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Allgemeine Themen / 14. Dezember 2021

Nicht nur klagen. Handeln! Über Flutkatastrophen und Klimawandel

Müllhalde

Von Walter Stuber

Aus Rinnsalen wurden reißende Ströme, ein großer See dort, wo vorher noch eine Autobahn war, zerstörte Häuser. Die Bilder von der Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal und anderen Regionen in Deutschland im Juli diesen Jahres sind uns allen noch sehr präsent. Sie haben mich betroffen gemacht und einmal mehr ins Nachdenken gebracht.

Klimaveränderung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit – darüber habe ich hier schon öfter geschrieben. Es sind Themen, über die viel geredet wird. Nicht erst seit dem Hochwasser. Aber mir scheint, dabei bleibt es oft, beim Reden! Die wenigsten sind bereit ihr Leben zum Schutze der Umwelt zu verändern und auch mal auf etwas zu verzichten. „Umweltschutz: Ja klar! Aber an meinen Wohlstand und allen Annehmlichkeiten will ich festhalten!“ So fühlt es sich für mich an.

Müll, Müll und nochmals Müll

Ich war schockiert von den riesigen Müllbergen, die nach der Überflutung allein im Ahrtal gesammelt wurden. Ich las, dass hier schätzungsweise 200.000 Kubikmeter Sperrmüll und 560 000 Elektrogeräte zusammengekommen waren. Was ist mit all dem Müll, der teils verseucht war, passiert? Wurde alles sortiert und recycelt? Durch dieses YouTube-Video Krefeld SWK-Tochter verbrennt Hochwasser-Müll  zerplatzte meine Hoffnung auf umweltgerechte Entsorgung. 

Das erinnert mich stark an die Jahre 2002 und 2013 und die Flut an der Freiberger Mulde hier in Mittelsachsen. Damals wurde der gesamte Müll zur Mülldeponie Hohenlauf gebracht. Wenn ich den Bericht in der Sächsischen Zeitung vom 8.Juni 2013 https://www.saechsische.de/hier-liegt-das-hab-und-gut-der-doebelner-2590597.html lese, stellen sich mir heute noch die Nackenharre auf! 

Selbstgemachte Überschwemmungen

Meteorologen sagen schon lange, dass wir durch den Klimawandel vermehrt mit Wetterkatastrophen rechnen müssen. Aber wenn ich genau hinsehe, wird mir klar, dass zum Teil die Überschwemmungen selbstverschuldet sind. Fluss- und Bachläufe wurden so massiv verändert, sodass es bei Hochwasser sofort zu Überflutungen kommt, weil das Wasser nicht mehr auf natürliche Weise versickern kann.

Aber trotzdem wird der Fluss Freiberger Mulde weiter eingeengt durch Schutzsysteme, höhere Mauern. Statt darüber nachzudenken, wie größere Flutflächen entstehen können, werden noch mehr Versieglungen vorgenommen und neue Baugebiete in Flussnähe ausgewiesen. Wie passt das zusammen?

Es fängt bei mir an!

„Unsere Kinder sollen es mal besser haben als wir!“, diese Aussage war früher vielleicht zutreffend. Heute sind wir leider einen Schritt weiter! Ich will darauf achten, dass meine Urenkelkinder nicht unter meinen Altlasten zu leiden haben! Das fängt mit dem verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen bei mir zu Hause an und muss konsequenterweise auch in meinem Arbeitsumfeld gelebt werden. Deshalb war es mir als Gesellschafter und Geschäftsführer der Gemeinhardt Service GmbH wichtig, dass wir eine Gemeinwohl Ökonomie Bilanz erstellen. Seit 2019 tun wir das. Nachlesen kann man das auf unserer Homepage https://www.spezialgeruestbau.de/nachhaltigkeit/ 

Ich möchte nicht dabei stehen bleiben, über die Umweltsünden, die im Ahrtal, bei uns in Sachsen und überall auf der Welt ständig geschehen, zu reden und sie anzuprangern. Ich will in meinem Bereich aktiv werden! Das ist ein kleiner Anfang, aber wenn viele diesen ersten Schritt gehen, können wir gemeinsam etwas verändern!