Allgemeine Themen

Allgemeine Themen / 28. April 2023

Persönliche Talentschwerpunkte erkennen und fördern

Ich will nicht bleiben, wie ich bin! Deshalb lese ich viel oder greife zu Hörbüchern, die mich weiterbringen. Wie zuletzt das Buch “Entwickle deine Stärken“von Tom Rath.

Besonders hat mich der sogenannte Strengthsfinder 2.0 fasziniert mit dem man seine fünf persönlichen Talentschwerpunkte entdecken und fördern kann.

Nach Beantwortung der Fragen bekam ich meine fünf größten Stärken präsentiert. Was ich las, war aufschlussreich, wenn auch nicht in allen Teilen neu. Es tat gut von unabhängiger Stelle vor Augen geführt zu bekommen, welche Stärken ich habe und welchen Einfluss sie auf mein berufliches und privates Engagement haben oder haben können, wenn ich sie richtig einsetze.

Damit Sie sich vorstellen können, wie so eine Bewertung aussieht, finden Sie untenstehend erklärende Worte zum Strengthsfinder 2.0 und meine persönlichen Ergebnissen. Ich bin begeistert von dieser Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und kann Sie nur ermutigen, dass Sie sich die Zeit nehmen für das Buch und den “Stärkenfinder 2.0”.

S TRE N G T HS F I NDE R®  THE GALLUP ORG A N I ZATION 

Die Ergebnisse der langjährigen Forschungsarbeit von The Gallup Organization legen  nahe, dass diejenigen Menschen am effektivsten sind, die ihre Stärken und  Verhaltensweisen verstehen. Sie sind am besten in der Lage, Strategien zu entwickeln,  um den alltäglichen, beruflichen und familiären Anforderungen gerecht zu werden oder  diese sogar zu übertreffen. 

Wenn Sie darüber nachdenken, welche Kenntnisse und Fertigkeiten Sie erworben haben, entwickeln Sie zwar ein grundlegendes Gespür für Ihr Können, doch nur wenn Sie Ihre angeborenen Talente kennen und verstehen, erhalten Sie echten Einblick in die Gründe für Ihre beständigen Erfolgsleistungen. 

Im Bericht Ihrer persönlichen Talentschwerpunkte sind Ihre fünf wichtigsten Talente in der Reihenfolge aufgeführt, die sich aus Ihren Antworten auf die StrengthsFinder- Aussagenpaare ergeben hat. Von den 34 Talentschwerpunkten, die beurteilt wurden, sind diese fünf bei Ihnen am ausgeprägtesten. 

Ihre persönlichen Talentschwerpunkte sind enorm wichtig für die optimale Nutzung der  Talente, die bei Ihnen zum Erfolg führen. Sie können sich auf jeden Ihrer persönlichen  Talentschwerpunkte einzeln oder auf alle fünf gleichzeitig konzentrieren, um Ihre Talente zu erkennen, sie zu Stärken weiterzuentwickeln und durch eine konsistente, nahezu perfekte Leistung privaten sowie beruflichen Erfolg zu erzielen. 

Significance/Bedeutsamkeit 

Ihnen ist wichtig, in den Augen anderer als bedeutsame Person zu erscheinen und anerkannt zu werden. 

Sie wollen gehört werden und legen Wert darauf, sich von anderen abzuheben. Sie verlangen Anerkennung für die einzigartigen Stärken, die Sie von anderen unterscheiden. Sie erwarten Bewunderung für die Glaubwürdigkeit, Professionalität und den Erfolg, durch den Sie sich auszeichnen. 

Bei Ihrer Umgebung setzen Sie dieselben Qualitäten voraus. Falls diese Eigenschaften nicht vorhanden sind, sorgen Sie dafür, dass sie allmählich entwickelt werden. Ist dies nicht möglich, wenden Sie sich ab. 

Sie sind unabhängiges Denken gewohnt und Ihre Arbeit ist für Sie nicht nur ein Job, sondern eine Lebensweise, mit der Sie eine möglichst hohe Handlungsfreiheit anstreben. Ihren Wünschen und Vorlieben messen Sie eine große Bedeutung bei. Deshalb steuern Sie Ihre Ziele mit einer  außergewöhnlichen Bestimmtheit an und heben sich dadurch eindeutig vom Mittelmaß ab. Ihr Streben nach Bedeutsamkeit führt Sie auf diese Weise zu immer neuen Erfolgen. 

Achiever/Leistungsorientierung 

Sie werden von einem beständigen Bedürfnis getrieben, etwas zu erreichen und Leistung zu erbringen. 

Sie fangen jeden Tag bei Null an und brauchen am Abend ein greifbares Ergebnis, sonst sind Sie mit sich selbst unzufrieden. Auch an Wochenenden und Urlaubstagen machen Sie keine Ausnahme. Für Sie spielt  es keine Rolle, dass Sie eigentlich längst eine Ruhepause verdient hätten – ein Tag, an dem Sie nichts geleistet haben, ist für Sie verlorene Zeit. Angetrieben von Ihrem Ehrgeiz wollen Sie ständig mehr schaffen, mehr erreichen. Und wenn Sie dann an einem bestimmten Ziel angelangt sind, ist Ihr Ehrgeiz nur für kurze Zeit zufriedengestellt, bald schon werden Sie von Neuem angestachelt und steuern neue  Ziele an. Möglicherweise untersteht Ihr Ehrgeiz keiner tieferen Logik und ist auch nicht auf ein konkretes  Ziel ausgerichtet, im Wesentlichen zeichnet er sich jedoch durch Unersättlichkeit und Dauerhaftigkeit aus. 

Als leistungsorientierter Mensch müssen Sie lernen, mit einer beständig nagenden Unzufriedenheit zu leben, die jedoch auch verschiedene positive Seiten aufweist. Unzufriedenheit ist die Triebfeder, die Sie harte Arbeitstage durchstehen lässt, ohne innerlich auszubrennen. Ihre Unzufriedenheit vereinfacht Ihnen den Einstieg in neue Aufgaben und liefert Energie für das hohe Arbeitstempo und Produktivitätsniveau, das Sie von Ihrer Arbeitsgruppe erwarten. Ihre Unzufriedenheit hält Sie in Bewegung. 

Belief/Überzeugung 

Menschen, die sich an ihrer inneren Überzeugung orientieren, verfügen in der Regel über eine stabile Werteskala, die zwar von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sein kann, in der jedoch Werte wie Familienorientierung, eine gewisse Uneigennützigkeit sowie geistige Interessen ihren festen Platz haben. Sie legen Wert auf Verantwortungsbewusstsein und Moral, und zwar sowohl im Hinblick auf Ihre eigene Person als auch im Hinblick auf andere.

Diese Grundwerte bilden die Basis für Ihr Handeln und verleihen Ihrem Leben Sinn und Zweck, denn in Ihren Augen ist Erfolg mehr als einfach nur Geld und Prestige. Diese Grundwerte dienen Ihnen auch als Wegmarken, die Ihnen angesichts von Versuchungen und Zerstreuungen ermöglichen, Ihre eigentlichen Prioritäten nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ihre Beziehungen zu anderen Menschen sind von Dauerhaftigkeit geprägt. Ihre Freunde vertrauen Ihnen vorbehaltlos, weil sie wissen, wo Sie stehen. Selbstverständlich streben Sie eine Tätigkeit an, die mit Ihrer inneren Überzeugung in Einklang steht. Sie verlangen von Ihrer Arbeit, dass sie sinnvoll ist. Und sinnvoll sind für Sie nur Tätigkeiten, die mit Ihrem Wertesystem in einem harmonischen Verhältnis stehen. 

Command/Autorität 

Aufgrund Ihrer natürlichen Autorität übernehmen Sie gerne Verantwortung. Sie haben auch keine Probleme damit, andere mit Ihren Ansichten zu konfrontieren, ganz im Gegenteil. Sobald Sie sich eine Meinung gebildet haben, müssen Sie diese unbedingt anderen mitteilen. Und wenn Sie ein Ziel ins Auge gefasst haben, lassen Sie nicht locker, bis Sie Ihre gesamte Umgebung darauf eingeschworen haben.

