Alle Beiträge von Walter Stuber

Ganz Privat / 4. März 2025

Dankbare Erinnerung an Prof. Dr. Jörg Knoblauch

Bild: Gemeinhardt Service GmbH
Bild: Gemeinhardt Service GmbH

Vor vielen Jahren kreuzten sich unsere Wege zum ersten Mal. Es war eine Begegnung, die meinen Blick auf Führung und Unternehmensführung nachhaltig prägte. Im Jahr 2013 lernte ich Jürgen Frey kennen, und mit ihm das Buch „Mein Freund, der Kunde“. Beide waren sie Teil der Firma Tempus, und ihr Einsatz hat in meinem beruflichen Leben eine neue Bahn eingeschlagen.

Besonders begeistert hat mich das Modell mit dem ABC-Personal – eine Methode, die es Führungskräften ermöglicht, Mitarbeiter nicht nur zu verstehen, sondern sie aktiv in den Veränderungsprozess zu integrieren. Jörg Knoblauch war mehr als ein Mentor; er lebte unseren Glauben auf eine Art und Weise, die ansteckend war. Schnell fand ich mich in dem christlichen Sprinter Club wieder, wo wir uns regelmäßig mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern austauschten. Die Inspiration, die ich dort erhielt, war enorm und hat mich dazu angeregt, stets an meiner Entwicklung zu arbeiten.

Ein Meilenstein in dieser Reise war die Einführung eines mehrstufigen Einstellungsprozesses, gefolgt von internen Umfragen und regelmäßigen Mitarbeitergesprächen. Besonders beeindruckend war die Möglichkeit für die Mitarbeiter, die Geschäftsleitung zu bewerten. Diese Offenheit erkannte ich als entscheidend für eine gesunde Kommunikation. Es wurde mir schnell klar, dass ich in der Art, wie ich mit meinen Mitarbeitern kommuniziere, Verbesserungen vornehmen musste. Ein wahrer Veränderungsprozess in meinem eigenen Leben begann.

Jörg Knoblauch verstarb am 7. Februar dieses Jahres, und der Verlust ist spürbar. Seine inspirierende Art wird uns fehlen. Sein Beitrag zu unserem Buch „Mutmacher, das Praxishandbuch von zwei verrückten Unternehmern“ bleibt ein wertvolles Erbe. Ich fühle mich geehrt, ihn auf drei Reisen begleiten zu dürfen – zweimal ins Silicon Valley und einmal auf einer christlichen Reise von New York nach Boston. Diese Erlebnisse haben nicht nur meine Sichtweise bereichert, sondern mir auch wertvolle Lektionen erteilt.

Zusätzlich möchte ich zwei YouTube-Kanäle mit Nachrufe von Jörg Knoblauch empfehlen, die mich ebenfalls inspiriert haben: den von Dirk Kreuter und den von Markus Rapp. Ihr gemeinsames Wirken hat mir neue Perspektiven eröffnet. Und nicht zu vergessen, die prägnante Lektüre von „Die Cheffalle“ und anderer Bücher von Jörg Knoblauch, die ich mit Begeisterung gelesen habe – sie haben mir Impulse gegeben, die mein unternehmerisches Handeln nachhaltig beeinflussen.

Abschließend möchte ich ein aufrichtiges Dankeschön an seine Ehefrau Elfi, an seine Schwester Traudel sowie an alle Mitarbeiter, Freunde und Bekannte aussprechen. Jörg Knoblauch hinterlässt eine Lücke, die mit Worten kaum beschrieben werden kann. Doch sein Vermächtnis wird in jeder inspirierenden Gedanke fortleben, den er uns geschenkt hat. Die Reise, die er begonnen hat, wird weitergeführt – in unseren Herzen und durch die Werte, die er uns vermittelt hat. 

Möge er in Frieden ruhen, während wir die Lehren, die er uns hinterlassen hat, weiterhin leben und teilen. 

