von Walter Stuber
„Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“
Der Automobilhersteller Henry Ford hat diesen Satz geprägt. Damit hat er Ende des 19.Jahrhunderts eine Frage beantwortet, die noch heute viele Menschen bewegt: Was macht mich erfolgreich? Welche Faktoren zählen? Ist es wirklich nur dieses „Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein“?
Andere betonen, dass z.B. Talent, Beziehungen, Geld oder eine solide Hochschul-Ausbildung der Schlüssel zum Erfolg sind. Wäre letzteres ausschlaggebend, hätten Marc Zuckerberg, Steve Jobs und Bill Gates überhaupt keine Chance gehabt erfolgreich zu werden. Alle drei sind ohne Uni-Abschluss an die Spitze gekommen!
Schlechte Startbedingungen
Hier sehe ich eine Parallele zu meinem Leben: Schule war für mich schrecklich. Lernen einfach das Letzte. Abi? Abgeschlossenes Studium? Fehlanzeige! Trotzdem leite ich heute zusammen mit meinem Mitgesellschafter ein erfolgreiches Spezialgerüstbau-Unternehmen.
Wie konnte das funktionieren? Ich bin mir sicher, dass es nicht die ultimative Checkliste gibt, was man mitbringen oder können muss, um Erfolg zu haben. Denn jeder Mensch ist ein Original und bringt individuelle Fähigkeiten und Begabungen mit, die es gilt zu entdecken, zu fördern und einzusetzen um die Dinge im Leben zu erreichen, die einem am Herzen liegen.
Worauf es ankommt
Dass mein Erfolg nicht auf meine gute Schulbildung zurückzuführen ist, liegt auf der Hand. Aber ich habe ein paar Eigenschaften in die Wiege gelegt bekommen, die mir geholfen haben, nicht aufzugeben und Dinge zu erreichen, die mir mancher nicht zugetraut hätte.
Zum Beispiel: Disziplin, das ist mein erster Erfolgsfaktor.
Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann ziehe ich es auch durch. Das mag auf andere manchmal etwas befremdlich wirken, vielleicht sogar verbissen. Aber es ist meine Art die Dinge anzugehen. Das gilt für Berufliches genauso wie für Privates. Ich erinnere mich, dass ich aus gesundheitlichen Gründen abnehmen musste. Das habe ich eisern durchgezogen.
Einmal entschieden, bleibt es dabei
Eng mit der Disziplin verbunden ist mein zweiter Erfolgsfaktor: Konsequenz.
Ich lasse mich nicht abbringen von einem Plan, weil ich im Vorfeld intensiv das Für und Wieder durchgegangen und von meinem Entschluss überzeugt bin. Da können alle um mich herum dagegen reden. Ich bleibe bei meiner Entscheidung. Selbst auf die Gefahr hin, dass ich scheitere! Und natürlich habe ich auch das erlebt! Aber in den meisten Fällen hat mir ein Misserfolg letztendlich sogar noch mehr gebracht, als wenn mein Vorhaben geklappt hätte.
Der alte Spruch „Aus Fehlern wird man klug!“ ist mehr als eine Binsenweisheit! Fehler machen, sie einsehen und dazu stehen: Das stärkt den Charakter und ist hilfreich in jedem Business. Das zeichnet übrigens eine gute Führungskraft aus! Wichtig ist, dass ich auch anderen zugestehe Fehler zu machen.
Inspiration für Neues
Der dritte Faktor, warum ich trotz schlechter Startbedingungen erfolgreich sein kann, sind meine unendlich vielen Ideen.
Ich gebe es zu: Manchmal sind sie ziemlich verrückt! Viele Anregungen bekomme ich durch das Lesen unterschiedlichster Bücher. Eines meiner Ideen-Geber-Bücher ist schon uralt: Die Bibel ist meine Schatzkiste voller innovativer Gedanken!
Auch Fachbücher gehören zu meiner Lektüre. Manche habe ich als Buch und eBook, weil ich je nach Situation an unterschiedlichen Orten darin lesen will: Zuhause oder auf Dienstreisen. Ich nutze auch kleine Pausen oder Zeiten zwischen Terminen, sogar das „im Stau stehen“ um zwischendurch mal ein paar Seiten zu lesen.