Sie gehen beherzt allen möglichen Auseinandersetzungen entgegen, denn in Ihren Augen ist ein Konflikt stets der erste Schritt in Richtung Problemlösung. Wo andere sich kaum trauen, der traurigen Wahrheit ins Auge zu blicken, fühlen Sie sich berufen, die wenig schmeichelhaften Tatsachen auf einem Silbertablett zu präsentieren. Sie sind eben für Klarheit in Beziehungen und fordern von Ihren Mitmenschen Realitätssinn und Ehrlichkeit, und ein bisschen mehr Mut könnte Ihrer Meinung auch nicht schaden.

Bestimmte Menschen fühlen sich aus diesem Grund von Ihnen eingeschüchtert und nehmen Ihnen das auch übel. Möglicherweise hält man Sie für rechthaberisch, aber dessen ungeachtet überlässt man Ihnen in der Regel bereitwillig die Führung. Denn schließlich wirkt eine Person, die eindeutig Stellung bezieht und eine klare Linie vertritt, positiv und motivierend auf andere. Sie verkörpern Autorität und Präsenz, deswegen fühlen sich andere Menschen zu Ihnen hingezogen. 

Responsibility/Verantwortungsgefühl 

Sie halten Ihr Wort, und wo Sie Verpflichtungen eingegangen sind, fühlen Sie sich auch verantwortlich. 

Sie leben in der Gewissheit, dass hiervon Ihr guter Ruf abhängt. Sind Sie einmal nicht in der Lage, Ihren Verpflichtungen nachzukommen, sorgen Sie möglichst schnell für Wiedergutmachung. Von Ausflüchten, Entschuldigungen und faulen Ausreden halten Sie gar nichts. Sie finden erst dann wieder Ruhe, wenn Sie Ihr Versäumnis wettgemacht haben.

Ihr Verantwortungsgefühl, Ihre schiere Besessenheit, alles richtig zu machen sowie Ihre strengen ethischen Maßstäbe begründen die Wertschätzung, die Ihre Mitmenschen Ihnen entgegenbringen. Auf Sie kann man sich hundertprozentig verlassen. Sind neue Aufträge zu verteilen, werden Sie immer zuerst bedacht, weil dann sichergestellt ist, dass die Aufgabe auch erledigt wird. Natürlich werden Sie auch oft um Hilfe gebeten. Hier sollten Sie jedoch Vorsicht walten lassen, weil Ihre Hilfsbereitschaft sonst schnell dazu führen könnte, dass Sie sich mehr Verpflichtungen aufladen, als Sie bewältigen können.

Allgemeine Themen / 11. April 2023

Die Schattenseite von Würzburg

#visitwuerzburg. Kurz und bündig ist der Slogan auf der Tourismusseite www.wuerzburg.de/tourismus/index.html der bayerischen Stadt gehalten. 

Würzburg hat einiges zu bieten: Weltkulturerbe Residenz https://www.residenz-wuerzburg.de/  aus dem 18. Jahrhundert, Festung Marienberg, die alte Mainbrücke, Falkenhaus, Rathaus, viele Kirche und natürlich die Weinstuben und Weingüter. Diese sorgten in den 1970gern für das Motto „Würzburg – das Weinfass an der Autobahn“.

Bei einem Kreativwettbewerb im Jahr 2009 wurde der Spruch „Würzburg – Provinz auf Weltniveau“ ausgezeichnet. Es wundert nicht, dass die Würzburger davon nicht begeistert waren. Wer hat schon gerne, wenn man als „provinziell“ eingestuft wird?! 

Gefährlich und unprofessionell

Provinz statt Weltniveau habe ich jetzt leider bei einem Spaziergang am Würzburger Kranenkai, in der Nähe des Congress Centrums, erlebt. Ich musste an einer Baustelle einen Ersatzfußweg benutzen. Dieser war einfach nur unprofessionell und gefährlich. Meine Fotos sagen mehr als Worte.

