Gastbeitrag / 20. März 2018

Das große Geschenk der Freiheit

Ein Gastbeitrag von Kerstin Schilling

Mehr als 28 Jahre ist es her, dass die Berliner Mauer fiel. Am 5.Februar 2018 wurde der „Zirkeltag“ gefeiert. Das heißt, seitdem ist die Mauer länger aus Deutschland verschwunden als dass sie „Ost“ und „West“ getrennt hat. Noch immer empfinde ich eine große Dankbarkeit für die Freiheit, die aus diesem Ereignis entstanden ist. Seitdem habe ich z.B. Zugang zu allen gewünschten Informationen und ich kann mein Glück völlig selbstbestimmt suchen!

Heute ist das in Deutschland selbstverständlich. Aber es gibt noch viele Länder auf der Welt, in denen die Machthaber das immer noch verhindern. Dort kann nicht jeder das Internet nutzen und wenn, dann ist der Zugriff nur auf bestimmte Seiten möglich. Freiheit ist ein hohes Gut. Das will ich nicht vergessen!

Die Wende als glückliche Wendung

Daher meine Dankbarkeit, aber auch weil ich als DDR-Bürgerin auch anderes erlebt habe. Wie es ist, wenn man nicht in „das System“ passt, wurde mir besonders deutlich, als ich mein Mathematik und Physik-Studium abgeschlossen hatte, eine Referentenstelle in der Technischen Hochschule hatte und mein erstes Kind auf die Welt kam. Wie üblich, sollte es schnell in die Krippe gehen, damit ich wieder arbeiten konnte. Es stellte sich leider schnell heraus, dass unsere Tochter die Krippe in keiner Weise akzeptierte. Mit dem Ergebnis, dass sie zu Hause bleiben musste – und ich natürlich auch! Völlig ungewöhnlich für damalige DDR-Verhältnisse. Schnell kam unser zweites Kind.

Wie es für mich arbeitsmäßig weitergehen würde, musste ich zum Glück nicht mehr überlegen: Durch die Wende boten sich viel bessere Möglichkeiten für die Kinder als zuvor, sodass ich beruflich wieder durchstarten konnte. Zunächst arbeitete ich bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, danach für die Leipziger Messe. Dann wechselte ich zum E-Commerce Software-Anbieter Intershop. Dort habe ich u.a. große Events in den USA organisiert. Hier  wurde mir ganz neu bewusst, dass ich Deutsche bin, Europäerin, genauer gesagt: Dass ich von Herzen gerne Sächsin bin!

Eigene Agentur

Als ich 2003 eine eigene Agentur gründete, war klar, dass sich meine Liebe zu meiner Heimat  im Namen widerspiegeln sollte. So kam es zu „Eastsidestory“. Leider war der Name schon anderweitig belegt, sodass ich nach einer Abmahnung nochmal umdisponieren musste. „Bestsidestory“ ist für mich dennoch nicht „zweite Wahl“. Damit verbinde ich den Gedanken, dass der Osten, die beste Seite ist!

Vom Online Marketing über den Bestellprozess bis zum Versand inklusive passender Werbemittel bieten wir unseren Kunden alles aus einer Hand www.bestsidestory.de Dabei nutzen wir Magento, die weltweit am schnellsten wachsende E-Commerce-Plattform mit über 200 Solution-Partnern, 250.000 weltweiten Händlern und Marken und  einer Vielzahl von Industriepartnern, die Anwendungen und Exentsions entwickeln, die wir für unsere Kunden nutzen können.

Spezialisten für Online-Shops

Persönliche und individuelle Beratung und Betreuung sind für mich und  meine 16 Mitarbeiter das A und O. Online-Shops müssen genau auf den Kunden zugeschnitten und kurzfristig profitabel sein. Unser Schwerpunkt liegt bei klein- und mittelständischen Unternehmern, die ihre Produkte selber vertreiben wollen, wie zum Beispiel ostdeutsche Winzer.

Aufgrund der Steillagen der Weinberge sind die Mengen, die hier produziert werden nicht groß genug um über den Einzelhandel zu vertreiben. Hier hat sich der Online-Vertrieb als beste Verkaufsmöglichkeit herauskristallisiert. Denn Bestellungen per Telefon sind nicht nur zeitintensiv sondern auch fehleranfällig. Klaus Zimmerling in Pillnitz  www.weingut-zimmerling.de ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich so ein Winzer-Shop erfolgreich präsentieren kann.

Voneinander profitieren

Durch meine Arbeit vernetze ich ständig Menschen miteinander. Eine besondere Form des Netzwerks habe ich vor einem Jahr entdeckt: Business Network International (BNI). Dabei wollte ich erst gar nicht zu dem Frühstückstreffen gehen. Ich hatte ähnliche Veranstaltungen kennengelernt, die mir und meinem Business nichts gebracht haben. Eigentlich bin ich nur aus nostalgischen Gründen der Einladung nach Markkleeberg  gefolgt, denn in diesem Städtchen wurde ich geboren und ich war schon lange nicht mehr dort.

Schnell wurde mir klar: Das ist hier keine gemütliche Quatsch-Runde (obwohl ich mich sofort wohl fühlte)! Die rund 40 Unternehmer wollten konkrete Abschlüsse und effektive Vernetzung.  Das war für meine Agentur ein Gewinn! Auch ich persönlich profitiere von diesen rund anderthalb Stunden einmal in der Woche: Es tut mir gut mit Menschen zusammen zu sein, die wissen, was es bedeutet Verantwortung für ein Unternehmen zu tragen. Mittlerweile bin ich Schatzmeisterin im Chapter Via Regia in Leipzig.

Auftanken für den Alltag

Genau wie mittwochs um 6.45 Uhr der Termin für das BNI-Frühstück gesetzt ist, so ist der Sonntagmorgen für mich für den Gottesdienstbesuch reserviert. Das ist für mich mehr ist als ein liebgewonnenes Ritual. Hier erlebe ich Ruhe, kann durchatmen, höre anregende Predigten und bringe meine geschäftlichen und persönlichen Dinge vor Gott. Das erdet mich, gibt mir einen neuen Blick. Ich kann nämlich nicht alles in meinem Leben selber bestimmen. Es gibt eine höhere Instanz. Für mich ist das Gott.

„Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott.“. Dieser Satz des Liederdichters Matthias Claudius  bringt das für mich auf den Punkt. Im Kehrvers desselben Liedes  heißt es dann: „Alle Gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm (….) und hofft auf ihn.“ Da ist sie wieder: Die Dankbarkeit! Sie prägt mein Leben!

 

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