Mitarbeiter / 19. Februar 2016

Wenn Mitarbeiter den Arbeitsschutz nicht einhalten, werde ich sauer

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sicherheit geht vor!

Gerade in der Gerüstbau-Branche sind Arbeitsunfälle gefürchtet. Manches Mal ist es „Höhere Gewalt“. Oft könnte man sie schon im Vorfeld durch sorgfältige Kontrolle verhindern bzw. den Schaden durch das strenge Einhalten der Sicherheitsvorschriften verringern. Das habe ich leider selbst erleben müssen.

Gerüst fällt zusammen

1991 ist  eines unserer Gerüste in der Münchner Innenstadt mit großem Lärm zusammengestürzt. Ein Mitarbeiter wurde eingeklemmt, ein anderer konnte sich an eine Dachrinne retten. Es ist nochmal gut gegangen.

Hektik als Ursache

Das Erschreckende: Gerade mal eine halbe Stunde vor dem Zusammensturz war ich auf der Baustelle und hatte alles kontrolliert, Dachte ich zumindest! Es stellte sich heraus, dass Bauarbeiter störende Verankerungspunkte im Bereich der Fensterstütze entfernt hatte. Das hätte mir beim Kontrollgang auffallen müssen!  Aber ich war in Eile und habe deshalb nur oberflächlich geschaut.

Tödlicher Arbeitsunfall

1995 gab es einen Arbeitsunfall, der sehr schlimme Folgen hatte:  Ein Gerüstbauer stieg montagmorgens am Gerüst nach oben und stürzte aus  sechs Meter Höhe auf den Boden. Die Verletzungen waren so schwer, dass er später im Krankenhaus verstarb.

Selbstvorwürfe

Hätte weniger Hektik, ein besseres Durchsetzen von Arbeitsschutz sein Leben retten können? Diese Frage beschäftigt mich nach wie vor! Eine Antwort darauf habe ich nicht. Aber seitdem achte sehr darauf, dass durch Hektik keine Fehler gemacht werden und dass vor allem die Sicherheitsvorschriften komplett eingehalten werden.

Lernen aus Fehlern

Mit Erfolg, wie dieses Beispiel zeigt: im letzten Jahr  stürzte wieder ein  Gerüstbauer aus sechs Meter Höhe aus dem Gerüst heraus. Wie es passierte, konnte nicht geklärt werden. Aber dieses Mal waren alle Sicherheitsvorschriften eingehalten worden!

Lebensrettender Helm

Der Bauhelm mit Kinnriemen hat sein Leben gerettet! Trotz schwerster und komplexer Brüche an beiden Beinen und im Unterarm, konnte er – Dank der sehr guten Versorgung durch die Uniklinik Dresden-  bald danach schon an Krücken  laufen.

Keine Ausreden mehr

Dass Mitarbeiter auf solche lebenswichtigen Sicherheitsvorkehrungen wie z.B. einen Helm verzichten, weil sie es „uncool“ finden, darunter schwitzen oder sie Angst um ihre Haarpracht haben, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Unternehmer-Verantwortung wahrnehmen!

Deshalb müssen bei uns  alle Vorschriften des Arbeitsschutzes zu 100 % umgesetzt werden. Schließlich haben wir als Firmenleitung  eine große Verantwortung für unsere Mitarbeiter!

viele Grüße

Walter Stuber