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Allgemeine Themen / 15. Juni 2021

Der größte Irrtum über Unternehmerinnen und Unternehmer

Rente

Von Walter Stuber  

2022 gehe ich in Rente. Also, wenn es nach meiner Frau gehen würde! Sie wird dann Rentnerin und fänd es schön, wenn wird dann mehr Zeit miteinander verbringen könnten. Ich gebe zu, gerade nach dieser anstrengenden Corona-Zeit hat der Gedanke etwas Verlockendes: Nur noch für mich und meine Frau Verantwortung zu tragen und ganz in Ruhe neue, verrückte Ideen zu entwickeln. Das könnte mir gefallen. Aber bevor ich mich ausführlich mit „Was-wäre-wenn“-Gedanken beschäftige, wende ich mich als Unternehmer der nüchtern-sachlichen Seite des Ganzen zu.  

Die wichtigste Frage in dem Zusammenhang lautet nämlich: Könnte ich es mir finanziell überhaupt erlauben nächstes Jahr in den Ruhestand zu gehen? Ich höre förmlich, wie der eine Leser oder die andere Leserin geräuschvoll einatmet und dabei denkt: „Der Stuber ist doch UNTERNEHMER! DER braucht sich doch wohl keine Sorgen ums Geld machen!  Der hat genügend auf der hohen Kante!“  

Unternehmer/innen sind reich! 

Das ist einer der größten Irrtümer! Nur weil jemand Inhaber/in einer Firma ist, heißt das nicht automatisch, dass der – oder diejenige finanziell seine/ihre Schäfchen im Trockenen hat. Natürlich gibt es die Reichen. Die Mehrzahl der Unternehmer haben allerdings privat kein Geld in Hülle und Fülle zur Verfügung. Die Corona-Pandemie hat zusätzlich dafür gesorgt, dass das Privatvermögen von einigen Unternehmerinnen und Unternehmern kleiner geworden ist. Um ihre Firmen vor Schaden und Insolvenz zu bewahren, haben sie ihre privaten Rücklagen eingesetzt.  

Mein Kompagnon Dirk Eckart www.dirk-eckart.de und ich mussten eine ähnliche Situation bereits 2010 erleben. Damals waren wir durch einen schweren Kalkulationsfehler kurz vor der Insolvenz. Diese konnte nur durch das finanzielle Eingreifen eines befreundeten Lieferanten, weiterer Kredite und der Einlage unserer gesamten privaten Spar- und Rentenrücklagen abgewendet werden! Dazu kam die drastische Kürzung unserer Geschäftsführergehälter auf eine festgelegte Zeit. Alle meine Ersparnisse, mein Polster, das ich mir für die Zeit der Rente zurückgelegt hatte, stecken seitdem in der Gemeinhardt Service GmbH.  

Kassensturz fürs Rentnerdasein  

In den letzten Jahren haben wir wieder einen ausgeglichenen Monatslohn erhalten. Davon hätte ich etwas „fürs Alter“ sparen können. Wäre da nicht meine Überzeugung, dass ich 20% meines Einkommens spende. Es macht mir Freude, wenn ich unterschiedlichen Einrichtungen, Vereinen und Menschen in Not helfen kann. Außerdem finde ich es wichtig, dass ich nicht nur an mein eigenes Wohlergehen denke. Deshalb ist mein finanzielles Polster nach wie vor nicht gerade dick. Was stünde mir also zur Verfügung, wenn ich mich tatsächlich nächstes Jahr aus dem Geschäftsleben zurückziehen würde? 

Zur Grundrente von 800 Euro käme eine Zusatzrente von ungefähr 400 Euro. Damit kann man sicher irgendwie leben und ich weiß, dass es viele Menschen auch müssen. Ich habe mich an meinen Lebensstil gewöhnt und will das alles nur ungern aufgeben. Deshalb, aber auch, weil ich noch voller Tatendrang bin, werde ich den Wunsch meiner Frau nicht erfüllen und noch eine Weile als Geschäftsführer tätig sein. Einen besonderen Nebeneffekt hatten die Überlegungen, ob ich mir jetzt schon einen Ausstieg aus dem Berufsleben leisten kann. Bei allem Rechnen kam mir der Gedanke, ob ich wirklich alles brauche, was ich jetzt habe? Wäre nicht weniger manchmal mehr? Mehr dazu in meinem nächsten Blog.  

