Im letzten Blog habe ich davon erzählt, dass meine Frau sich langsam auf ihr Rentenleben im nächsten Jahr vorbereitet. Am liebsten hätte sie es, wenn ich dann auch nicht mehr arbeiten würde. Ich habe nachgerechnet und festgestellt, dass der Betrag, der mir zum Leben bleiben würde, einfach zu wenig wäre. Also kann ich den Wunsch nicht erfüllen. Aber ich arbeite ja sowieso sehr gerne.
Das Rechnen rund um die Rente hatte aber einen unerwarteten, positiven Nebeneffekt. Ich habe angefangen mein Leben, meine Gewohnheiten, meinen Konsum unter die Lupe zu nehmen. Was brauche ich wirklich, um glücklich zu sein? Auf welche Annehmlichkeiten könnte ich verzichten? Auf was auf keinen Fall?
Weniger ist mehr!
Die Antworten auf diese Fragen will ich nicht auf „später“ verschieben. Ich kann doch schon jetzt meinen Konsum „runterfahren“, mich hier und da einschränken, wenn ich noch nicht muss, sondern von mir aus will. Verzicht muss kein Verlust sein, sondern kann zu einer großen Chance werden, wenn ich mein Leben neu sortiere und schauen, worauf es mir wirklich ankommt und was mir, meinen Mitmenschen, der Umwelt guttut!
Ich glaube, wir wären alle bestens beraten, die Alten wie die Jungen, wenn wir den Spruch: „Weniger ist mehr!“ beherzigen würden. Auch mit Blick auf den Zustand unserer Erde. Der „Welterschöpfungstag 2021“ in Deutschland war der 5. Mai! Das heißt, dass die Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands im Durchschnitt vom 1. Januar an bis zum 5. Mai so viel von der Natur verbraucht haben, wie die Erde pro Person im gesamten Jahr erneuern kann.
Minimalismus als Lebensstil
Auch im ganz persönlichen Bereich ist weniger oft mehr! Die Minimalismus-Bewegung findet durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen immer mehr Anhänger. Minimalismus ist das Gegenteil von Konsumwahn und Materialismus. Es geht darum, bewusst auf manches zu verzichten, damit man sich auf das Wesentliche im Leben konzentrieren kann. Dazu gibt es viele Tipps im Internet und in Büchern. Damit beschäftige ich mich.
Ich war zwar nie ein Mensch, der großen Wert auf Prestige-Objekte gelegt hat. Aber bei genauem Hinsehen gibt es doch das ein oder andere in meinem Leben, das ich nicht unbedingt bräuchte, worauf ich verzichten könnte. Ich will alles, was mein Leben reich und glücklich macht und oftmals gar kein Geld kostet, bewusster wahrnehmen und erleben: Den Spaziergang im Wald, das Hühnerstall bauen mit meinem Enkelsohn oder das Kaffeetrinken mit meiner Frau auf unserer Baumhaus-Terrasse. Gott sei Dank dafür, dass es nie zu spät ist, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren.
? In welchen Bereichen könnte bei Ihnen „Weniger ist mehr“ angesagt sein?
? Was wollen Sie konkret verändern?
? Wer kann Ihnen dabei zur Seite stehen?
Ich freue mich auf Ihr Feedback als Mail oder einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag.