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Aus dem Gerüstbauer-Leben / 26. Juli 2022

Mein größter Fehler als Azubi und welche Auswirkungen das heute für mich als Unternehmer hat

Berufsausbildungsvertrag

Ich lerne noch! Ab dem 1. August kann man diese Schildchen wieder vermehrt beim Bäcker oder der Drogeriemarktkette entdecken. Dann startet das neue Ausbildungsjahr, nicht nur im Einzelhandel. Ob diese Information für die Kunden hilfreich ist oder die neuen Mitarbeiter dadurch eher gebrandmarkt werden, darüber kann man sicher diskutieren. Feststeht: Berufsanfänger können noch nicht alles wissen und deshalb dürfen sie auch mal Fehler machen.

Ich rede aus Erfahrung, die schon eine Weile her ist, aber die mich bis heute geprägt. Am 1. August sind es 45 Jahre her, dass ich meine Bürokaufmann-Ausbildung bei der Firma Layher www.layher.com begonnen habe. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine erste Zeit bei Matthias Poslovski, dem Leiter der Abteilung Logistik /Transport. Damals hatte Layher noch eigene Sattelzüge für den Transport der Gerüste und Leitern zu den Kunden und den Niederlassungen. Dazu wurde Ware in Seecontainern zu Auslandskunden transportiert.

Eine scheinbar leichte Aufgabe

Als frischer Azubi hatte ich die Aufgabe bekommen, als Vorbereitung zur Verladung des Layher-Allround-Materials in die Seecontainer, die Gewichte der verschiedene Gerüstteile anhand der Preisliste zusammenzufassen. Mit dieser Auflistung wurde dann geplant, wie viel in einen Container gepackt werden konnte, ohne dass das zugelassene Gewicht überschritten wurde.

Aufgrund meiner Angaben beluden die Lagerarbeiter einen Seecontainer. Dann kam der LKW zum Abholen. Aber das Aufladen war nicht möglich. Für den LKW-Fahrer war sofort klar, dass der Container überladen war. Die Kontrolle auf der hauseigenen LKW-Waage zeigte schließlich das Doppelte des zugelassenen Gewichts an! Das war mein Fehler. Meine Gewichtangaben haben nicht gestimmt.

Fehler können passieren

Als das passierte, war ich gerade in der Berufsschule. Als ich später die schlechte Nachricht überbracht bekam, hatte ich fürchterliche Angst, dass damit meine Ausbildung beendet war. Aber nein. Mein damaliger Vorgesetzter Matthias Poslovski hat kein Aufsehen darum gemacht. Er gab mir noch eine Chance. Nicht nur dieses Erlebnis hat meine Ausbildung bei Layher zu einer besonderen Zeit für mich gemacht. Ich habe hier viel mehr gelernt als Grundlagen für Bürotätigkeit und welche Produkte die Firma vertreibt.

Was ich damals als Azubi erlebt habe, prägt mich bis heute im Umgang mit unseren Berufsanfängern. Ich weiß genau, wie sich ein Auszubildender fühlt, wenn ein Fehler passiert und wie wohltuend es ist, wenn der Ausbilder dann nicht darauf rumreitet, sondern in einer guten Art und Weise korrigiert oder auch mal beide Augen zudrückt. Vielleicht hat mein eigenes Erleben auch dafür gesorgt, dass unsere Gemeinhardt Service GmbH großen Wert legt auf gute und umfassende Ausbildung https://www.profi-geruestbauer-werden.de/   und dass die jungen Leute in einem Klima der Wertschätzung Fehler machen dürfen.

  •  Wie gehen Sie als Chef oder Chefin mit Fehler Ihrer Auszubildenden um? Gelingt es Ihnen sie zu verzeihen oder sind Sie nachtragend?
  • Wenn Sie in der Ausbildung sind: Haben Sie sich schon mal bei Ihrem Arbeitgeber bedankt, wenn Ihnen Fehler passieren dürfen?

Allgemeine Themen / 10. Dezember 2019

„Einmal Layher – Immer Layher“ – Wie der schwäbische Gerüsthersteller mich geprägt hat

Layher

Würth, Bosch, Bertelsmann – diese Namen stehen für erfolgreiche Familienunternehmen in Deutschland. Für mich als Spezialgerüstbauer und Schwaben darf in dieser Riege der Name Layher nicht fehlen. Die Zentrale des Gerüstherstellers ist in Güglingen-Eibensbach, meinem Heimatdorf.

Ende der 1960er Jahre führte mein Schulweg an der alten Fabrik vorbei und ich konnte beim Vorbeigehen die Herstellung der Holzleitern beobachten. Ich erinnere mich noch gut an die Lagerhallen und das große Sägewerk. Wie gerne habe ich hier mit den anderen Kindern, auch aus der Layher Familie, im Sägemehl getobt! Meine Mutter fand das anschließend nicht so lustig…. Einige meiner Verwandten, wie mein Onkel Fritz, hatten bei der Firma Layher nach dem Krieg einen der begehrten Arbeitsplätze gefunden.

Von Walter Stuber

Vom Wirtschaftswunder profitiert

Seit ich denken kann, erzählten meine Eltern vom erfolgreichen Wilhelm Layher. Während des Krieges war er mit seiner Frau aus dem zerbombten Stuttgart zur Verwandtschaft nach Eibensbach gekommen. Direkt nach Kriegsende gründete er 1945 ein Unternehmen, das zunächst Rechen, Steig- und Scheunenleitern, Heuböcke und Stiele aller Art aus Holz herstellte.

