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Allgemeine Themen / 9. April 2024

Von Gerüsten gebaut: Eine Ära geht zu Ende, ein neues Kapitel beginnt am 01.04.2026

Bildindex: fs-cinematic.com
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Seit 1977 ist mein Leben untrennbar mit dem Gerüstbau und der Gemeinhardt Service GmbH verbunden. Diese lange Reise hat mich gelehrt, dass alles seine Zeit braucht und dass es für jede Phase ein passendes Zeitfenster gibt. Nun, da ich mich dem nächsten Kapitel meines Lebens zuwende, möchte ich innehalten und die Zeit nutzen, um auf die bevorstehenden Jahre und darüber hinaus zurückzublicken. Ich möchte all jenen danken, die diesen Weg mit mir gehen werden und die Teil meiner zukünftigen Projekte sein werden.

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Mein geplantes Ausscheiden aus der Rolle des Geschäftsführers ist am 31.03.2026 markiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Als Gesellschafter bleibe ich der Gemeinhardt Service GmbH verbunden, solange bis ein geeigneter Nachfolger oder Käufer meiner Geschäftsanteile gefunden ist. Über meinen Tod hinaus sind die Weichen bereits gestellt, um sicherzustellen, dass mein Lebenswerk fortbesteht.

Im “Mutmacher im Gespräch” Podcast GerüstbauTV & als DIHZ Gründer  mit Tom Köhler & Sandro Rende, bleibe ich bis zum 31.03.2026 weiter aktiv. Teilen, lernen, wachsen – das ist unser Motto. Begleitet uns auf dieser inspirierenden Reise.

Ab heute und in der Zukunft über das Jahr 2026 hinaus werde ich gemeinsam mit Joanna Miklitz  an einem Projekt arbeiten, das mir besonders am Herzen liegt: Im Aufbau von einer Top-MasterMind Gruppen. 

Mit Joanna und ich teilen die Leidenschaft, Menschen zu begeistern, ihr und mein Wissen und Erfahrungen zu teilen und gemeinsam zu wachsen. Unsere Vision ist es, eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu schaffen, die sich gegenseitig unterstützen, herausfordern und inspirieren, um persönliche und berufliche Ziele zu erreichen.

Die MasterMind Gruppen werden ein Raum sein, in dem Offenheit, Vertrauen und das Streben nach Exzellenz im Mittelpunkt stehen. Wir möchten, dass diese Gruppen ein Katalysator für Veränderung und Erfolg sind, indem wir die kollektive Intelligenz und die Kraft der Zusammenarbeit nutzen.

An dieser Stelle möchte ich insbesondere meinem Mitgesellschafter Dirk Eckart und all unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen danken. Ohne eure zukünftige Unterstützung, euer Engagement und eure Hingabe wäre die Gemeinhardt Service GmbH nicht das, was sie heute ist. Dirk, deine Partnerschaft ist für mich von unschätzbarem Wert. Gemeinsam werden wir weiterhin Höhen und Tiefen erleben, Herausforderungen meistern und Erfolge feiern. Du bist nicht nur ein Geschäftspartner, sondern ein wahrer Freund.

Mein christlicher Glaube  ist die Säule meines Lebens, die mich durch Höhen und Tiefen trägt. In guten wie in schlechten Zeiten finde ich Kraft, Hoffnung und Trost in meinem Glauben. Er lehrt mich, in jeder Situation Unterstützung und Führung zu finden und anderen mit Liebe und Mitgefühl zu begegnen.

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An unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: Jeder von euch wird weiterhin einen Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens leisten. Eure Hingabe, euer Fleiß und eure Leidenschaft sind die Grundsteine, auf denen unser Erfolg ruht. Ich bin zutiefst dankbar für die Zeit, die wir noch gemeinsam verbringen werden, und für alles, was wir gemeinsam erreichen werden.

Während ich mich nun darauf vorbereite, ein neues Kapitel aufzuschlagen, tue ich dies mit einem Gefühl der Dankbarkeit und des Stolzes auf das, was wir gemeinsam erreichen werden. Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen weiterzugeben, als Mutmacher zu wirken und gleichzeitig Neues zu lernen.

Mehr zu unserem gemeinsamen Mutmacher – Projekt www.mutmacher.jetzt  

Abschließend möchte ich allen danken, die Teil meiner Reise sind und sein werden. Ihr bereichert mein Leben und zeigt mir, dass der wahre Wert eines Menschen nicht in dem liegt, was er besitzt, sondern in dem, was er gibt. Danke für alles, was noch kommen wird.

Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Nachrichten!

Ihr Walter Stuber

Allgemeine Themen / 30. Januar 2024

Talententwickler gesucht!

Gemeinhardt Service GmbH
Gemeinhardt Service GmbH

350.000 Azubis gibt in Deutschland im Handwerk. Das meldet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in den des Handwerks für 2023 KennzahlenWenn man bedenkt, dass es rund 5,7 Millionen Beschäftigte im Handwerk gibt, wird deutlich, dass auf Sicht viel mehr Lehrlinge gebraucht werden, damit die anfallenden Arbeiten auch zukünftig getan werden können. 

Das Handwerk sucht händeringend nach Azubis. Wenn man einen oder eine gefunden hat, heißt das aber noch lange nicht, dass sie bis zum Ende der Ausbildung bleiben. Das zeigt die hohe Quote der Ausbildungsabbrecher quer durch alle Gewerke. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“ Mit dem Spruch konnte man vielleicht noch Großväter und Väter motivieren anstrengende, langweilige oder nervige Ausbildungsaufgaben zu machen. Heute kommt man damit überhaupt nicht weiter. Man erreicht eher das Gegenteil.

Gute Unternehmenskultur gefragt
„Um im Handwerk Nachwuchs zu gewinnen, muss auch die Unternehmenskultur in den Betrieben stimmen.“  Das sagte Dr. Markus Glasl, Geschäftsführer des Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften, im Personalmagazin mit Schwerpunkt Ausbildung. Diesen Satz haben wir als Ausbildungsbetrieb schon lange verinnerlicht. 

Unser Anspruch ist es, ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem jeder geachtet und respektiert wird. Wir wissen: Jeder unserer Mitarbeitenden trägt dazu bei, dass wir ein führendes und erfolgreiches Unternehmen im Spezialgerüstbau sind. Faire Löhne sind für uns selbstverständlich. Azubis bekommen bei uns eine höhere Ausbildungsvergütung als von der Bundesinnung empfohlen. Aber wir wissen auch: Geld ist nicht alles.

Erfolgreiche Azubi-Kolonnen
Damit wir jugendliche Berufseinsteiger/innen und erwachsene Quereinsteiger/innen für den Gerüstbau begeistern können, müssen wir eine Ausbildung bieten, die alle dort abholt, wo sie sind. Das heißt wiederum, man muss individuell auf jeden einzelnen eingehen. Wir haben festgestellt, dass das nicht funktioniert, wenn Azubis gemeinsam mit erfahrenen Kollegen auf Baustellen geschickt werden. Bei der Gemeinhardt Service GmbH gibt es deshalb seit einigen Jahren reine Azubi-Kolonnen, die selbstverständlich auch auf Baustellen eingesetzt werden um Praxiserfahrung zu bekommen.

Dabei legen wir großen Wert darauf, dass ein/e Azubi-Kolonnenführer/in besondere Eigenschaften mitbringt. Neben der Begeisterung für den Gerüstbau und einem guten Umgang mit den Kunden, muss er/sie mit Freude und Elan bereit sein, auf interessante, zeitgemäße Weise den Azubis die Kenntnisse des Gerüstbaus und eigene Erfahrungen weiterzugeben. Dafür braucht man Geduld, Einfühlungsvermögen, Disziplin und den Blick dafür, ob die Azubis ihre Ausbildungs-Meilensteine erreichen oder noch Bedarf für Schulung besteht. 

Ihre Chance: Azubi-Kolonnenführer/innen
Als Azubi-Kolonnenführer/in legt man den Grundstein für den beruflichen Erfolg der Nachwuchskräfte. Eine abwechslungsreiche, herausfordernde, durch und durch sinnvolle Stelle als Talententwickler haben wir aktuell noch zu vergeben! Voraussetzung dafür ist eine Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Kolonnenführer/in oder eine mehrjährige Erfahrung als Kolonnenführer oder eine abgeschlossene Meisterausbildung im Gerüstbau-Handwerk. Eine Ausbildungsprüfung oder ähnliche Qualifikation sind von Vorteil.

Gerne stehe ich unter stuber@spezialgeruestbau.de für weitere Fragen zur Verfügung. Bei Interesse besteht die Möglichkeit für ein Probearbeiten. Dadurch kann man sich am besten ein Bild machen von unserem Unternehmen, dem Azubi-Team und unserem Standort in Roßwein im schönen Mittelsachsen. 

Ich freue mich auf Ihre Nachrichten!