Gastbeitrag / 4. Mai 2021

Der Bahnhof in Leisnig

Bahnhof

Demnächst ein pulsierender Ort für Kultur, Austausch und Begegnung: Der Bahnhof in Leisnig

Ein Kulturzentrum aufbauen, Pionierarbeit leisten, dort, wo es bisher kaum Angebote gibt und noch viel Gestaltungsraum vorhanden ist. Davon habe ich zusammen mit Alireza Rismanchian, Christoph Schönbeck und Ofer Löwinger in Tübingen schon lange geträumt. Wir kennen uns aus meinem erfolgreichen internationalen Orchesterprojekt „Folklang“, das ich viele Jahre in Tübingen geleitet habe.

Eines Tages kam Alireza, der freier Architekt ist, und sagte: „Kathryn, ich hab da mal eine Liste mit Immobilien im Internet rausgesucht. Lass uns einfach mal rumfahren!“ Alle Objekte waren in Ostdeutschland. Zum einen weil dort die Preise noch erschwinglicher sind und zum anderen weil es dort viele interessante Immobilien gibt die für unsere Zwecke ideal schienen. Wir hatten eigentlich an ein Herrenhaus in der Natur gedacht. Dann gab es auch noch den Bahnhof in Leisnig. Weil der an der Strecke lag, haben wir ihn auch angeschaut.

Ein Gastbeitrag von Kathryn Döhner, Geigenlehrerin, Organisatorin Kultureller Projekte und Fundraising Bahnhof Leisnig Verwaltungs GbR

Der perfekte Ort

Es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick als wir im Februar 2020 zum ersten Mal den Leisniger Bahnhof sahen. Das historische Gebäude war unglaublich schön. Dass der Zug hier noch hält, fanden wir perfekt. Es gibt nichts Besseres für ein Kulturprojekt, als dass es an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist.

Uns war sofort klar: Hier soll unser Traum wahr werden. Die nächsten Monate haben wir unsere finale Vision für unseren Kulturbahnhof entwickelt: Ein pulsierender Ort für Kultur, Austausch und Begegnung. Am 17.Juli kauften wir vier als GbR den Bahnhof.

Ein guter Start

In den Sommerferien fingen wir an alles zu entrümpeln. Tatkräftig unterstützt wurden wir von unserem großen Netzwerk an (Musiker-) Freunden, aber auch von der Leisniger Bevölkerung. Wir sind so offen und warmherzig empfangen worden. Leute kamen vorbei, haben mitgeholfen und uns Geschichten erzählt, die sie mit dem Bahnhof verbinden. Die Brüder Harry und Dietmar, die von Beruf Tischler sind, haben von sich aus für uns ein neues Geländer für die Eichentreppe gedrechselt. Das Alte war irgendwann mal abgesägt worden. In allem ist uns bewusst geworden, dass der Bahnhof für die Leisniger ein sehr wichtiges Gebäude ist.

Im September 2020 luden wir zum ersten „Tag der offenen Tür“ ein. Mit dabei das „Bahnhof-Orchester“, das aus unserem Musiker-Netzwerk bestand. Eine Woche vorher haben wir jeden Abend geprobt und dazu die Leisniger eingeladen mit uns zusammen Lieder aus aller Welt zu singen. Am „Tag der offenen Tür“ waren wir fast 50 Leute auf der Bühne, sogar das „Leisnig-Lied“ wurde gesungen. Das war unglaublich berührend. Es war ein voller Erfolg. 500 Leute waren da!

