Allgemeine Themen / 23. Juli 2019

Umweltschutz: Das vergessene Kriterium bei der Urlaubsplanung

Umweltschutz: Das vergessene Kriterium bei der Urlaubsplanung
Umweltschutz: Das vergessene Kriterium bei der Urlaubsplanung

Von Walter Stuber

Der Mount Everest- Für viele Extrembergsteiger das Ziel schlechthin! Immer mehr wollen ihren Traum verwirklichen und machen sich trotz vieler Risiken auf den Weg zum Gipfel. Mit extremen Folgen für die Umwelt! Spiegel-Online berichtete, dass dreißig Bergsteiger im vergangenen Jahr an einem Basiscamp Müll aufgesammelt haben. Es waren acht Tonnen – dazu kamen noch zwei Tonnen menschliche Exkremente. Höchster Berg und höchste Müllkippe der Welt!

Das, was am Mount Everest passiert, ist nur ein Beispiel dafür, wie Tourismus einer Region schaden kann. Ich reise auch gerne! Welchen Stellenwert hat die Müllvermeidung/Entsorgung für mich, wenn ich in anderen Ländern bin? Welche Müllberge hinterlasse ich womöglich? Ich gebe es offen zu: Jahrelang habe ich mich nicht mit diesen Fragen beschäftigt.

Mülltrennung und Klärgruben

Während unseres Mittsommer-Urlaubs in Gotland musste ich immer wieder an dieses Tourismus-Müllproblem denken. Das Best Western Hotel in Visby verzichtete glücklicherweise weitgehend beim Frühstücksbuffet auf Plastikverpackungen. Der Plastikhaufen, den wir bei unserem Frühstück auf der Gotland-Fähre hinterlassen mussten, war dagegen zum Schämen groß! Ich hoffe, dass der Müll wenigstens getrennt entsorgt worden ist.

Irritiert hat mich, dass ich bei unseren Fahrten rund um die Stadt Visby, keine Klärwerke gesichtet habe. Ich fragte mich natürlich, wo das Abwasser hinfließt. Doch wohl nicht direkt in die Ostsee? Später las ich, dass es in Schweden üblich ist, Abwasser in Klärgruben zu leiten. Allerdings entsprechen viele nicht mehr den neuesten Standards. Die Regierung drängt zur Modernisierung, verhängt Strafen, aber bis alles wirklich umweltgerecht ist, wird es wohl noch dauern.

Zuhause anderes Verhalten als im Urlaub?

Alle reden davon, dass wir unsere Erde zumüllen und in unseren Meeren viel zu viel Plastikmüll herumschwimmt! Wir werden aufgefordert Verpackungsmüll zu vermeiden, Energiesparlampen zu kaufen, seltener Fleisch zu essen, umweltfreundlichere Autos zu fahren und vieles mehr.

Wenn es um den Urlaub geht, scheint das für viele nicht mehr so wichtig zu sein. Flugreisen, Kreuzfahrten, Portionspackungen beim Frühstück, prachtvolle Buffets, von denen die Hälfte der Lebensmittel weggeschmissen wird, Plastikbecher an der Poolbar und Einwegflaschen am Strand. Für die „schönste Zeit im Jahr“ scheint alles Recht. Der „World Wide Fund For Nature“ (WWF) berichtete gerade davon, dass alleine im Mittelmeer jedes Jahr mehr als eine halbe Millionen Tonnen Plastikmüll landet. Dass der Tourismus da nicht ganz unbeteiligt ist, liegt auf der Hand.

Unsere Verantwortung die nächste Generation

Keine Sorge: Ich möchte niemanden das Reisen vermiesen oder gar verbieten. Dafür bin ich selber viel zu gerne auf dieser schönen Erde unterwegs. Aber ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass unsere Welt noch lange schön bleibt. Deshalb frage ich mich: Wie kann umweltbewusstes Reisen heute aussehen? Was kann ich schon bei der Planung beachten, dass durch meine Reise die Umwelt möglichst wenig geschädigt wird?

Falls Sie schon wissen, wie das gehen kann, freue ich mich über Ihre Tipps und Hinweise als Kommentar oder per Mail. Ich möchte Ihnen Mut machen, bei Ihrer nächsten Reiseplanung, neben allen anderen wichtigen Kriterien, auch den Aspekt des Umwelt- und Klimaschutzes bei Ihren Entscheidungen miteinzubeziehen. Wir tragen mit unserem Tun und Lassen (!) Verantwortung für die folgenden Generationen!

Ein Gedanke zu “Umweltschutz: Das vergessene Kriterium bei der Urlaubsplanung

  1. Hallo, ein wirklich schöner Beitrag. Ich bin vor kurzem auf einen anderen Blog Eintrag gestoßen, der schon einige Ideen bereit hält. Wenn nicht erwünscht entferne ich den natürlich gerne 🙂 https://www.lonelyplanet.de/magazin/reportagen/weltweit/plastik-vermeiden-reisen.html

    Bei mir ist bis jetzt immer die Trinkflasche dabei und da ich noch rauche ( ich weiß, pfui) ein kleiner Taschenaschenbecher um wenigstens nicht noch mehr zu hinterlassen. Der ist platzsparend und ich erwähne dies, weil ich das gerne anderen (noch) Rauchern ins Gedächtnis rufen möchte und oft Tabu ist darüber zu sprechen. Es ist eine Schweinerei was an Stummeln überall aus Faulheit oder Unwissenheit gerade in Touri-Hotspots, herum liegt. Wie Zuhause auch… Am besten ist natürlich, wie fast immer bei der Müllvermeidung, der Verzicht! 🙂 Wenn jeder eine Kleinigkeit macht, dann haben wir wenigstens einen Anfang den man dann Ausbauen kann wenn es einem zu schwer fällt gleich komplett umzusteigen :).

    Liebe Grüße,
    DS9

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