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Gastbeitrag / 12. Mai 2020

Corona-Krise in der Gastronomie

Corona

Corona-Krise in der Gastronomie: Wir wissen nicht wohin die Reise geht

Von jetzt auf gleich war Ruhe! Damit klar zu kommen, das war die größte Herausforderung als vor sieben Wochen unser Restaurant Bürgergarten Döbeln wegen Corona schließen musste. Wir haben sofort überlegt, was wir machen können, damit wir nicht einrosten und die Leute in der Umgebung wissen, dass wir für sie da sind. Und ich wollte auch meine Mannschaft zusammenhalten.

Schnell haben wir einen Liefer – und Abholservice für Speisen auf die Beine gestellt. Getränke bringen wir frei Haus. Samstags von 17.00 bis 20.00 Uhr bieten wir immer etwas Besonderes zum Mitnehmen zum Beispiel Lángos, Gyros Fladenbrot und Burger. Bei guten Wetter öffnet dienstags bis sonntags unser PAVILLON. Dort gibt es Getränke, Kaffee, Eis und warme Snacks. Unser Auszubildender bewirtschaftet den Straßenverkauf und ich unterstütze ihn dabei. Alle anderen Mitarbeiter arbeiten von Freitag bis Sonntag. Alle sind in Kurzarbeit.

Ein Gastbeitrag von Lars Lemke, Geschäftsführer Restaurant Bürgergarten Döbeln

Gastronomie

Wichtige Hilfe von Bund und Land

Nach der Schließung des Restaurantbetriebs beantragte ich Soforthilfe – und bekam sie nicht, weil wir ein mittelständisches Unternehmen sind. Durch das Programm der Landesregierung “Sachsen hilft sofort” konnte ich einen Antrag stellen auf ein zinsfreies und in den ersten drei Jahren tilgungsfreies Darlehen über 100.000 Euro. Die Genehmigung kam jetzt.

Das Geld werden wir auch dringend zum Überleben brauchen. Die laufenden Kosten müssen weiter bezahlt werden. Außerdem haben wir viel Geld in den Neubau des Pavillons und in das Haus investiert. Die Abzahlungen laufen natürlich weiter. Eine weitere willkommene Hilfe von Seiten der Bundesregierung ist die Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf 7 Prozent und eine Steuererleichterung beim Kurzarbeitergeld.

Wie geht es weiter?

Am schlimmsten ist die Unsicherheit. Auch wenn wir im Mai öffnen können: Es wird jede Menge Hygieneregeln geben. Das wird viel Geld kosten. Wird es eine Beschränkung geben, wie lange jeder bleiben darf? Wie sieht es mit dem Sicherheitsabstand aus? Und wenn wieder Gäste kommen, wissen wir nicht, ob 15, 50 oder mehr täglich kommen. Jede Menge Fragen! Leider muss man sich viele Informationen selber erlesen oder in den Nachrichten hören. Da hilft einem keiner so richtig weiter.

Vor Corona waren unsere Reservierungsbücher voll, auch mit Firmenevents und Hochzeiten. Wenn wir unseren Bürgergarten Döbeln jetzt wieder öffnen, fangen wir praktisch bei Null an. Wir wissen wirklich nicht, wo die Reise hingeht! Mein größter Wunsch ist, dass irgendwann alles wieder ganz normal läuft. Dafür brauchen wir die Unterstützung von staatlicher Seite aber vor allem von den Leuten aus der Region!

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