Das ganze Jahr über schreibe ich handgeschriebene Postkarten.
Jede trägt die Überschrift „Mache es besser“. Dahinter steckt mehr als nur eine Geste: Es geht mir um gelebte Nachhaltigkeit, um bewusstes Handeln und um die Freude am Teilen. Bücher und Zeitschriften müssen nicht in Regalen verstauben – sie dürfen weitergegeben werden, erhalten eine neue Reise und bringen so Freude, Wissen und Inspiration zu neuen Lesern.
Heute löse ich meine Büchersammlung auf. Wie kam es überhaupt dazu, dass ich so viele Bücher besitze? Einerseits habe ich immer leidenschaftlich gelesen – meist Fachbücher, fast jede Woche ein bis zwei, manchmal auch drei. Doch die zahlreichen Romane, Geschichten und Biografien haben ihren Weg auf eine ganz andere, fast skurrile Weise zu mir gefunden.
Damals brauchte mein Sohn Andy Umzugskartons. Also schaute ich bei eBay Kleinanzeigen nach einem passenden Angebot. Ich ersteigerte 25 Kartons und wollte sie in Leipzig abholen. Beim Telefonat zur Terminvereinbarung wurde ich gefragt, mit welchem Auto ich komme. „Mit dem Passat“, antwortete ich nichtsahnend. Erst dann stellte sich heraus: Ich hatte nicht einfach Kartons ersteigert – sondern 25 Umzugskartons voller Bücher.
Zunächst war ich völlig überrascht. Doch als ich die Anzeige nochmals genau las, sah ich: Ja, es stand tatsächlich so drin. Also fuhr ich mit einem geliehenen Planenanhänger nach Leipzig, lud die Bücher ein und brachte sie nach Hause.
Meine Frau Burgunda (Gundi) staunte nicht schlecht über die neue, riesige Sammlung. Um Platz zu schaffen, ließ ich mir in meinem Büro in Leisnig von einem Freund verschiebbare Bücherregale einbauen.
Ein Großteil der Bücher ging durch meine Hände – und ich darf sagen: Es waren wirklich sehr gute, wertvolle Werke. Sie stammten ursprünglich von einem Juristen, der am Landgericht Stuttgart und am Landgericht Leipzig tätig war und eine hochwertige private Bibliothek aufgebaut hatte.
Nun, zum Abschluss meines Berufslebens bei Gemeinhardt Service und der Übergabe an meinen Sohn Ingolf zum 31.12.2025, habe ich mir überlegt, wie ich meine Bücher sinnvoll und persönlich weitergeben kann.
Meine Idee: Ich verschicke sie als Geschenk an Kunden, Lieferanten und Freunde – immer mit einer handgeschriebenen Postkarte, auf der ich erkläre, warum gerade sie dieses Buch bekommen. Meine Bitte: Das Buch nach dem Lesen weiterzugeben, gemeinsam mit der leeren Karte, damit auch der nächste Leser ein paar persönliche Zeilen ein Danke für die Zusammenarbeit hinzufügen und es erneut verschenken kann. So beginnt für jedes Buch eine neue Reise – von Herz zu Herz, von Mensch zu Mensch.
Bücher verbinden Generationen, schaffen Brücken und sind ein Symbol dafür, dass Wissen und Geschichten nie enden, solange man sie teilt.
Und ich frage dich:
Was machst du mit deinen Büchern? Könnte es auch für dich eine Idee sein, sie weiterzugeben, anstatt sie im Regal verstauben zu lassen?
Walter Stuber, das ist eine tolle Geschichte und eine schöne Idee, die Bücher weiterzugeben! Beeindruckend, wie so etwas passieren kann. Ich finde den Kreislauf mit der Postkarte besonders herzlich und bewundernswert. Das motiviert mich definitiv, meine Bücher auch mehr zu teilen.
viel Erfolg bei teilen deiner Bücher
Das ist eine tolle Geschichte! Ich finde die Idee, die Bücher als Geschenke weiterzuverschenken, sehr bewegend und ein schönes Symbol für die Kraft der Literatur. Es regt dazu an, vernetzt zu leben und Wissen zu teilen. Ein wunderschöner Gedanke!
Danke für deinen schönen Kommentar
Ich freue mich, eines Deiner Bücher erhalten zu haben! Danke, dass Du an mich gedacht hast. Liebe Grüße
Manuela
Liebe Manuela, ich habe noch rund 2.000 Bücher, gerne kann ich noch mehr mit dem Auto/Lkw bringen.