Tag Archives: Familie

Mein Name ist Walter Stuber / 10. Oktober 2023

Unternehmer*innen brauchen Engel

Von Walter Stuber

Aus Porzellan, Stroh oder Salzteig. Mal rank und schlank. Mal pausbäckig. Mit kleinen oder großen Flügeln. Jetzt tauchen sie wieder vermehrt in den Regalen der Läden auf . Ein sicheres Zeichen, dass die Adventszeit mit großen Schritten auf uns zukommt. Da dürfen die himmlischen Wesen, die auf Regal oder Fensterbank für ein heimeliges Gefühl sorgen, nicht fehlen.

Für mich haben Engel immer Saison! Denn jeder braucht einen Engel. Ganz besonders Unternehmerinnen und Unternehmer! Keine Sorge, in diesem Blog geht es weder um Dekoration noch um esoterisches Gedankengut. Ich meine Engel aus Fleisch und Blut, die besonders Menschen in verantwortlichen Positionen den Rücken frei halten. Mein Engel heißt Burgunda. Wir sind seit siebenundzwanzig Jahren miteinander verheiratet.

Rollenverteilung

Bei der Hochzeit habe ich nicht nur zu Gundi, wie ich sie gerne nenne, „Ja“ gesagt, sondern auch zu ihren drei Kindern, die damals elf, zwölf und vierzehn Jahre alt waren. Die Rollenverteilung war klassisch: Sie kümmerte sich um die Kinder, das Haus mit dem großen Grundstück und dazu arbeitete sie im Dreischichtsystem als Mechatronikerin. Ich brauchte mich „nur“ um meine Arbeit zu kümmern. Erst als Geschäftsführer eines Spezialgerüstbau-Unternehmens, dann als geschäftsführender Gesellschafter zusammen mit Kompagnon Dirk Eckart www.dirk-eckart.de.

Im Rückblick, sehe ich, dass ich mir jahrelang viel zu wenig Zeit für meine Familie genommen habe, weil ich die Belange der Firma vor die der Familie gestellt habe. Ich war getrieben davon, dass wir Geld verdienen müssen. Ja, natürlich muss man sein Ein- und Auskommen haben und als Unternehmer daran denken, dass man Verantwortung trägt für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber darüber habe ich oft die Bedürfnisse meiner Frau und meiner Kinder übersehen. Heute tut mir das leid.

Rückendeckung

Was ich damals versäumt habe, ist nicht mehr zu ändern. Aber ich kann daraus lernen. Für eine Kurskorrektur ist es nie zu spät. Ich nehme mir jetzt mehr Zeit für Gundi und die Familie. Mittlerweile habe ich eine ganz neue Sicht auf die Rolle meiner Frau bekommen. All die Jahre hat sie als Familienmensch dafür gesorgt, dass die Kinder und wir zusammengehalten haben, dass untereinander Kontakt gehalten und Geburtstage gemeinsam gefeiert wurden. Sie war diejenige, die unermüdlich die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Nicht aus einem Pflichtgefühl heraus, sondern aus Liebe und weil das genau ihr Ding war (und ist).

Beruflich weiterzukommen, spielte für sie keine Rolle. Für sie hatte die Familie immer Vorrang und dann kam der Garten. Seit ich sie kenne hat sie hier immer viel Zeit investiert. Das Ergebnis waren nicht nur schöne Blumen, sondern auch viel Obst und Gemüse, das geerntet und verarbeitet werden musste. Während ich also erfolgreich im Unternehmen war, hat sie erfolgreich unsere Familie, das Haus und den Garten gemangt. Eins ist so wichtig wie das andere! Ich bin Gundi für das alles unendlich dankbar!

Mein Engel auf Erden

Gundi ist mein Engel in Menschengestalt. Gerade Menschen in Führungspositionen brauchen so jemanden, der bedingungslos hinter einem steht! Deshalb liegt für mich auf der Hand, dass in einer Partnerschaft nicht beide Karriere machen können. Wenn so etwas zur Debatte steht, sind Kompromisse gefragt oder auch Verzicht zugunsten des Partners. Wichtig ist, dass klar ist: Karriere machen ist genauso wertvoll, wie der Part des Rückenstärkens und sich um die Familie kümmern!