Nur drei Jahre später kam aufgrund der hohen Nachfrage durch den wirtschaftlichen Aufschwung, die Spezialisierung auf Leiterngerüste. Schnell entwickelte sich das Unternehmen weiter und wurde schließlich zum größten Hersteller von Systemgerüsten.

Layher

Basis für meinen Erfolg

1977 begann ich bei Layher meine Ausbildung als Bürokaufmann. Im Rückblick bin ich den Geschäftsführern Ruth Langer und Ulrich Layher sehr dankbar für die gute Ausbildung, die ich bei ihnen durchlaufen durfte. Es war für mich keine einfache Zeit. Aber gerade deshalb habe ich viel gelernt. Das war die beste Grundlage für meinem beruflichen Werdegang und meinen Erfolg.

Bei uns in Eibensbach sagte man früher immer: „Einmal Layher – Immer Layher“, weil viele Mitarbeiter dort über Jahrzehnte beschäftigt waren. Für mich gilt das Motto auch, heute allerdings mit einem anderen Fokus: Gerüstmaterial beziehe ich von Layher, weil ich weiß: Hier gibt es beste Qualität und Spitzentechnologie.

Wie wurden Sie durch Ihren Ausbildungsbetrieb geprägt? Haben Sie dort gute Grundlagen für Ihr weiteres Berufsleben bekommen oder eher nicht? Schicken Sie mir eine Mail! Ich freue mich über Ihren Bericht!

Auszubildende/r / 27. April 2015

Lebenszeichen – Lebenschancen im Handwerk – Gerüstbau setzen

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir reden immer von Fachkräftemangel, und gerade heute habe ich einen Bericht mit der Aufforderung, mehr ausländische Auszubildende (Zuwanderer), einzustellen, gelesen.

Ich selbst bin dafür, dass wir sofort handeln und junge Menschen, die in unserem Land Asyl suchen, an die Hand nehmen und Ihnen eine Ausbildung  anbieten.

Wenn aber immer davon gesprochen wird, wir haben zu wenige junge und lernwillige Menschen in Deutschland, dann muss ich hier wiedersprechen.

Nein, wir haben nicht zu Wenige, sondern die Ansprüche der Ausbildungsunternehmen sind zu hoch. Die Chefs, die Angestellten haben keine Zeit mehr, den Auszubildenden eine fundierte Ausbildung zukommen zu lassen.

Auf der einen Seite wird gejammert, man findet ja eh niemanden, und dann sind die Auszubildenden ständig krank und haben keine Lust zum Arbeiten, und null Bock auf Schule.

Ich kann Ihnen sagen, Auszubildende gibt es genügend in Deutschland. Es gibt einfach zu wenige Unternehmen, die AKTIV danach suchen, und es gibt einfach zu wenige, die bereit sind auszubilden.

Wir haben genügend junge Menschen, die warten, abgeholt zu werden (z. B. in unseren deutschen Gefängnissen, in den Asylantenheimen, in Maßnahmen des Drogenentzuges).

Wir müssen / sollten Lebenszeichen – Lebenschancen setzen.

Braucht es immer einen Schulabschluss? Können wir nicht einfach die Ausbildungsdauer  für junge Menschen, die stark praktisch veranlagt sind, aber die schulische Noten gleich Null sind, eine grundsätzliche Ausbildungs-Verlängerung von 4 Jahren vorsehen, mit 65% -70% des Gesellenlohns im 4. Jahr?

Ich persönlich bin auf Ihre Ausreden gespannt, warum dies und jenes nicht geht.

Beste Grüsse

Walter Stuber

 

Aus dem Gerüstbauer-Leben / 4. Dezember 2012

Ausbildung im Gerüstbau

In der kalten, dunklen Vorweihnachtszeit hat man mehr Zeit, Gespräche mit seinen Mitarbeitern und Kunden zuführen. Wie wir, haben auch unsere Kunden die Sorge, am Arbeitsmarkt geeignete Mitarbeiter zu finden. Dabei hat jeder ein eigenes Erfolgsrezept, gute Mitarbeiter zu halten und zu fördern.

Bei der Mitarbeitersuche habe ich über die Jahre auch viele Enttäuschungen erlebt. So manchen Gerüstbauer muss man zu seinem Glück zwingen. Andere haben jedoch die Fähigkeit, mit Mitarbeitern und Kunden einen guten Umgang zu pflegen. Sie können ein oder zwei Gerüstbauer anleiten, ihre Arbeiten organisieren und solide Ergebnisse für den Kunden und für das Unternehmen erzielen.

Wir, von der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH, ⁣ mit Sitz in Roßwein, haben in den letzten 19 Jahren 55 Jugendliche zum Gerüstbauer und Bürokaufmann/frau erfolgreich ausgebildet. Nur ein Auszubildender hat seine Prüfung nicht bestanden. 42 Gerüstbau-Kolonnenführer haben wir im gleichen Zeitraum in die Weiterbildung der Sozialkasse des Gerüstbau-Handwerk zum geprüften Kolonnenführer geschickt. Hier hat ebenfalls nur einer die Prüfung nicht bestanden.

In den meisten Fällen erntet man jedoch keinerlei Dank für den unermüdlichen Einsatz, den wir unseren Mitarbeitern in puncto Aus- und Weiterbildung ermöglichen. Es ist nur selten ein Auszubildender oder geprüfter Kolonnenführer nach vielen Jahren gekommen und hat sich für die gute Ausbildung in unserem Unternehmen bedankt.

Trotzdem werden wir nicht nachlassen, die gute Ausbildung in unserem Unternehmen weiter auszubauen.

Walter Stuber
https://www.spezialgerustbau.de