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Allgemeine Themen / 10. März 2020

Vor- und Weitsicht statt Panikmache – Unternehmer und das Coronavirus

Coronavirus

Mancher kann das Wort und die Nachrichten darüber schon nicht mehr hören oder lesen: Coronavirus. Alles andere, was in der Welt gerade vor sich geht, scheint hinter diesem Virus zurücktreten zu müssen. Wie die Maus auf die Schlange starren viele auf die Zahl der Infektionen und so mancher sieht mit Schrecken, dass „es“ immer näher kommt oder schon die direkte Nachbarschaft erreicht hat!

Ich halte nichts von Hysterie und Panikmache. Aber ich denke, dass keiner so tun sollte, als ob nichts wäre. Es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren. Als Unternehmer muss ich mir bewusst machen, dass ich Verantwortung trage: Für meine Mitarbeiter und für die Gesellschaft. Diese muss und will ich wahrnehmen. Vorsicht und Weitsicht gehören für mich untrennbar zusammen.

Von Walter Stuber

Was wäre, wenn…

In unserer MitarbeiterApp haben wir die aktuellen Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit zum Coronavirus eingestellt, verbunden mit dem Hinweis besonders auf die Hygiene zu achten. Die ersten SARS-CoV-2-Infektionen sind in Sachsen zu verzeichnen. Als Geschäftsführer haben wir im Blick, dass auch unsere Mitarbeiter aufgrund des Virus ausfallen und wir Aufträge nicht fristgemäß ausführen könnten.

Wir würden dann zunächst versuchen mit anderen Gerüstbaufirmen zu kooperieren. Wenn es doch Verzögerungen auf den Baustellen gäbe, würden wir auf das Verständnis unserer Kunden setzen, mit denen wir ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis pflegen.

Coronavirus

Lieferkette aus Fernost unterbrochen – was dann?

Aber es könnte noch andere Gründe geben, dass auf unseren Baustellen nicht gearbeitet werden könnte. Nämlich dann, wenn uns wichtige Materialien fehlen. Noch kommen Überseecontainer aus Fernost bei uns an. Aber die Stahlproduktion gerät dort durch die Firmenschließungen nach und nach ins Stocken, irgendwann kommt alles vielleicht zum Erliegen.

Die spannende Frage ist: Was passiert, wenn die Lieferkette unterbrochen wird? Mancher denkt dabei vermutlich an die Asienkrise 1998, die auch enorm negative Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und die Arbeitslosenzahlen hatte.

Miteinander nicht gegeneinander

Wenn kein Stahl mehr aus Asien bei uns ankommen würde, bliebe meiner Meinung nach nur eins: Alle Unternehmen im Bausektor müssten miteinander arbeiten. Nicht gegeneinander.

Damit meine ich konkret: Jede Firma, die Restbestände an rarem Baumaterial hätte, die sie nicht für die eigenen Aufträge benötigen würde, sollte bereit sein, Material mit anderen Unternehmen abzugeben oder auszutauschen. Außerdem wären die Unternehmer-Netzwerke, wie Business Network International, gefragt, Kooperationen und gegenseitige Hilfe zu fördern.

Wenn es finanziell eng wird

Die Entwicklung in China zeigt, dass dort viele Klein-und Mittelständische Unternehmen durch die Epidemie in finanzielle Schieflage geraten sind, bis hin zur Insolvenz. Durch das wochenlange Schließen der Betriebe, wurden alle Rücklagen aufgebraucht. Auch wenn es bei uns nicht so extrem werden wird, kann es zu Engpässen kommen.

Hier kann ich nur jedem Unternehmer raten, nicht bis auf den letzten Drücker zu warten, wenn sich Finanzprobleme anbahnen. Zeit ist ein wichtiger Faktor, um gute Lösungen zu finden! Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber der Hausbank sind das Gebot der Stunde. Übrigens ein Grundsatz, mit dem ich auch im normalen Geschäftsalltag die besten Erfahrungen gemacht habe!

Immer gut gerüstet

Weitere hilfreiche Tipps und Links für Arbeitgeber hat Stefan Merath, Unternehmer, Unternehmercoach und Autor, auf seiner Homepage „Coronavirus- Praxisratgeber für Unternehmer“ zusammengestellt. Diese Seite wird ständig aktualisiert. Auch auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie kann man Wissenswertes erfahren.

„Immer gut gerüstet“ – so unterschreiben wir bei der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH unsere Mails und Briefe. Das passt zur aktuellen Lage: Lassen Sie nicht alles irgendwie auf sich zukommen, sondern werden Sie aktiv. Ohne Panik und Hysterie – aber mit Vor- und Weitsicht sind Sie immer gut gerüstet!