Warum ich meine Lebensmittel gern beim heimischen Einzelhändler kaufe
„Wie kommt die Milch in den Kühlschrank?“ Das ist eine typische „Die Sendung mit der Maus“ – Frage. Seit ich Opa bin, kenn ich mich damit aus. Und ich weiß sogar, wann zum ersten Mal ein Sachgeschichten-Film dazu ausgestrahlt wurde: 1969! Kaum zu glauben! Aber schon damals lebte der größte Teil der Kinder in der Stadt und hatte keine Ahnung mehr von Landwirtschaft.
48 Jahre später ist die Frage immer noch aktuell! Familien kaufen beim Discounter ein. Bauernhöfe kennen viele nur aus Bilderbüchern. Auch in ländlicheren Gebieten gibt es teils nur noch wenig Kontakte zur Landwirtschaft. Man steuert eher den Supermarkt an als den Hofladen vom benachbarten Bauern. Denn hier sind die Produkte natürlich um einiges teurer.
Schwäbische Sparsamkeit
Als Schwabe wurde mir die Sparsamkeit praktisch schon in die Wiege gelegt. Von daher müsste ich eigentlich immer auf die Schnäppchen der Discounter schauen und möglichst billig einkaufen. Aber gerade bei Lebensmitteln wird es für mich immer wichtiger genau hinzuschauen.
Zum Beispiel: billiges Fleisch, das die Supermärkte und Discounter anbieten! Klar, dass das auch billig „hergestellt“ werden muss. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Haltung und Schlachtung der Tiere, sondern auch auf die Qualität! Mit dem Kauf würde ich dieses System unterstützen, unter dem letztlich auch die Bauern im Umkreis leiden, weil sie mit solchen Preisen bei weitem nicht mithalten können.
Einkauf bei Einzelhändlern oder Bauern vor Ort
Meine Frau und ich sind dazu übergegangen, dass wir das, was wir nicht im heimischen Garten ernten können, direkt in unserer Region kaufen.
Meinen Kaffee kaufe ich bei einem Händler in Döbeln, der mir garantiert, dass seine Kaffeebohnen von der Insel Flores/Ostmanggarai in Indonesien kommen http://kaffeebatavia.de/.
Ich bin bereit für diese Lebensmittel einen höheren Preis zu bezahlen. Sie schmecken uns besser, zum größten Teil sind sie gesünder und wir unterstützen damit unseren heimischen Markt und unsere Landwirte. Diese kämpfen leider aufgrund vieler Gesetze und Verordnungen schon seit Jahren ums Überleben.
Aktiv etwas tun für unsere Zukunft
Unvorstellbar und auch unerträglich ist für mich der Gedanke, dass eines Tages bei uns die Landwirtschaft soweit zurückgegangen ist, dass unsere Kinder tatsächlich nur noch in Filmen sehen können, wie die Milch in den Kühlschrank kommt.
Deshalb stelle ich gerne meine schwäbische Sparsamkeits-Prägung hinten an und gebe gerne mehr aus z.B. für Produkte aus heimischer Landwirtschaft. Damit tue ich letztlich nicht nur mir etwas Gutes, sondern auch meiner Region und der Umwelt. Denn wer direkt beim „Hersteller“ kauft oder im Einzelhandel, kann auf mancherlei Verpackung verzichten.