Wer ist in diesem Sinne Ihr Engel auf Erden? Wer ist immer für Sie da und unterstützt sie im Alltag?

Ich freue mich über Ihren Kommentar!

PS: Die Idee für diesen Blog-Beitrag basiert auf meinem Podcast „Mutig anders unterwegs“, der Episode „Manchmal braucht man einen Engel“ Mutig anders unterwegs – Manchmal braucht man einen Engel

Vielleicht schauen Sie mal rein? Hier erzähle ich aus meinen verrückten Handwerkerleben, gebe Praxistipps und mache Mut, das beste aus dem Leben zu machen.

Ganz Privat / 28. Juni 2022

Freundschaft will gepflegt werden

Von Walter Stuber

„Der erste Eindruck zählt.“ Ein altes deutsches Sprichwort. Ich habe gelernt, dass ich mit dem ersten Bild, das ich mir von jemanden mache, auch ganz schön daneben liegen kann. Wie im vergangenen Oktober. Ich war zusammen mit meiner Frau Burgunda unterwegs auf der Donau mit der MS Adora. Beim ersten Abendessen bekamen wir einen Tisch zugewiesen, an dem ein weiteres Ehepaar saß. Es war klar: Für die nächsten Tage würden wir uns regelmäßig sehen.

Ich hatte deshalb eine angeregte Unterhaltung erwartet. Aber nichts dergleichen.  „Das wird was werden!“, dachte ich und sagte es später auch zu meiner Frau in der Kabine. Es dauerte zwei Tage, dann tauten unsere Tischnachbarn doch noch auf. Wir sprachen, lachten miteinander und stellten fest, dass wir auf einer Wellenlänge waren. Als die Reise zu Ende war, waren aus Tischnachbarn Freunde geworden. Meine Frau und ich versprachen, dass wir Franzl und Erna in ihrer Pension in Kirchberg vorm Wald besuchen würden. Wie gut, dass ich es nicht beim ersten Eindruck belassen habe!

Franzl & Erna

Unser Besuch bei den neuen Freunden

Zu Ostern war es so weit. Wir hatten schon Wochen im Voraus im Gasthof und Pension Kirchenwirt Zacher  ein Zimmer gebucht. Ganz offiziell, ohne unseren Freunden vorher Bescheid zu geben. Wir wollten sie überraschen. Das hat nicht ganz geklappt. Ein paar Tage vor unserer Anreise hat Franzl unsere Namen auf der Gästeliste entdeckt. Das änderte nicht daran, dass die Freude über unser Kommen groß war.

Wir erlebten wunderschöne Tage im Bayerischen Wald. Von der Pension aus konnten wir tolle Ausflüge machen, z.B. in die Western Stadt Pullmann city, ins Musemsdorf , den Garten der Sinne und nach Saußbachklamm. Die Region hat wirklich viel zu bieten.

Wir kommen wieder

Franzl und seine Familie haben mit ihrem Gasthaus und Pension ein Urlaubsparadies geschaffen. Das gute Essen und die Fürsorge um ihre Gäste sind wirklich ausgezeichnet. Für Familien gibt es etwas ganz Besonderes: Einen Vierseit-Kinderbauernhof.

Nachdem wir den besichtigt hatten, war für uns klar, dass wir im nächsten Jahr mit unserer ganzen Familie hierherkommen werden. Darauf freue ich mich schon jetzt. Denn das bedeutet, auch dass wir unsere Freunde Franzl und Erna wiedersehen werden.

Zauber und Arbeit zugleich

“Freundschaft verzaubert, sie macht gute Zeiten noch besser und lässt uns die schlechten vergessen.Dieser Satz stammt von der irischen Schriftstellerin Maeve Binchy . Das haben wir erlebt. Freundschaft will gepflegt werden, sich auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen, gehört dazu. Das ist im Alltag nicht immer einfach.

Was sind Ihre Freundschafts-Pflege-Tipps?

Ich freue mich auf Ihren Kommentar unter dem Blog oder Ihre Mail.