Zukunftspläne

Den ganzen Winter haben wir mit Anträgen verfassen verbracht. Es ging nicht nur um den Bauantrag, auch für die Unterstützung durch das LEADER Projekt der Europäischen Union für ländliche Regionen haben wir uns beworben. Die Chancen stehen gut. Wir gehen davon aus, dass wir im Oktober mit den Sanierungsarbeiten beginnen können. Bis 2025 soll der Teilbereich des Bahnhofs fertiggestellt sein in dem sich Privatwohnungen für uns, Vereinsräume für den Kulturverein ein Co-working Space und ein Kulturcafé befinden. Die schöne Eingangshalle soll dann auch wieder geöffnet sein, sodass der Durchgang zum Gleis wieder möglich ist und der Bahnhof wieder lebt.

Das ist im Moment noch Zukunftsmusik. So lange muss aber keiner auf Kultur in Leisnig verzichten. Wir haben bereits für diesen Sommer Konzerte und Lesungen geplant, die in unserem Biergarten stattfinden werden. , die in unserem Biergarten stattfinden werden, der seit 1. Mai geöffnet hat. Allerdings gibt es aufgrund von Corona zunächst nur ein to go – Angebot. Sobald sich die Bestimmungen ändern, wird richtig losgelegt. Auf unserer Homepage halten wir Sie auf dem Laufenden.

Bahnhof

Unterstützer gesucht

Alireza Rismanchian, Christoph Schönbeck und Ofer Löwinger und ich sind uns darüber im Klaren: Der Bahnhof Leisnig ist ein Riesenprojekt. Deshalb suchen wir aktuell nach Leuten, die wie wir den Wunsch haben, dass diese Region wieder aufblüht. Wir wünschen uns Geschäftsleute, Unternehmer aber auch Privatleute, die eine Art Patenschaft für den Kulturbahnhof übernehmen möchten.

Darüber hinaus freuen wir uns auch über Partner, die bei uns ihre Geschäftsidee umsetzen möchten. Bei Interesse schicken Sie uns eine Nachricht.

Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch im Bahnhof Leisnig und in unserem Biergarten!

Allgemeine Themen / 27. April 2021

Mein „Warum“: Wissen weitergeben, Menschen helfen

Warum

„Warum bin ich auf dieser Welt? Was will ich bewegen?“ Um ein erfolgreicher Unternehmer zu sein, der visionär denkt und als Mensch und Christ, der verantwortungsvoll auf dieser Erde leben will, muss ich diese Fragen für mich geklärt haben. Wenn ich mein „Warum“ kennen, will ich alles daransetzen, dass ich es auch umsetze.

Das ist mein „Warum“ : Ich möchte mein unternehmerisches und privates Wissen jetzt und über meinen Tod hinaus weitergeben. Mit diesem Wissen und ganz praktischer Unterstützung will ich Menschen helfen.

Von Walter Stuber

Werbung in eigner Sache oder Business-Tipps

Eine Möglichkeit das zu erreichen bieten die sozialen Medien. Ich kommentiere, schreibe, rate in vielen Gruppen. Das kommt nicht immer gut an. Bei Facebook bin ich zum Beispiel in einer Gerüstbauer-Gruppe. Dort hat man mir schon öfters unterstellt, dass ich mit meinen Kommentaren nur Werbung machen wollte für mein Unternehmen.

Mir geht es aber nur darum zu zeigen, was wir im Laufe der Jahre – teilweise durch bittere Erfahrungen – gelernt und umgesetzt haben. Davon sollen andere profitieren. Vor einiger Zeit hatte ich gepostet, dass bei uns Mitarbeiter einen Bonus bekommen, wenn sie nicht rauchen und wenig oder gar nicht krank waren. Das hat sich bei uns bei uns bewährt. Danach habe ich entdeckt, dass andere Gerüstbauunternehmen das übernommen haben. Genau das entspricht meinem „Warum“ und es freut mich, wenn meine Anregungen angenommen werden.

Mein Einsatz für andere

Ich unterstütze und helfe gerne, auch ohne, dass ich darum gebeten werde. Zum Helfen brauche ich keinen direkten Auftrag. Das wird nicht immer wahrgenommen oder manchmal merke ich, dass es Menschen nicht recht oder unangenehm ist, wenn ich mich für sie einsetze. Damit muss ich leben.

