind für Rainer Wälde ein Symbol für einen großen Traum, der geplatzt ist. Aber stand am Anfang beim Anblick das „Warum?“ und das Scheitern im Vordergrund, ist er heute dankbar für das Gute, das er mit den ehemaligen Mitarbeitern erlebt hat und er freut sich auf den Moment, wenn der Starkstrom wieder fließen kann. Mit Mitarbeitern, wo alles passt. Ein Perspektivwechsel ist also möglich.  

Unsere Firmenwerte stehen fest! 

Dieser Blogbeitrag von Rainer Wälde hat mich für meine Situation ermutigt. Ich will nicht stehen bleiben bei dem Gefühl, dass ich damit gescheitert bin, Kunden zu vermitteln, dass Arbeitssicherheit an höchster Stelle steht und dass das nicht zu Dumpingpreisen machbar ist. Ich werde und kann in Punkto Sicherheit keinen Schritt zurückgehen. Deshalb werden wir nur noch mit Kunden zusammenarbeiten werden, die unserer Werte teilen.  

Die Gemeinhardt Service GmbH steht für höchste Sicherheit, Arbeitsschutz, Qualität und Verlässlichkeit! Ich möchte auch weiterhin abends in den Spiegel schauen können, mit einem „Gott sei Dank“ auf den Lippen, dass es keinen Unfall auf unseren Baustellen gab und alle gesund nach Hause gekommen sind und mit dem Wissen, dass wir alles Menschenmögliche dafür getan haben.  

Glauben / 5. Mai 2020

Unternehmer und Christ

Unternehmer und Christ

Einfach oder kompliziert? Mein Leben als Unternehmer und Christ 

Es gibt Sätze, die begleiten einen das ganze Leben über. Bei mir ist es ein Vers aus der Bibel, den ich anlässlich meiner Konfirmation zugesprochen bekommen habe. “Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Das steht im Matthäus-Evangelium Kapitel 16, 26.

Ich habe mich oft gefragt, warum der Pfarrer genau diese Worte für mich herausgesucht hat. Dass ich mal Unternehmer sein würde, war damals überhaupt noch nicht abzusehen! Es hat eine Weile gedauert, bis ich es verstand. Als Teenager habe ich mich sehr gerne in den Vordergrund gespielt, weil ich mich nach Anerkennung und Liebe gesehnt habe. In meinem Elternhaus habe ich das nie erfahren. Erst durch den christlichen Glauben und Jesus Christus, habe ich genau das gefunden, was ich zu Hause immer vermisst habe.

Von Walter Stuber  

Fast vergessen – dann wieder entdeckt

Dann kam eine Lebensphase, in der ich Glaube, Liebe, Hoffnung an die Seite gedrängt habe. Ich stand kurz davor „die Welt zu gewinnen“, aber „Schaden an meiner Seele zu nehmen“. Mittlerweile war ich ein erfolgreicher Gerüstbauunternehmer.

Ein tödlicher Arbeitsunfall auf einer unserer Baustellen, ein Kalkulationsfehler, der fast in die Insolvenz führte und eine schwere Erkrankung erinnerten mich wieder an meinen Konfirmationsspruch und brachten mich letztlich zurück zum Glauben. Seitdem bekenne ich mich öffentlich dazu Christ zu sein.

Persönlicher Glaube hat Auswirkungen auf den Alltag

„Was bedeutet für dich Christsein im (Berufs-)Alltag?“ Diese Frage bekomme ich öfters gestellt. Wie wird mein Glaube für andere sichtbar? Durch den sonntäglichen Gottesdienstbesuch? Die Mitarbeit in einer christlichen Kirche? Das Händefalten zum Gebet? Das ist alles gut und auch wichtig. Aber um hier in Ostdeutschland als Unternehmer ein Leuchtturm für den Glauben an Jesus zu sein, ist das meiner Meinung nach nicht effektiv genug.

Ich bin davon überzeugt, dass ich mehr darauf hinweisen kann, wenn ich meinen Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden mit Wertschätzung begegne und jederzeit ordentlich und korrekt mit meinem Geld und den Steuern umgehe! Aber das ist in unserer Gesellschaft manchmal schwieriger zu realisieren, als man denkt. Deshalb ist für mich der Kontakt zu Christen, die ähnliche berufliche Herausforderungen wie ich haben, so wichtig. Das Netzwerk Christen in der Wirtschaft ist mir eine große Hilfe. Es ist gut, wenn man mit Gleichgesinnten nicht nur reden, sondern auch beten kann.

Gläubig und ganz menschlich

„Was hülfe es dem Menschen…“ – Irgendwie kommt es mir so vor, als ob der Pfarrer damals bei meiner Konfirmation schon geahnt hat, was aus dem aufmüpfigen Walter mal werden würde. Die Liebe, die keine Leistung fordert, habe ich mittlerweile in Jesus gefunden. Anerkennung von Menschen brauche ich trotzdem noch – und bekomme sie nicht immer so, wie ich mir das wünsche. Trotz beruflicher Erfolge, Herausgabe von zwei Büchern, Engagement für Menschen mit Behinderungen, usw.

Vielleicht liegen noch 20 oder 30 Jahre Lebenszeit vor mir. Ich hoffe sehr, dass irgendwann meine Sehnsucht nach Anerkennung gestillt ist. Ein Weg dahin könnte sein, dass ich mir immer wieder die Frage stelle: Wo soll mein Lebenswerk hingehen und wie kann ich in meinem Umfeld meinen Glauben authentisch leben und weitergeben?