Zusammengeflickt, mit Lücken und Stolperkanten. Wie sollen Rollstuhl- und Rollator-Fahrer, Gehbehinderte, Familien mit Kinderwagen und Buggy diesen Weg nutzen, ohne sich in Gefahr zu bringen? Wenn man ihn überhaupt von der Breite her nutzen kann! Mit einem Rolli wird das schon knapp! Auch für Menschen ohne Handicap ist der Gang über diesen Fußweg eine Herausforderung, vor allem in der Nacht, ohne Beleuchtung.

Kein gutes Aushängeschild

Beim heutigen Stand der Technik ist es kein Problem, Baustellensicherungsmaßnahmen sicher und für alle nutzbar zu gestalten.

Ich verstehe nicht, wie eine Universitätsstadt wie Würzburg, mit tausenden  von Tagestouristen und 830.000 Übernachtungen im Jahr 2022 https://www.tvmainfranken.de/mediathek/video/staedtetourismus-in-wuerzburg-deutliche-erholung-bei-den-gaesteuebernachtungen-im-jahr-2022/  so eine

gefährliche Konstruktion zulassen kann. So etwas ist kein gutes Aushängeschild! 

Da kann ich nur hoffen, dass die zuständigen Behörden doch noch eingreifen oder …. die Bauarbeiten bald fertiggestellt sind. 

Allgemeine Themen / 28. März 2023

Gesunde Führung – gesundes Führen

Nur wenn Du als Unternehmer und Führungskraft auf Deine eigene Gesundheit achtest (gesunde Führung) kannst Du auch Deine Mitarbeiter gesund Führen.

Die meisten Menschen fangen erst an, sich um Ihre Gesundheit zu kümmern, wenn sie nicht mehr intakt ist. Wirklich frühzeitige Prävention ist da aber der viel sinnvollere Ansatz. Und damit kann jeder selbst beginnen, oder Du setzt in Deinem Unternehmen den Faktor Gesundheit mit ein. Nicht nur für die Produktivität des Unternehmens, sondern auch gegen die Fluktuation und für das Recruiting neuer Mitarbeiter kann ein funktionierendes Gesundheitssystem im eigenen Betrieb eingesetzt werden. Vor vielen vielen Jahren haben die großen Player damit angefangen und mittlerweile ist es auch im Mittelstand und in kleinen Unternehmen angekommen, wie wichtig es ist.

Dabei sollst Du nicht der Trainer oder gar Therapeut Deiner Mitarbeiter werden, aber das Bewusstsein für die körperliche und geistige Gesundheit auf dem Schirm haben. In erster Linie damit, dass Du Deinen Mitarbeitern eine gesunde Lebensweise vorlebst (Arbeitszeiten, Ernährung, genug Trinken – nein nicht Alkohol! Und ein vernünftiges Maß an Bewegung). Und hör jetzt hier nicht auf zu lesen! Vor allem, wenn Du denkst: „So ein Blödsinn, wie soll das denn funktionieren?“

In vielen Situationen ist es mit Mitarbeitern ähnlich wie mit Kindererziehung: Sie machen nicht das, was Du sagst, sondern machen das nach, was Du vorlebst. Die meisten Dinge lernen wir im Laufe unseres Lebens durch Nachahmung.

Also ja! Es kommt auf das Vorleben an. Werden in Deinem Unternehmen Getränke für die Mitarbeiter angeboten? Das ist nicht nur eine schöne Geste, sondern genug Flüssigkeit trägt zur besseren Konzentration und Leistungsfähigkeit bei. Ist es in Deinem Unternehmen üblich, dass die Mitarbeiter Ihre Pausen aktiv zur Erholung nutzen? Lies hierzu gern in meinem Blog weiter: https://www.aktivgesundonline.de/pause-aktiv-gestalten-3-ideen-die-einfach-umsetzbar-sind/

Ein weiterer großer Anteil an gesundem Führen hat das Thema Arbeitsorganisation und die Kommunikation im Unternehmen. Wieviel Zeit und Raum bleibt im Alltag für klare Kommunikation und gute Absprachen – oder tappen Deine Mitarbeiter manchmal im Dunkeln, weil die Arbeitsanweisungen oder Handlungsspielräume unklar sind? Wie geht Ihr im Unternehmen mit Fehlern um? Und wann und wie wird gelobt und Anerkennung ausgesprochen? Das merke ich immer wieder in der Arbeit mit Mitarbeitern, dass das häufig zu kurz kommt. „Erwische“ Deine Mitarbeiter bei Ihren Erfolgen und lass es sie wissen. Und denke daran: Lob vor der Gruppe – Kritik unter vier Augen.