Ich liebe den Gerüstbau und als Christ unterwegs zu sein. Diese doppelte Begeisterung will ich mit anderen teilen und da helfen, wo es nötig ist. Mal finanziell, mal mit einem ermutigenden Wort und mal mit einem Ratschlag. An erster Stelle steht bei mir immer der Mensch, den ich unterstützen möchte. Wenn der ein oder andere darin eine „Werbemasche“ sieht, kann ich das leider nicht ändern

Allgemeine Themen / 2. Februar 2021

Unternehmer vom Krankenbett aus: Wie ich zum Spezialisten für Remote Work wurde

Remote Work

Unternehmer vom Krankenbett aus: Wie ich zum Spezialisten für Remote Work wurde

Für meine über 100 Mitarbeiter spielt es keine Rolle, ob sie von einem Coworking Space, dem Homeoffice oder vom Strand aus an unseren regelmäßigen Online-Meetings teilnehmen oder in welchem Land sie sich gerade befinden. Mein IT- und Dienstleistungsunternehmen arbeitet zu 100% remote, also in Fernarbeit. Alle sind zeitlich vollkommen flexibel und ortsunabhängig tätig und nutzen das auch.

Nur ich nicht. Ich bin immer zuhause in Groß-Gerau und liege die meiste Zeit im Bett. Ich leide unter u.a. dem Chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS). Die meisten können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie lang ein Tag und noch länger eine Nacht sein kann, wenn man nichts unternehmen kann und fast die ganze Zeit im Bett liegen muss, wie ich. Aber ich bin heute in der glücklichen Lage, trotz dieser Einschränkungen eine sinnvolle und produktive Arbeit zu haben. Das war ein langer Weg.

Ein Gastbeitrag von Khalid Nadeem Arif, Gründer und CEO von outsourcing4work

Erfolg und Krankheit

1969 wurde ich in Lahore in Pakistan geboren. Mit fünfzehn wanderte ich nach Schweden aus. Ein Jahr später kam ich nach Deutschland. 1993, im Alter von vierundzwanzig Jahren, gründete ich mein Unternehmen. Wir haben schon früh den Nutzen, aber auch die Risiken beim Einsatz von internationalen Teams und Remote-Arbeit kennengelernt und waren damit sehr erfolgreich.

2007 wurde ich krank. Ich fühlte mich unendlich erschöpft und hatte Schmerzen. Ich war bei sehr vielen Ärzten, Spezialisten, Heilpraktikern und in Krankenhäusern. Keiner konnte etwas bei mir entdecken. Deshalb hieß es irgendwann, dass ich an Depressionen leiden würde. Jahrelang habe ich entsprechende Therapien bekommen und musste Antidepressiva nehmen, die mir zusätzliche Schmerzen bescherten.

Radikale Veränderung

Dann sah ich eines Tages zufälligerweise eine Berichterstattung über das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) im Fernsehen. Ich dachte, sie erzählen da meine Geschichte! Das veränderte mein Leben radikal. Nun wusste ich endlich, was ich hatte und konnte mit Hilfe von Ärzten und einer Selbsthilfegruppe mein Leben danach gestalten. Eine Therapie für CFS gibt es bis heute nicht, aber ich weiß, worauf ich achten sollte und kann mir zusätzliches und unnötiges Leiden ersparen.

Wenn meine Gesundheit es zulässt, arbeite ich heute sitzend oder liegend. Ich kümmere mich hauptsächlich um die strategischen Arbeiten im Unternehmen. Dabei nutze ich sehr häufig mein Handy um Notizen zu schreiben oder mit den Mitarbeitern zu kommunizieren. Sprechen verbraucht sehr viel Energie und hat oft zur Folge, dass ich starke Magenschmerzen bekomme. Also versuche ich das auf das nötigste zu reduzieren. Eine positive Auswirkung meiner Krankheiten ist, dass sie mich zwangsläufig zu einem Spezialisten für Remote Work gemacht hat.