Ganz Privat / 17. März 2020

Erst skeptisch, dann begeistert: Unser Drei-Generationen-Urlaub in Kärnten

Urlaub

Oma, Opa, erwachsene Kinder und Enkel gehen zusammen auf Reisen. Was ist Ihr erster Gedanke? Ich gebe zu: Nach unserem letzten Urlaub mit Enkeln in einem Ferienhaus auf Rügen dachte ich, dass ich so etwas nie wieder machen würde. Heute bin ich dankbar, dass ich nicht bei meiner Einstellung geblieben bin! Denn dieses Mal lief alles viel entspannter und es war schön.

Meine Frau Burgunda und ich sind zusammen mit Tochter Sindy, unseren Enkeln Ian und Ole, Sohn Andy, Sohn Ingolf mit Schwiegertochter Janine und den Enkelinnen Josefine und Isabella nach Kolbnitz/Kärnten gefahren. Von Mittelsachsen aus sind das 750 km. Erstaunlicherweise konnten wir die Strecke mit nur einem Stau und einer gemütlichen (und leckeren!) Mittagspause im Klosterhof Niederaltaich in zehn Stunden bewältigen.

Von Walter Stuber

Abwechslungsreiches Urlaubsprogramm

Wir wussten, was uns in der Panoramapension Platzer erwarten würde. Meine Frau und ich waren schon zwei Mal dort zu Gast. Wir konnten hier immer gut abschalten vom Alltag. Wie sich jetzt zeigte, funktioniert das nicht nur als Paar, sondern auch in der Großfamilie.

Es gab viele Ausflugsmöglichkeiten. Wir waren z.B. im nahgelegenen Schneegebiet Mallnitz, zum Schwimmen im Warmbad in Villach und sind auch mal in der Stadt herumgeschlendert. Auch wenn wir in der Pension waren, wurde es den Kindern nicht langweilig. Im Stall und rund ums Haus gab es für sie immer etwas Neues zu entdecken. So haben wir nicht ständig beieinander gesessen und es war zwischendrin Zeit für uns. Das war sehr erholsam.

Urlaub

Ein Ort zum Wohlfühlen

Alle waren zufrieden, weil bei den unterschiedlichen Aktivitäten für jeden das Passende dabei war. Die Panoramapension in Hattelberg war für uns neun der ideale Urlaubort. Auch was das Essen anging. Frühstück und Abendessen werden hier immer frisch zubereitet mit Produkten aus eigener Herstellung.

Vielleicht fühlten wir uns auch deshalb so wohl, weil die Familie Platzer-Groger einen Sohn hat, der wie meine Enkelin Josefine, eine Behinderung hat. Viele Jahre litt er an Epilepsie und konnte nicht sprechen. Seit er anfallsfrei ist, kann der heute Zwölfjährige reden! Das hat uns allen Mut gemacht, dass so etwas auch bei Josefine möglich sein kann!

Die Woche in Kärnten hat mir gut getan. Ich kann nur jedem empfehlen so einen Urlaub mit den erwachsenen Kindern und den Enkeln zu machen. Vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen! Deshalb hier:

Meine 5 Tipps für den Drei-Generationen-Urlaub

  • Verzichten Sie auf eine Flugreise und suchen Sie sich ein Ziel, das Sie in maximal zehn Autostunden erreichen können. Wenn man Pausen an schönen Orten einplant, wird die Anfahrt schon zum Gemeinschaftserlebnis!
  • Suchen Sie sich eine Unterkunft, in der man sich auch mal aus dem Weg gehen kann. Wenn es unterschiedliche Bedürfnisse (auch nach Ruhe) gibt, ist das Gold wert!
  • Schulkinder sollten sich im oder rund um das Haus auch mal alleine beschäftigen können. Es „reicht“ eine Tischtennisplatte, Gesellschaftsspiele, ein Spielplatz oder ein Stall mit Tieren. Auch in der Natur gibt es so viel zu entdecken! Es muss keine professionelle Kinderanimation sein!
  • Machen Sie nicht dort Urlaub, wo alle zu dieser Jahreszeit hinfahren. Wenn weniger Menschen um einen herum sind, ist der Erholungswert auch mit Kindern größer. Außerdem haben die Gastleute mehr Zeit und freuen sich über Sie – und die Einnahmen in schwacher Belegungszeit.
  • Buchen Sie langfristig. Ich empfehle ein Jahr im Voraus. Dann bekommt man garantiert das Quartier, das man haben möchte und alle in der Familie können weitere Termine so planen, dass der gemeinsamen Zeit nichts im Weg steht!

