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Allgemeine Themen / 14. Juli 2020

Wenn ein großer Traum in Erfüllung geht – aber das euphorische Gefühl ausbleibt

Mein langersehnter Trike-Traum
Wenn ein großer Traum in Erfüllung geht

Wie lange habe ich davon geträumt mit dem eigenen Trike durch die Gegend zu brausen! Erst fehlte das nötige Geld für die Anschaffung. Dann wurde mir klar, dass das Aufsteigen auf ein Harley oder Goldwing-Trike schwierig werden würde aufgrund meiner Spastik in Beinen und Füßen und der damit verbundenen schlechten Beweglichkeit. Trotzdem habe ich meinen Traum nicht aufgegeben! 

Im letzten Jahr ermutigte mich meine Frau Burgunda einmal mehr an der Verwirklichung meines Traumes zu arbeite. Ich hielt Ausschau nach einem Trike mit Automatikgetriebe, das für mich am besten geeignet wäre. Aber alle Angebote waren meiner Meinung nach zu teuer. In diesem Frühjahr habe ich mich wieder auf die Suche gemacht. Entsetzt musste ich feststellen, dass die Preise zum Vorjahr um 30% gestiegen waren! Corona war der Grund! 

Mieten statt kaufen 

Zusammen mit meiner Frau entstand die Idee in unserem Urlaub im Juni, den wir sowieso zu Hause verbringen wollten, ein Trike für einen Tag zu mieten. Recht schnell fanden wir ein gutes Angebot von Autogalerie Dresden: 150 Euro Tagesmiete plus 400 Euro Kaution.  

An einem Juni-Montag ging dann mein langgehegter Trike-Traum endlich in Erfüllung!!  Ehrlich gesagt hatte ich schon etwas Muffe! Am Morgen, bevor es los ging, habe ich dafür gebetet, dass der Tag gut verläuft und das Wetter mitspielt. 

Ein neues Fahrgefühl 

Als ich dann bei Autogalerie Dresden von dem Gefährt stand, war ich erleichtert, dass durch den tiefen Einstieg das Aufsitzen kein Problem war. Allerdings habe ich erst bei der Übergabe gemerkt, dass es hier keine Handbremse gab, sondern eine Fußbremse. Aber zum Glück war das kein Problem. Ich konnte trotz meines Handicaps bequem mit der Maschine fahren.  

Was mir mehr Probleme gemacht hat, waren die 110 PS und der Benzinmotor, der schon bei wenig Gas erheblich beschleunigte. Ganz im Gegenteil zu meinem gewohnten Dieselauto! Ich musste mit sehr viel Feingefühlt den Drehknopf für das Gast bedienen. Aber auch das hatte ich schnell im Griff. 

Herrliche Tour durch Sachsen  

Wir starteten mit gemächlicher Geschwindigkeit in Dresden oberhalb der B6 und fuhren bis Meißen. Dort haben wir die Elbseite gewechselt und sind weiter Richtung Riesa, vorbei an der Kirche Zabel und dem Weingut Proschwitz.  

Dann ging es zurück nach Meißen und Richtung Radebeul. In Altkötzschenbroda legten wir Mittagspause ein und schauten uns die kleinen Läden an. Danach ging es weiter zum Moritzburger Schloss

Die wichtigste Erkenntnis des Tages  

Mein Fazit nachdem mein langersehnter Trike-Traum endlich wahr geworden ist: Es war ein wunderschöner Montag! Das Wetter war herrlich. Die Temperaturen angenehm. Wir haben viel gesehen!  Die wichtigste Erkenntnis des Tages war für mich aber diese: Ich werde mir definitiv kein Trike kaufen! Auch, wenn ich es mir jetzt leisten könnte, eine gewisse Demut hat noch niemandem geschadet. Ich muss nicht alles besitzen, wovon ich träume.   

Das Geld, das ich für ein Trike ausgeben würde, schenke ich besser unseren Enkeln. Besonders unsere mehrfachbehinderte Enkelin Josefine kann jeden Euro für ihre aufwändige Doman-Therapie brauchen. Und wenn ich mal wieder vom Trike fahren träume, leihe ich mir einfach eins für einen Tag aus und drehe dann meine Runden hier im wunderschönen Sachsen!  