Kommen wir zum Abschluss nochmal zum Thema Ernährung. Trinken ist zwar ein Teil davon, um den es ja oben schon ging, aber auch das Essen ist ein wichtiger Faktor im Arbeitsalltag. Nimmst Du Dir in Ruhe Zeit, Deine möglichst 3 Mahlzeiten am Tag einzuhalten? Wie sieht es in den Pausen dazwischen aus? Hier mal ein Keks, da mal ein Stück Schokolade? Oder nutzt Du die Esspausen lediglich zum Trinken (Wasser, Tee)? Denn das würde ich empfehlen, nicht nur für die Figur, sondern vor allem auch für die Leistungsfähigkeit. Vier bis sechs Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten machen total Sinn, um aus dem Kohlenhydratstoffwechsel in die Fettverbrennung zu kommen – das macht einen klaren Kopf und gute Konzentration. Ist die Pause länger, gerät der Körper leicht in „Notfall-Situation“ und fährt den Stoffwechsel runter. Ist die Pause kürzer, kommen wir gar nicht in die Fettverbrennung.

Aller Anfang ist schwer… aber es haben schon so viele geschafft! Ich freue mich immer über Feedback, Anregungen und Fragen. Und wenn Du das Gefühl hast, in Deinem Unternehmen darf in Zukunft gesünder geführt werden, dann lass uns gern mal telefonieren.

Zur Autorin:

Mein Name ist Corinna Werner, ich bin Physiotherapeutin, Ernährungsberaterin, Rückenschullehrerin, Ergonomieberaterin (für Verhaltens- und Verhältnisprävention) und ganzheitlicher Gesundheitscoach. Ich habe „Gesundheits- und Sozialmanagement“ und „Prävention und Gesundheitspsychologie“ studiert, sowie diverse Fort- und Weiterbildungen um Bereich Coaching und Stressmanagement sowie Burnout Prophylaxe. www.aktivgesundonline.de mail: info@aktivgesundonline.de

Allgemeine Themen / 14. Februar 2023

Eine bahnbrechende Begegnung

Christin Sakretz im Rollstuhl

Ein Gastbeitrag von Christin Sakretz, Rostock 

Klinik Hoher Meißner in Bad Sooden-Allendorf im Juni 2022. Das Thermometer zeigte knapp dreißig Grad. Ich war an meinem Lieblingsplatz auf dem Klinikgelände geflüchtet um Zeit für mich zu haben. Da sah ich einen Mann auf einem E-Bike in meine Richtung fahren. Ich hatte ihn in der Klinik schon mal gesehen. Er war sichtlich geschafft und dann musste er auch noch Treppen hochlaufen. 

Als er vor mir stand, rang er nach Luft. Deshalb lud ich ihn zu einer Verschnaufpause ein. Er setzte sich und ich erfuhr, dass er Walter hieß. Es entwickelte sich ein intensives Gespräch über unsere Lebenswege, was unser Leben stärkt und bereichert. Ich hörte von seinen „Big Five for Life“, von den Zielen, die er sich immer wieder neu setzt.

Mein großer Traum

Das ermutigte mich auch von meinem großen Traum zu erzählen: Endlich wieder mit dem Motorrad durch Wälder und Landschaften düsen und den Fahrtwind im Gesicht spüren, wie damals als ich Teenagerin war. Für mich nicht so einfach umzusetzen, wie für die meisten. Denn die seltene Muskelerkrankung Lipidspeichermyopathie 

hat dafür gesorgt, dass ich ständig auf den Elektrorollstuhl angewiesen bin. Mit meinen vierunddreißig Jahren benötige ich bei allen Dingen des täglichen Lebens Hilfe.