Walter Stuber

Aus dem Gerüstbauer-Leben / 26. Juli 2022

Mein größter Fehler als Azubi und welche Auswirkungen das heute für mich als Unternehmer hat

Berufsausbildungsvertrag

Ich lerne noch! Ab dem 1. August kann man diese Schildchen wieder vermehrt beim Bäcker oder der Drogeriemarktkette entdecken. Dann startet das neue Ausbildungsjahr, nicht nur im Einzelhandel. Ob diese Information für die Kunden hilfreich ist oder die neuen Mitarbeiter dadurch eher gebrandmarkt werden, darüber kann man sicher diskutieren. Feststeht: Berufsanfänger können noch nicht alles wissen und deshalb dürfen sie auch mal Fehler machen.

Ich rede aus Erfahrung, die schon eine Weile her ist, aber die mich bis heute geprägt. Am 1. August sind es 45 Jahre her, dass ich meine Bürokaufmann-Ausbildung bei der Firma Layher www.layher.com begonnen habe. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine erste Zeit bei Matthias Poslovski, dem Leiter der Abteilung Logistik /Transport. Damals hatte Layher noch eigene Sattelzüge für den Transport der Gerüste und Leitern zu den Kunden und den Niederlassungen. Dazu wurde Ware in Seecontainern zu Auslandskunden transportiert.

Eine scheinbar leichte Aufgabe

Als frischer Azubi hatte ich die Aufgabe bekommen, als Vorbereitung zur Verladung des Layher-Allround-Materials in die Seecontainer, die Gewichte der verschiedene Gerüstteile anhand der Preisliste zusammenzufassen. Mit dieser Auflistung wurde dann geplant, wie viel in einen Container gepackt werden konnte, ohne dass das zugelassene Gewicht überschritten wurde.

Aufgrund meiner Angaben beluden die Lagerarbeiter einen Seecontainer. Dann kam der LKW zum Abholen. Aber das Aufladen war nicht möglich. Für den LKW-Fahrer war sofort klar, dass der Container überladen war. Die Kontrolle auf der hauseigenen LKW-Waage zeigte schließlich das Doppelte des zugelassenen Gewichts an! Das war mein Fehler. Meine Gewichtangaben haben nicht gestimmt.

Fehler können passieren

Als das passierte, war ich gerade in der Berufsschule. Als ich später die schlechte Nachricht überbracht bekam, hatte ich fürchterliche Angst, dass damit meine Ausbildung beendet war. Aber nein. Mein damaliger Vorgesetzter Matthias Poslovski hat kein Aufsehen darum gemacht. Er gab mir noch eine Chance. Nicht nur dieses Erlebnis hat meine Ausbildung bei Layher zu einer besonderen Zeit für mich gemacht. Ich habe hier viel mehr gelernt als Grundlagen für Bürotätigkeit und welche Produkte die Firma vertreibt.

Was ich damals als Azubi erlebt habe, prägt mich bis heute im Umgang mit unseren Berufsanfängern. Ich weiß genau, wie sich ein Auszubildender fühlt, wenn ein Fehler passiert und wie wohltuend es ist, wenn der Ausbilder dann nicht darauf rumreitet, sondern in einer guten Art und Weise korrigiert oder auch mal beide Augen zudrückt. Vielleicht hat mein eigenes Erleben auch dafür gesorgt, dass unsere Gemeinhardt Service GmbH großen Wert legt auf gute und umfassende Ausbildung https://www.profi-geruestbauer-werden.de/   und dass die jungen Leute in einem Klima der Wertschätzung Fehler machen dürfen.

  •  Wie gehen Sie als Chef oder Chefin mit Fehler Ihrer Auszubildenden um? Gelingt es Ihnen sie zu verzeihen oder sind Sie nachtragend?
  • Wenn Sie in der Ausbildung sind: Haben Sie sich schon mal bei Ihrem Arbeitgeber bedankt, wenn Ihnen Fehler passieren dürfen?

Allgemeine Themen / 4. Januar 2022

Abschied von Heinrich Gemeinhardt: Unternehmer mit Weitblick und Menschenkenntnis

Todesanzeige Heinrich Gemeinhardt

Von Walter Stuber

Er hat mich wie kaum ein anderer geprägt: der Gerüstbau-Unternehmer Heinrich Gemeinhardt. Mitte Dezember ist er im Alter von 77 Jahren gestorben. Er war nicht nur einige Jahre mein Chef, sondern auch mein Mentor. Dafür bin ich sehr dankbar. 1993 wurde ich Bauleiter in seinem Unternehmen der Gerüstbau Gemeinhardt in Poing bei München. Bereits ein Jahr später übernahm ich die neugegründete Niederlassung in Roßwein/Sachsen. Das war damals ein mutiger Schritt als Unternehmer in den Osten zu gehen und wie sich zeigte, genau richtig. 