Ganz Privat / 4. Dezember 2018

Sachsen: Alles, was ich zum Glück brauche!

Von Walter Stuber

Ich liebe Sachsen! Es ist für mich das Bundesland, in dem es sich gut leben und arbeiten lässt. Davon sollten noch viel mehr Menschen profitieren. Deshalb haben wir als Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH die Initiative „Komm nach Mittelsachsen!“ ins Leben gerufen. In einem Kinospot, der z.B. in München und Stuttgart gezeigt wird, werben wir für günstiges Bauland, das Arbeiten als Gerüstbauer in unserer Firma und natürlich für unsere wunderschöne Region.

Meine Verbundenheit zu diesem Landstrich begann vor genau 25 Jahren. Am 1.Dezember 1993 habe ich in Roßwein ein neues Kapitel meines Lebens aufgeschlagen. Nachdem meine erste Ehe in die Brüche gegangen war, bekam ich hier die Chance, die ostdeutsche Niederlassung des bayerischen Unternehmens Gerüstbau Gemeinhardt aufzubauen.

Von Süd nach Ost

Als gebürtiger Schwabe, der eine zeitlang in Bayern gearbeitet hatte, war der Sprung in den Osten für mich kein Problem. Ich hatte weder Vorurteile, noch irgendwelche Bedenken, dass ich mit dem Menschenschlag nicht zurechtkommen würde. Ich war auf der Suche nach dem Glück. Wo ich es finden würde, war mir egal.

Dass der Umzug aber tatsächlich zum Glückfall in allen Bereichen meines Lebens werden würde, konnte ich damals nur hoffen. Rückblickend kam es genauso!  Auch wenn nicht alles immer glatt lief!

Leid, Liebe und Widerstände

Die Liebe zu meiner Frau Burgunda kam auf den zweiten Blick und entstand, nachdem ihr Freund auf einer unserer Baustellen tödlich verunglückt war. Eine extrem schwere Zeit für sie, ihre drei kleinen Kinder und dann auch für uns beide, als wir wussten,  dass wir zusammengehören. Nicht alle Menschen waren glücklich über unsere Beziehung. Davon haben wir uns nicht abhalten lassen und wir kämpften für unser gemeinsames Glück. Schließlich haben wir geheiratet.

Nun hatte ich nicht nur eine Ehefrau, die mich mit allen meinen Ecken und Kanten liebte, ich war auch Teil einer ganzen Familie! Das war eine besondere Freude, denn durch eine Krankheit war klar, dass ich nie leibliche Kinder haben konnte. Das „Vater sein“ von Ingolf, Sindy und Andy musste ich erstmal lernen! Als die drei später fragten, ob ich sie adoptieren würde, zeigte sich ganz deutlich, dass wir, allen Schwierigkeiten zum Trotz, zu einer Familie zusammengewachsen waren.

25 Jahre Sachsen: Dankbarer Rückblick

Auch beruflich war es auf das Ganze gesehen mein Glück, dass ich nach Mittelsachsen gekommen bin, auch wenn es Erfolge und herbe Niederlagen gab. Davon habe ich ja schon in einem Blog berichtet. Fakt ist: Zusammen mit meinem Kompagnon Dirk Eckart haben wir viel erreicht und sind auf Erfolgskurs.

Sachsen ist meine Heimat geworden. Ich mag die Landschaft, schätze die kulturellen Angebote und vor allem die Menschen. Wenn die fleißigen Sachsen 1990 die Finanzkraft der Südbayern und Baden-Württemberger gehabt hätten, wären viele nicht abgewandert gen Westen und heute sähe es wirtschaftlich viel besser aus. Deshalb finde ich den Slogan, mit dem Sachsentourismus wirbt einfach nur passend:  „Sachsen. Land von Welt.“ Ich hoffe, dass darüber nicht nur mehr Urlauber herkommen, sondern Menschen ganz neu entdecken, was wir hier alles zu bieten haben. Einen kleinen Eindruck bekommen Sie in unserem Kinospot !