Warum ich als Chef beruhigt im Urlaub entspannen kann
Raus aus dem Alltag und umschalten auf Ferien. Das fällt gerade Unternehmern nicht immer leicht. So viel gibt es in der Firma zu entscheiden und zu bedenken. Nicht selten hat sich mir die Frage gestellt: KANN ich überhaupt zwei Wochen raus aus allem?
Je länger ich als Geschäftsführer tätig bin, desto mehr wird mir klar, wie wichtig es ist, dass ich mir Auszeiten nehme und alle Belange der Firma loslassen kann. Grundlage dafür ist, dass ich meinen Mitarbeitern vertraue und weiß, dass sie die Ziele des Unternehmens verinnerlicht haben und deshalb danach agieren und entscheiden. Ich gebe zu, dass musste ich Stück für Stück lernen.
Norwegen – Entspannung pur
Mittlerweile kann ich freie Tage oder Wochen wirklich genießen. Besonders gut hat das in Norwegen funktioniert. Juni 2009 waren meine Frau und ich mit Freunden mit dem Wohnwagen dort. Gespannfahren war für mich gewöhnungsbedürftig. Aber die unberührte Natur und die unglaublich Weite dort, haben mich dafür entschädigt.
Außerdem stellten wir fest, dass es große Vorteile hat, mit dem „Haus am Haken“ unterwegs zu sein: Im Hardangervidda National Park haben wir um 23.30 Uhr angehalten und gegrillt. Anschließend gab es noch eine Schneeballschlacht! Keiner hat sich aufgeregt, denn weit und breit war niemand unterwegs! Das ist Norwegen!
Entschleunigung
Das Land hat uns fasziniert! Ein Jahr später sind wir mit unseren Söhnen nochmals hingefahren und waren an einem Fjord angeln. Meine Frau hat die Ruhe auf dem Boot genossen. Auch ich konnte hier so richtig abschalten von der Arbeit. Weil wir die Städte gemieden haben und uns möglichst nur in der Natur aufgehalten haben, gab es keine Gerüste, die mich an die Firma erinnert hätten!
Gerne würde ich irgendwann mal mit meiner Frau vier Wochen im Sommer mit dem Auto bis zu den Lofoten fahren. Ganz langsam, immer wieder anhalten und die Natur sehen, riechen und genießen. Ich würde mir den Wind um die Nase wehen lassen oder mich ins Moos legen und den Wolken beim Ziehen zusehen.
Chef im Urlaub – Probe für den Ernstfall
Dieser Traum muss vielleicht noch bis zur Rente warten. Kürzere Auszeiten sind bis dahin möglich und auch wichtig. Für mich persönlich aber auch für die Mitarbeiter. Die Zeit ohne Chef kann eine Art Probelauf sein für den Fall, dass die Geschäftsführung, z.B. durch Krankheit, plötzlich ausfällt. Tritt so etwas ein, ist es z.B. unerlässlich, dass Vollmachten und Notfallpläne bereit liegen.
Die „DeutscheHandwerksZeitung“ hat dazu einen interessanten Artikel veröffentlich mit guten Tipps: http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/was-tun-wenn-der-chef-ausfaellt/150/3096/328972
Wir in der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH haben dementsprechend Vorkehrungen getroffen. Aber auch wenn es „nur“ um eine Urlaubszeit geht, ist es gut zu wissen, dass der Betrieb auch ohne mich gut weiterlaufen kann!