Remote Work

Engagement für Pakistan

Mir ist klar: Ich lebe im besten Land der Welt, wo mir alle Möglichkeiten offenstehen. Aber es gibt sehr viele Menschen auf dieser Welt, die tagtäglich darum kämpfen, genug zu essen für ihre Familien auf dem Teller zu bekommen. Auch in Pakistan, dem Land, in dem ich geboren wurde, ist das so. Trotz guter Bildung haben dort viele kaum eine Chance auf einen gutbezahlten Job.

Deshalb plane ich von meinem Bett in Deutschland aus, die wirtschaftlich zurückgebliebene, pakistanische Stadt Rabwah zu einem IT Hub für remote Arbeit zu entwickeln und dort und in den nächsten fünf Jahren tausend neue remote Arbeitsplätze in Pakistan schaffen. Außerdem möchte ich eine gemeinnützige Stiftung gründen, in die ich ein Großteil meines Vermögens einbringen möchte.

Nicht aufgeben!

Trotz meiner Krankheit führe ich heute, durch die Gnade Gottes, ein glückliches und sehr dankbares Leben. Mit meinem Beispiel möchte ich (chronisch) Kranke und Menschen mit Behinderungen ermutigen, nicht aufzugeben und sie darin unterstützen, die Möglichkeiten des remote Arbeitens für sich zu nutzen.

Deshalb habe ich mich entschieden über meine persönliche Geschichte, meine Krankheit und meine Zukunftspläne öffentlich zu reden und habe einen Clip produziert. Ich hoffe, dass es vielen Mut und Antrieb schenkt für das eigene Leben.

Allgemeine Themen / 26. Januar 2021

Existenzangst!

Existenzangst

Existenzangst! Wie reagiere ich als Unternehmer*in in Krisen

Corona hat unser Land in einen Ausnahmezustand gebracht. Wobei im Vergleich zu anderen Ländern geht es uns in Deutschland noch relativ gut oder zumindest besser. Da schreibe ich nichts Neues. Viele suchen nach den Fehlern im System. Fakt ist: Man kann es leider nicht jedem recht machen.

Besonders unter Selbstständigen und Unternehmern unterschiedlichster Branchen herrscht eine große Existenznot. Die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar trifft das Hotel- und Gaststättengewerbe und den Einzelhandel besonders hart. Hier fragen sich viele, wie sie überleben können. Das ist total verständlich.

Von Walter Stuber

Kurz vor der Pleite

Was ich nicht verstehe ist – und das habe ich schon in meinem Blog vom 5.Januar gemacht- , dass so mancher sich darauf versteift, dass die staatliche Hilfe alles richten wird. Das ist eine Utopie!

Die Situation jetzt kann man vergleichen mit einer krassen unternehmerischen Fehleinschätzung. Die kann man genauso wenig voraussehen, wie eine Pandemie mit diesem Ausmaß, wie wir sie gerade erleben. So etwas haben Dirk Eckart und ich 2010 erlebt. Wir hatten uns bei einem großen Projekt so sehr verkalkuliert, dass unsere Existenz bedroht war. Wir haben damals nicht nach dem Staat geschrien, sondern mit unserer Hausbank gesprochen.

Unternehmerische Freiheit mit vollem Risiko

Tatsächlich haben wir dort die nötige Hilfe bekommen. Allerdings nicht ohne, dass wir beide sämtliche Ersparnisse und sogar unsere kompletten Rentenrücklagen eingebracht haben. Zusätzlich haben wir über mehrere Jahre auf einen Teil unseres Geschäftsführergehaltes verzichtet und haben letztendlich weniger Geld bekommen als unsere Führungskräfte.

Aber dafür bin ich Unternehmer und kein Angestellter! Der Preis für meine unternehmerische Freiheit ist, dass ich bei allem das volle Risiko tragen! Gerade in Krisen wie jetzt ist es wichtig, dass wir Unternehmer*innen Demut lernen und bereit sind zu verzichten, damit es für das Unternehmen weitergehen kann. Ich bin mir sicher: Es werden wieder bessere Zeiten kommen! Bis dahin müssen wir maßvoll handeln. Nichts anderes bedeutet demütig zu sein.