 

Lange habe ich gedacht, dass deshalb mein Wunsch nie Realität werden kann. Aber irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich ja nicht direkt auf dem Motorrad sitzen muss. Auch in einem umgebauten Beiwagen könnte mein Traum wahr werden. Die Idee vom POWERGESPANN war geboren!  Mit meinem guten Freund Hannes, der KFZ-Schlosser ist, hatte ich gleich jemanden an der Seite, der mir bei der Umsetzung helfen konnte. Allerdings fehlte etwas Entscheidendes: das nötige Geld. 

Kampfgeist geweckt

Walter hörte mir mit leuchtenden Augen zu und erzählte, dass er sich mit einem für seine Bedürfnisse umgebauten Harley-Trike  einen großen, langgehegten Traum erfüllt hat und dass er so seiner Erkrankung getrotzt hatte. Diesen Kampfgeist und die Begeisterung, die von ihm ausging, wollte ich auch für mein POWERGESPANN entwickeln. Ich erfuhr, dass Walter Unternehmer war, sich als MUTMACHER sah, dass er Blogs und Bücher schrieb und einen Podcast machte. Er berichtete aber auch offen und ehrlich von harten Kämpfen und Schicksalsschlägen.

 

Seine Art damit umzugehen und nicht aufzugeben, sorgte völlig unerwartet bei mir dafür, dass ich den Mut bekam Wege zu finden, damit auch mein Traum wahr werden konnte. Ich war bereit dafür zu kämpfen bis mein POWERGESPANN fertig vor mir stehen würde. Nach dieser für mich so überraschenden Begegnung mit dem MUTMACHER, von dem ich nur den Vornamen kannte, ergaben sich leider keine weiteren Gespräche während der Reha zwischen uns. 

Mutig Spendenaktion gestartet

Ich fuhr zurück nach Rostock und startete durch mit meinem Projekt POWERGESPANN. Ich organisierte eine Spendenaktion. Zunächst nur im Familien – und Freundeskreis und bei Facebook und Instagram. Parallel dazu begann ich über vierhundert Stiftungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz anzuschreiben. Außerdem bekamen Prominente, zahlreiche deutsche Millionäre und über 3500 Unternehmen und Konzerne einen Brief mit meiner Geschichte und der Bitte um ihre finanzielle Unterstützung. Auch auf dem Portal www.gofundme.com stellte ich meine Bitte ein. 

 

Ich war überwältigt von den vielen ermutigenden Rückmeldungen und den teils sehr großzügigen Spenden. Meine Erwartungen wurden übertroffen! Allerdings war die Resonanz von den Unternehmen eher gering. Mitte Januar bekam ich eine Mail von der Gemeinhardt Service GmbH in Roßwein mit der Ankündigung, dass sie mich finanziell unterstützen würden. 

Große Überraschung

Die Nachricht kam von Walter Stuber. Ich war neugierig, wer das war und gab den Namen bei Google ein. Als ich die Ergebnisse sah, konnte ich es kaum glauben: Das war der Walter, der mich während der Reha in der Klinik Hoher Meißner  so ermutigt hatte! Mir kamen die Tränen vor Freude, aber auch, weil ich so unendlich dankbar war, dass sich alles so gefügt hatte. Für mich war das kein Zufall! Wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zweimal! 

 

Ich habe sofort auf seine Mail geantwortet, mich für die finanzielle Unterstützung, aber vor allem für seine Ermutigung in Bad Sooden/Allendorf bedankt. Wie sich herausstellte, war ihm das gar nicht bewusst. Er freute sich sehr und bot mir an, dass ich einen Gastbeitrag für seinen Blog schreiben könnte, damit mein Traum vom POWERGESPANN bald wahr werden kann! Und jetzt lesen Sie hier von meinem großen Wunsch. 

Ihre Unterstützung

Für die Anschaffung des Motorradgespanns, das Material für den behindertengerechten Umbau (spezielle Sitzvorrichtung, verstellbares Rückenteil, Liftfunktion), Arbeitsstunden, Motorradkleidung für mich, Versicherung und Tankfüllungen für das erste Jahr haben mein guter Freund und KFZ-Schlosser Hannes und ich rund 27.000 Euro kalkuliert. Bis jetzt sind über das Online-Portal gofundme und das Spendenkonto bereits 7400 Euro eingegangen. