Das kann ich nicht gut!
Warum ich ganz offen mit meiner Grammatik- und Rechtschreibschwäche umgehe
Impulse, Hinweise und Gedanken bei Facebook und Co zu schreiben, das mache ich sehr gerne. Ich merke, dass es bei den Lesern etwas bewirkt. Leider nicht immer nur Positives. Ich wurde nämlich gebeten, das Posten dieser kurzen Texte einzustellen. Nicht etwa aus inhaltlichen Gründen, sondern weil meine Rechtschreibung und Grammatik so schlecht wären.
Das muss ich so stehen lassen, denn es stimmt. Das ist meine große Schwäche seit Schulzeiten. Mir fehlte der Ehrgeiz zum Lernen, weil ich dachte, dass ich sowieso den landwirtschaftlichen Hof meiner Eltern übernehmen würde. Was brauchte ich da gute Noten?
Schulzeit und Ausbildung
Wenn ein Diktat geschrieben wurde, habe ich immer nur ein leeres Blatt abgegeben. Ohne Aufwand bekam ich so die Zensur, die ich auch bekommen hätte, wenn ich mitgeschrieben hätte. Bei Aufsätzen war das anders. Geschichten konnte ich sehr gut schreiben. Trotz Grammatik- und Satzzeichen-Fehler habe ich da meistens eine 2 geschafft.
In meiner Ausbildung zum Bürokaufmann habe ich aufgrund meiner Schreibschwäche die einzige Abmahnung in meinem Berufsleben bekommen: ich hatte die Adresse eines Kunden falsch geschrieben!
Trotzdem erfolgreich
Wenn ich zurückschaue, dann wundere ich mich, dass ich bei meinem langjährigen Desinteresse an Bildung es beruflich trotzdem so weit gebracht habe.
Ich habe manches Defizit ausgleichen können, die Grammatik- und Rechtschreibschwäche ist leider geblieben.
Und nun kam der Aufruf, deshalb nicht mehr öffentliche Kommentare in sozialen Medien zu schreiben. Kommt das aus Liebe zur korrekten deutschen Sprache? Oder ist es vielleicht der Neid, im Blick auf meinen Erfolg, der sich trotz meiner Schreibschwäche eingestellt hat? Ich weiß es nicht.
Was zählt mehr?
Sicher: Eine gute und fehlerfreie Schreibweise steht gerade einem Geschäftsmann wie mir gut. Aber ist nur das wichtig?
Zählt nicht viel mehr, dass ich die Wünsche der Kunden umsetzen kann, dass ich die Kosten kalkulieren kann und mit meinem Team hundertprozentige Arbeit abliefere?
Ich schreibe trotzdem weiter
Ich habe noch so viele Gedanken und Impulse, die ich bei Facebook und Co weitergeben möchte. Deshalb steht für mich fest:
Ich schreibe weiter öffentlich!
Ich werde mich kurz fassen, ein Rechtschreibprogramm benutzen und – wenn es zeitlich passt – meine Assistentin querlesen lassen.
Wenn sich dann doch noch Fehler eingeschlichen haben, bitte ich Sie um Nachsicht.
Sie wissen ja jetzt, dass es nicht durch Nachlässigkeit passiert. Ich hoffe, dass Sie mehr auf den Inhalt meiner Posts achten als auf die Form!
Viele Grüße
Walter Stuber