Viel Freude beim Planen und in den Urlaub fahren mit Kindern und Enkeln!

Ganz Privat / 2. April 2019

Erinnern, hoffen, weise werden: Warum der 2. April für mich ein Gedenktag ist

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Von Walter Stuber

Ein ganz „normaler“ Tag im Jahr. Kein gesetzlicher Feiertag. Kein Erinnern an das Kriegsende, vergangene Umweltkatastrophen oder sonst einem Ereignis von Weltinteresse. Trotzdem verbinde ich mit bestimmten Daten etwas ganz Besonderes. Es gibt persönliche Gedenktage, die mit schönen Erinnerungen verbunden sind und auch solche, die ich mit gemischten Gefühlen erwarte.

Wie der 2.April. 1999 starb meine Mutter an diesem Tag nach langer Krankheit. Ich hatte genügend Zeit ihr über die Jahre „Ade“ zu sagen. Das Loslassen fiel mir auch leichter, weil sie und ich als Christen den festen Glauben teilten, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Meine Trauer hielt sich vielleicht deshalb damals in Grenzen

Belastende Vergangenheit

Wenn ich heute dagegen an meine Mutter denke – und das kommt öfters vor – erwische mich manchmal dabei, dass mir die Tränen kommen. Vielleicht, weil da ein Gefühl in mir schlummert, dass ich von Anfang an nicht die Zuwendung und Anerkennung von ihr bekommen habe, die ich gebraucht hätte.

Aus Erzählungen weiß ich, dass meine Mutter nach meiner Geburt in schwere Depressionen gefallen ist und ins Krankenhaus musste. Deshalb hat mich die ersten Monate meine zwanzig Jahre ältere Schwester aufgezogen. Aber auch als Mutter wieder nach Hause konnte, war nichts wie früher. Ihr ganzes Leben lang blieb sie depressiv und hatte später noch andere Beschwerden.

„… in guten und in schlechten Zeiten“ – Wahre Liebe

Ich bewundere meinen Vater dafür, dass er unsere Mutter von seinem Rentenalter an bis zu ihrem Tod mit 83 Jahren so fürsorglich gepflegt hat. Das war echte, wahre Liebe! Achtundfünfzig Jahre waren die beiden verheiratet – in Freud und eben auch in Leid! Das kann sich heute kaum mehr einer vorstellen!

Trotz meiner Bewunderung für meinen Vater im Blick auf seinen Einsatz für meine Mutter, war mein Verhältnis zu ihm immer schwierig. Erst als meine Mutter nicht mehr da war, konnten wir uns annähern. Warum das so war, davon habe ich bereits in einem früheren Blog erzählt. Elf Jahre blieben uns noch, in denen wir das bis dahin Versäumte wenigstens etwas nachholen konnten.

Du kannst nichts mitnehmen!

Jetzt ist wieder der 2.April. Für mich ist der Todestag meiner Mutter im Laufe von zwanzig Jahre zu einem Hoffnungstag geworden: Wir werden uns – unbeschwert und fröhlich – im Himmel wiedersehen! Bis dahin habe ich hier auf der Erde noch Einiges zu tun: Spezialgerüste bauen und MUTMACHER sein, sind nur zwei wichtige Aufgaben!

Dieser persönliche Gedenktag stellt mir auch ganz klar vor Augen: Du kannst nichts mitnehmen! Du gehst so aus der Welt, wie du gekommen bist! Dieses Wissen beeinflusst meine Entscheidungen und lenkt den Blick auf das, was wirklich zählt im Leben. Mein Leitgedanke ist: „Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen!“ Der Satz stammt leider nicht von mir, sondern aus der Bibel, Psalm 91. Jahrtausende alte Worte und immer noch aktuell. In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Weisheit!

Allgemeine Themen / 15. Juni 2016

Was ich mit diesem Begriff “Heimat” verbinde

Heimat? Heimat!