 

Über die Gerüstbau Branche / 4. Februar 2025

Veränderungen erfolgreich steuern: Einfache Nachkalkulation im Gerüstbau 

Bild: Gemeinhardt Service GmbH
Bild: Gemeinhardt Service GmbH

Im Gerüstbau stellen häufige Veränderungen in der Projektplanung und Ausführung eine große Herausforderung dar. Eine präzise Nachkalkulation ist entscheidend, um die Wirtschaftlichkeit jedes Auftrags zu gewährleisten und böse Überraschungen zu vermeiden. Hier sind einige grundlegende Schritte, um Veränderungen erfolgreich zu steuern und die Nachkalkulation zu optimieren.

  1. Was ist dein Warum?

Eine klare Motivation spielt eine entscheidende Rolle im Gerüstbau. Persönliche und geschäftliche Antriebskräfte beeinflussen das Handeln maßgeblich. Für viele Unternehmen im Gerüstbau geht es nicht nur um den finanziellen Gewinn, sondern auch um die Erfüllung eines Handwerks, die Schaffung sicherer Arbeitsplätze und die Zufriedenheit der Kunden. Das Verständnis und die Kommunikation dieses „Warum“ fördern die Identifikation des Teams mit den Unternehmenszielen und schaffen einen gemeinsamen Fokus.

  1. Was ist deine Strategie?

Im nächsten Schritt ist es wichtig, eine zielgerichtete Strategie zu entwickeln. Diese Strategie sollte spezifische Ansätze enthalten, um Effizienz zu steigern, Kunden zu gewinnen und Risiken zu minimieren. Eine gut durchdachte Planung ist hierbei unerlässlich. Der Einsatz moderner Softwarelösungen kann helfen, Abläufe zu optimieren und alle relevanten Daten zu erfassen. Regelmäßige Schulungen und Workshops für die Mitarbeiter können ebenfalls Teil einer umfassenden Strategie sein, um alle Teammitglieder in die Unternehmensziele einzuführen und sie zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren. 

  1. Was machst du mit deinem Gewinn?

Die Verwendung von Gewinnen ist ein zentraler Aspekt, der den langfristigen Erfolg eines Gerüstbauunternehmens sichert. Gewinne sollten strategisch reinvestiert werden, beispielsweise zur Verbesserung von Dienstleistungen oder zur Anschaffung neuer Technologien. Hierzu gehört auch die Weiterbildung des Teams, um das Fachwissen zu erweitern und Innovationen voranzutreiben. Zudem könnte ein Teil des Gewinns in Marketingmaßnahmen fließen, um neue Aufträge zu gewinnen und die Unternehmensmarke zu stärken.

  1. Wie gehst du mit Verlust von deinem Material um?

Jeder Gerüstbauer sieht sich Herausforderungen in Form von Materialverlust gegenüber, sei es durch Diebstahl, Schäden oder Überbestellungen. Ein effektives Management dieser Verluste ist entscheidend. Hierzu sollten klare Prozesse zur Lagerverwaltung und -kontrolle implementiert werden. Eine regelmäßige Inventur kann helfen, Verluste frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Schulungen zur richtigen Handhabung von Materialien anzubieten, um Schäden zu minimieren und die Effizienz im Umgang mit Ressourcen zu erhöhen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine erfolgreiche Nachkalkulation im Gerüstbau auf einer soliden Planung, effektiver Kommunikation, kontinuierlicher Überwachung und der Nutzung moderner Technologien beruht. Durch regelmäßige Anpassungen und das frühzeitige Erkennen von Veränderungen bleiben Projekte im Zeit- und Kostenrahmen und die Zufriedenheit der Projektbeteiligten wird gesteigert.

Die Bundesinnung Gerüstbau bietet in diesem Jahr zum Thema mit mir noch 3 Seminare an.

Interesse? Hier mehr erfahren.

Ganz Privat / 10. Dezember 2024

Von der Last der Einsamkeit zur Kraft der gelebten Liebe: Meine Reise mit HSP, Hereditäre Spastische Paraplegie

Bild: Walter Stuber

Gelebte Liebe steht höher als Dankbarkeit 

Dankbarkeit ist eine Tugend, die mir im Laufe meines Lebens immer wichtiger wurde. Doch was ich auf meinem Weg erst spät lernte, ist, dass gelebte Liebe noch wertvoller ist als reine Dankbarkeit. Mit meiner Erbkrankheit HSP 4, die sich bereits im sechsten Lebensjahr bemerkbar machte, entwickelte sich mein Leben anders als das vieler anderer Kinder. Meine Eltern, stark in die Landwirtschaft eingebunden, hatten wenig Zeit für mich. Schon früh lernte ich, selbstständig zu sein – ich kümmerte mich um die Hausarbeit und backte am Wochenende Kuchen.

In dieser Umgebung erlebte ich eine andere Art von Liebe – nicht die warme, umfassende Liebe, wie sie oft in christlichen Werten beschrieben wird. Die Liebe meiner Eltern war anders, oft nicht direkt spürbar, geprägt von Stille und harter Arbeit. Ich sehnte mich nach Zuneigung und machte oft den Fehler zu glauben, Liebe ließe sich erkaufen. Ich dachte, wenn ich anderen Geschenke mache, würde ihre Liebe folgen. Doch diese Annahme führte zu Enttäuschungen und ließ Freundschaften zu Gelegenheiten verkommen.

Lesen Sie auchLeben mit HSP oder Was mich (be)hindert sind nicht immer die Gene 

Trotz dieser Herausforderungen blieb ich großzügig. Ich verstand, dass meine Großzügigkeit nicht das Mittel zum Zweck sein sollte, sondern ein Ausdruck meiner eigenen Werte. Es war ein langer Prozess zu erkennen, dass Liebe nicht durch materielle Dinge gewonnen wird, sondern durch echte, gelebte Beziehungen.

Heute sehe ich Liebe als eine Handlung, nicht nur als ein Gefühl. Es geht darum, wie wir uns täglich entscheiden, mit anderen umzugehen, wie wir Unterstützung und Verständnis zeigen. Liebe ist die Bereitschaft, für andere da zu sein, auch wenn es unbequem wird. Es ist die Kunst, zuzuhören, ohne zu urteilen, zu unterstützen, ohne zu erdrücken.

Diese Erkenntnisse haben mein Leben verändert. Ich habe gelernt, dass wahre Liebe in den kleinen, alltäglichen Handlungen liegt. Sie ist das freundliche Wort, der geduldige Zuhörer, die helfende Hand. Und während ich weiterhin dankbar bin für alles, was das Leben mir bietet, weiß ich nun, dass gelebte Liebe eine noch tiefere, bedeutendere Ebene der menschlichen Erfahrung darstellt.

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In der Balance zwischen Dankbarkeit und gelebter Liebe finde ich heute meinen Frieden. Ich strebe danach, beides in mein tägliches Leben zu integrieren, um nicht nur ein dankbares, sondern auch ein liebevolles Herz zu pflegen. Denn am Ende wird nicht gezählt, wie viel wir hatten, sondern wie viel wir geliebt haben.

 

Ganz Privat / 19. November 2024

Unvergesslicher Urlaub auf der Blumeninsel Madeira

Bild Walter Stuber
Bild Walter Stuber

Ein Blick zurück auf 2015

Im Jahr 2015 entdeckten meine Frau Burgunda und ich die atemberaubende Schönheit Madeiras. Diese portugiesische Insel, bekannt für ihre Blumenvielfalt und atemberaubenden Landschaften, hatte uns sofort in ihren Bann gezogen. Als wir erneut die Gelegenheit bekamen, ein gutes Flugangebot ab Leipzig zu nutzen, zögerten wir nicht lange. Wir wollten noch einmal in die Oase der Ruhe und der natürlichen Schönheit eintauchen.

Der neue Aufenthaltsort: Porto Santo Maria

Diesmal entschieden wir uns gegen ein Hotel in der Nähe des Flughafens und wählten stattdessen das charmante Hotel Porto Santo Maria in der Altstadt von Funchal. Die Entscheidung war goldrichtig. Schon beim Betreten des Hotels verspürten wir eine besondere Atmosphäre. Die Altersstruktur der Hotelgäste war hauptsächlich ab 16 Jahren, was eine ruhige und entspannte Stimmung erzeugte. Hier konnten wir die Erholung genießen, die wir so dringend benötigten.