Kaum zu glauben, dass ich bis zu meinem 27.Lebensjahr überhaupt kein Buch in die Hand genommen habe!
Schon als Kind effektvoll kreativ
Wenn ich es genau bedenke, war ich auch ohne das Lesen schon voller Ideen. Als Kind hatte so manchen Blödsinn im Kopf. Ich war bekannt für meine Streiche! Ein Beispiel: Wir Dorfkinder haben liebend gerne die Kirschbäume der Nachbarn geplündert, wollten aber nicht erwischt werden. Deshalb habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Damals war es noch möglich Karbid frei zu kaufen. Das habe ich heimlich besorgt.
Spätabends haben sind wir in der Nähe der Grundstücke der Kirschbaumbesitzer geschlichen. In der entgegen gesetzten Richtung des Kirschbaums den auserkoren hatte. Dann habe ich in einer Dose Karbid gezündet. Der Lärm schreckte den Besitzer auf und er lief natürlich in die Richtung wo das Getöse her kam. In der Zeit kletterten wir schnell in den Baum und konnten uns über die leckeren Früchte hermachen! Eine verrückte, im Nachhinein auch gefährliche Idee. Aber sie war schon sehr effektiv!
Ungewöhnliche Ideen umsetzen: Das papierlose Büro
Heute sind meine Ideen teilweise immer noch ungewöhnlich (aber nie gefährlich! J): Wie zum Beispiel die Einführung von Wunschlohn, Weihnachtskarten im Spätsommer verschicken oder das „papierlose“ Büro. Es hat zwar eine Zeit gedauert bis ich alle im Betrieb davon überzeugt hatte. Aber wir haben es fast geschafft. Die meisten Vorgänge, Rechnungen, Baupläne, usw. sind heute abgespeichert.
Wenn sich einer unserer Mitarbeiter nicht ganz vom Papier verabschieden möchte, darf er oder sie EINEN Ordner behalten. Mehr nicht!
Momentan sind wir dabei die letzten Akten nach den Vorgaben des Finanzamtes auszusortieren und alle Unterlagen, die älter als 10 Jahre sind, aus unserem Archiv herauszunehmen. Jetzt warten wir nur darauf, dass unser Finanzamt den Steuerbescheid auch online verschickt!
Trotz Begeisterung: Risiken im Blick haben
Ich bin stolz, dass wir meine Idee vom papierlosen Büro verwirklichen konnten. Denn das Ganze hat mehrere Effekte:
- Wir verbrauchen rund 200.000 Blatt Paper pro Jahr, das spart nicht nur Kosten, sondern ist unser Beitrag zum Umweltschutz!
- Alle Vorgänge sind einfach per Schlagwortabfrage zu finden! Akten wälzen und suchen entfällt, Arbeitszeit wird besser genutzt.
- Den Platz, den die Aktenregale eingenommen haben, können wir viel besser anderweitig nutzen!
Natürlich bringt so eine Umstellung auch Gefahren mit sich, die man nicht unterschätzen darf. Stichwort: Datensicherheit und Computercrash! Wir haben vorgesorgt und speichern alles mehrmals auf unterschiedlichen Server. Außerdem haben wir von Fachleuten durchspielen lassen, was im Falle eines Zusammenbruchs des Systems passiert und wie schnell wir wieder handlungsfähig sind. Das Ergebnis: Alles im grünen Bereich. Wir sind bestens abgesichert.
Mein Erfolgstipp für Sie
Die Umsetzung des papierlosen Büros in der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH ist nur ein Beispiel dafür, wie eine meiner Ideen, die von manchem Mitarbeiter anfänglich sehr kritisch beäugt wurde, heute den Arbeitsalltag leichter macht. Aber nur durch meine Disziplin und Konsequenz ist daraus ein Erfolg geworden.
Ich mache Ihnen Mut: Finden Sie Ihre ganz persönlichen Erfolgsfaktoren!
Sei es durch eigene Reflexion oder professionelles Coaching.
Und dann: Handeln Sie dementsprechend! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!