Was ich mit diesem Begriff verbinde

„Sachsen, meine Heimat,  die immer lacht!“ Mit diesem Lied landete das DJ-Duo Stereoact einen Hit. Interessant, dass damit mancherorts Diskussionen entstanden sind zum Begriff „Heimat“. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass jeder Mensch etwas anderes mit  „Heimat“  verbindet. Zum Beispiel denken viele nur an den Ort, an dem sie aufgewachsen sind.

Eibensbach

Ich habe meine Kindheit in  Eibensbach  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eibensbach  verbracht, ein kleines Dorf zwischen den Gebirgszügen Stromberg und Heuchelberg im Zabergäu.In den 1960ger Jahren waren dort  80% der Einwohner in der Landwirtschaft und im Weinbau tätig. Die anderen arbeiteten beim ortsansässigen Gerüsthersteller Layher www.layher.com .

Schulfach: Heimatkunde
In der Grundschule wurde Wert auf Heimatkunde gelegt. Wir wussten viel über die Geschichte unseres Dorfes. Zum Beispiel über die alte evangelische Marienkirche https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_(Eibensbach), die urkundlich zum ersten Mal 1447 erwähnt wurde. Das Mittelschiff musste 1975 aufgrund von Baufälligkeit und einer Veränderung der Straßenführung abgerissen werden.

Blick in die Vergangenheit

Damals kamen Historiker und Forscher in unser Dorf um Grabungen an der Baustelle durchzuführen. Ich war damals 15 und durfte dabei mithelfen. Mit Kelle und Spachtel „bewaffnet“ habe ich Zentimeter für Zentimeter des Bodens rund um die Kirche durchkämmt. Tatsächlich habe ich ein paar Tonscherben gefunden.

Das hat sich mir sehr eingeprägt und mich mit meinem Heimatdorf verbunden. Trotzdem habe ich dieses Dorf verlassen. Lebte in Bayern und kam nach Sachsen. Auch hier fühlte ich mich schnell heimisch.

Auftrag in der neuen Heimat Sachsen

1995, ich war schon Geschäftsführer der Gerüstbau Gemeinhardt Roßwein GmbH, musste ich wieder an dieses Ausgrabungserlebnis  in meinem Dorf denken.

Wir hatten den Gerüstauftrag für die Sanierung der der Villa Eschebach in Dresden bekommen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Villa_Eschebach.

Das Gelände sah aus wie das „Dornröschen-Schloss“: voller Sträucher, Bäume, Gestrüpp und Dornenhecken. Nach dem großen Bombenangriff 1945 und dem Kriegsende war niemand mehr dort gewesen. Beim Ausmessen kam ich mir vor wie ein Schatzsucher, wie damals in Eibensbach. Man munkelte, dass hier irgendwo unter dem Bauschutt noch ein großer Tresor lagern würde.

Explosive Überraschung

Bei der Begehung des Grundstückes bemerkte ich Hügel rund um die Fassade der Villa. Ich fragte den Bauleiter, ob wir unsere Gerüste darauf stellen könnten. Da er nichts dagegen hatte, haben wir auch diese Flächen genutzt. Nach Abschluss der Arbeiten wurde das gesamte Grundstück von Schutt  und Überwucherungen befreit.

Als man die Hügel abtrug, kam der Schock: die Gerüst-Fußplatten hatten mit ihrer Last auf einer Kiste Handgranaten und scharfer Munition gestanden!  Den Tresor hat man dabei übrigens auch gefunden. Allerdings war darin nichts mit besonderem Wert. Heute ist die Villa Eschebach vollständig renoviert und ein Schmuckstück  in der Inneren Neustadt von Dresden.

Meine Heimat

Im Laufe der Jahre habe ich an unterschiedlichen Orten gelebt. Das ist vielleicht ein Grund, warum ich mit dem Begriff „Heimat“ nicht nur mein Heimatdorf in Baden-Württemberg verbinde.  Heimat ist für mich, wo ich:

willkommen bin,

Freunde haben,

helfen kann und wo meine Familie ist.

Aber auch dort, wo Gott mich haben möchte.

Deshalb ist seit vielen Jahren Mittelsachsen meine Heimat!  Und das von ganzem Herzen!