Zentral gelegen und gut angebunden

Die Lage des Hotels war ideal. Unweit von der Seilbahn und dem Busbahnhof hatten wir Zugang zu einer Vielzahl von Ausflügen. Von hier aus konnten wir die beeindruckenden botanischen Gärten Madeiras erkunden oder eine Stadtrundfahrt durch Funchal unternehmen. Doch eines der Highlights für uns war der Innen- und Außenpool des Hotels. An warmen Tagen ließen wir es uns einfach gutgehen und genossen die Sonne am Pool mit einem kühlen Getränk in der Hand.

Kulinarische Genüsse und musikalische Abende

Der Service im Hotel war außergewöhnlich. Das Frühstück war ein Erlebnis für sich – frische Früchte, lokale Köstlichkeiten und eine hervorragende Auswahl an Gebäck erwarteten uns jeden Morgen. An manchen Abenden konnten wir im Hotel zu Abend essen, wobei wir die regionale Küche in vollen Zügen genossen. Ein weiteres Highlight waren die Livemusik-Abende in der Bar des Hotels, die für die perfekte Stimmung sorgten. Wir saßen oft bis spät in die Nacht zusammen, zappten unseren Erinnerungen nach und genossen die entspannte Atmosphäre.

Blumenpracht und Ruhe der Natur

Ein wesentliches Element unseres Urlaubs war die unbeschreibliche Blumenvielfalt Madeiras. Die Insel bietet eine Palette an Farben und Düften, die uns vor Staunen den Atem raubten. Die üppige Vegetation und die Flora erinnerten uns daran, wie wunderschön und vielfältig die Natur sein kann. Wandertouren durch die Levadas – die traditionellen Wasserkanäle Madeiras – führten uns in die unberührte Natur der Insel. Die Stille und die frische Luft waren eine erholsame Auszeit vom hektischen Alltag

Ausblick auf unsere nächste Reise

Nach diesem erholsamen Urlaub in Madeira kehrten wir voller neuer Eindrücke und Erinnerungen zurück nach Hause. Die Entscheidung, im März 2025 für zwei Wochen zurückzukehren, fiel uns leicht. Wir freuen uns darauf, die Blumeninsel erneut zu entdecken – diesmal vielleicht mit noch mehr Zeit, um die Ruhe und die natürliche Schönheit dieser einzigartigen Insel zu genießen. Madeira, wir kommen wieder!

Ganz Privat / 18. September 2024

Unvergessliche Familienferien in Norwegen: Drei Generationen auf Entdeckungstour

Unser letzter Urlaub in Norwegen war ein Abenteuer, das unsere Familie – drei Generationen – noch näher zusammengebracht hat. Wir, mein Sohn Andy (39), unser Enkel Ian (15) von meiner Tochter Sindy, verbrachten eine unvergessliche Zeit in der Nähe von Forde. Ein gemütliches Haus bot uns die perfekte Basis für Erholung und Angeln.

Unsere Reise begann in Rostock mit einer nächtlichen Überfahrt nach Trelleborg. Von dort aus durchquerten wir das malerische Schweden, besuchten Jönköping, Mariestad und Karlstad. Jede Station hielt ihre eigenen Überraschungen bereit. Schließlich empfing uns Norwegen mit seiner atemberaubenden Schönheit, die uns immer wieder in ihren Bann zieht. Die beruhigende Stille und die majestätische Natur sind einfach unvergleichlich.

Das Anglerglück war auf unserer Seite: Makrelen, ein Köhler und sogar ein Dorsch gingen uns ins Netz. Aber das eigentliche Highlight war die gemeinsame Zeit, die wir in dieser kinderfreundlichen Region verbracht haben. Der Charme Norwegens und Schwedens liegt nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der herzlichen Gastfreundschaft.

Diese Reise muss man erlebt haben. Ob mit dem Auto, Wohnmobil oder Zug, die Verbindungen sind fantastisch. Ich kann jedem nur empfehlen, diese besondere skandinavische Ruhe und Schönheit selbst zu entdecken. Es sind Momente, die bleiben – nicht zuletzt im Herzen.

Euer Walter Stuber

Bilder von Walter Stuber