Ich habe Herrn Heinrich Gemeinhardt als Mensch mit großer Weitsicht kennen- und schätzen gelernt. Bei manchen Entscheidungen war er auch mal zögerlich, aber dann hatte er auch seine Gründe dafür. Seine Klarheit in allem hat mich fasziniert. Von ihm habe ich gelernt, dass die Arbeitsvorbereitung beim Gerüstbau das A und O ist und dass die beste Ausarbeitung am PC den Gang auf die Baustelle und die Einschätzung vor Ort nie ersetzen kann.

Ehrlich und bodenständig

Heinrich Gemeinhardt hat mir gezeigt, dass man sich auf den ersten Händedruck verlassen kann. Seine Devise lautete: Je kräftiger der Händedruck, desto stärker und fester der Charakter des Menschen. Seine Erfahrung, die auf eine mehr als 100-jährige Tradition seines Unternehmens im Gerüstbau zurückging, hat mich gelehrt, was Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und Sicherheit in unserem Metier bedeuten.

Genau das wurde auch zu unserer Geschäftsbasis als ich zusammen mit Dirk Eckart  im Jahr 2001 die sächsische Niederlassung übernommen habe. Unsere Verbundenheit mit Heinrich Gemeinhardt und seinem Unternehmen blieb, trotz geschäftlicher Trennung. Sie fand Ausdruck in der Namensgebung unseres Unternehmens „Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH“. Der Name Gemeinhardt sollte für Herrn Heinrich Gemeinhardt immer im Zusammenhang mit dem Gerüstbau bleiben. Diesen Wunsch haben wir ihm erfüllt und werden auch weiterhin dafür stehen, auch wenn sich unsere Dienstleistungen im Laufe der Jahre erweitert haben und wir deshalb seit 2020 „Gemeinhardt Service GmbH“ heißen. 

Große Dankbarkeit für einen besonderen Menschen

Ich bin dankbar, dass Herr Heinrich Gemeinhardt in Roßwein eine Zukunft für Qualitäts-Gerüstbau gesehen hat und Anfang der 1990er in die Region Mittelsachsen investiert hat. Immer wieder hat er bis ins Jahr 2000 hinein hier Vereine und Initiativen unterstützt. Der Name „Gemeinhardt“ wird immer mit Roßwein verbunden bleiben, nicht nur durch unser Unternehmen, auch durch die „Dr. Gemeinhardt Straße“, die nach dem Vater von Heinrich Gemeinhardt benannt ist.

Mit großer Dankbarkeit denke ich an das, was ich durch und mit Herrn Heinrich Gemeinhardt gelernt habe – als Unternehmer und Mensch. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Ich wünsche ihr und allen, die um Herrn Heinrich Gemeinhardt trauern, Gottes Trost!

Aus dem Gerüstbauer-Leben / 13. Juli 2021

Billig statt sicher- Wie dieser Kundenwunsch mich in eine tiefe Krise geführt hat

Billig statt sicher

Von Walter Stuber   

Ein Mitarbeiter verunglückt auf einer Baustelle tödlich. Der Horror für jeden Unternehmer im Baugewerbe. Einmal musste ich das vor vielen Jahren erleben und mir war klar, dass darf nicht nochmal passieren. Seitdem hat Sicherheit allerhöchste Priorität. Alle Bestimmungen und Vorgaben müssen in unserer Firma eingehalten werden! Da gibt es nichts zu diskutieren. Ich bin sehr dankbar, dass im Laufe der Jahre immer mehr Möglichkeiten zur Unfallverhütung dazugekommen sind.  

Aber solche Maßnahmen kosten natürlich Geld oder sorgen dafür, dass manche Arbeiten etwas länger brauchen. Deshalb gehören wir nicht zu den Anbietern mit den niedrigsten Preisen. Dafür steht die Gemeinhardt Service GmbH für Qualität und Arbeitssicherheit. Aber ist es auch das, was für unsere derzeitigen und zukünftigen Kunden an erster Stelle steht? Ich wollte es genau wissen und habe Kerstin Hawraneck von KeHaConsulting beauftragt, eine Umfrage zu machen.  

Kundenumfrage: Worauf kommt es an? 

Das Ergebnis war ernüchternd: Viele der Befragten haben sich noch nicht einmal die zehn Minuten Zeit genommen, um unserer Fragen zu beantworten und die, die sich die Mühe gemacht haben, betonten zu 98%, dass für sie nur der Preis zählt. Qualität und Arbeitsschutz im Gerüstbau sind ihnen total unwichtig. Von öffentlichen Auftraggebern habe ich nichts anderes erwartet. Deshalb machen wir schon lange nicht mehr bei solchen Ausschreibungen mit. 

Aber besonders in der Industrie oder auf dem Bau hätte ich schon erwartet, dass Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue den Kunden sehr wichtig sind. Allerdings hätte mich das Telefonat mit dem Geschäftsführer eines Walzwerkes, das wir vor Kurzem geführt haben, hellhörig machen müssen. Er sagte klipp und klar: „Wir nehmen den Günstigsten. Wenn der keine Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue liefert, tauschen wir ihn einfach aus.“  

Selbstzweifel und Depression 

Das Ergebnis der Umfrage hat mich in eine schwere persönliche Krise gestürzt. Alles, was für mich sicheres Arbeiten im Gerüstbau ausmacht, alles wofür unser Unternehmen steht, wird von den (meisten) Kunden überhaupt nicht geschätzt. Mich quälte die Frage: Sollen meine Mitarbeiter ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden, nur damit wir einen möglichst geringen Preis bieten können und die Aufträge bekommen? Meine Business-Werte kamen gehörig ins Wanken. Ich habe an mir und meiner „Sicherheitsmission“, meinem Unternehmersein massiv gezweifelt. Es nagte in mir: Ob die anderen Gerüstbauer, die die Vorgaben nicht so ernst nehmen wie wir, es vielleicht doch richtig machen?  

Ich bin ganz ehrlich: Ohne meinen christlichen Glauben hätte ich mir in dieser Zeit vielleicht das Leben genommen. Durch das Gespräch mit Gott, das Beten, konnte ich immer wieder neuen Lebensmut schöpfen. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass der Großteil der befragten (realen und potenziellen) Kunden lieber alles billig haben wollen und Sicherheit für sie keine Rolle spielt. Das fühlte sich für mich so an, als ob ich mit meiner Mission, das Arbeiten auf den Gerüsten so sicher wie möglich zu machen, gescheitert wäre.  

Scheitern will gelernt sein 

Dann las ich einen Blog-Beitrag von Business-Trainer und Leiter der Gutshof Akademie  Rainer Wälde  mit der Überschrift „Auch Scheitern will gelernt sein“ . Er berichtet darin, dass er sich von einem jungen Mitarbeiter-Ehepaar verabschieden musste, weil die beiden gemerkt hatten, dass es für sie im Gutshof nicht gepasst hat. Rainer Wälde hatte das ganz anders wahrgenommen. Er sah eine gute Basis, er hat den beiden vertraut, wollte mit ihnen im Bereich des Küche Neues aufbauen.  

Dass daraus nicht geworden ist, daran erinnern ihn drei rote Starkstromsteckdosen in der Küche, die extra installiert worden sind. Diese Steckdosen sind für Rainer Wälde ein Symbol für einen großen Traum, der geplatzt ist. Aber stand am Anfang beim Anblick das „Warum?“ und das Scheitern im Vordergrund, ist er heute dankbar für das Gute, das er mit den ehemaligen Mitarbeitern erlebt hat und er freut sich auf den Moment, wenn der Starkstrom wieder fließen kann. Mit Mitarbeitern, wo alles passt. Ein Perspektivwechsel ist also möglich.  

Unsere Firmenwerte stehen fest! 

Dieser Blogbeitrag von Rainer Wälde hat mich für meine Situation ermutigt. Ich will nicht stehen bleiben bei dem Gefühl, dass ich damit gescheitert bin, Kunden zu vermitteln, dass Arbeitssicherheit an höchster Stelle steht und dass das nicht zu Dumpingpreisen machbar ist. Ich werde und kann in Punkto Sicherheit keinen Schritt zurückgehen. Deshalb werden wir nur noch mit Kunden zusammenarbeiten werden, die unserer Werte teilen.  

Die Gemeinhardt Service GmbH steht für höchste Sicherheit, Arbeitsschutz, Qualität und Verlässlichkeit! Ich möchte auch weiterhin abends in den Spiegel schauen können, mit einem „Gott sei Dank“ auf den Lippen, dass es keinen Unfall auf unseren Baustellen gab und alle gesund nach Hause gekommen sind und mit dem Wissen, dass wir alles Menschenmögliche dafür getan haben.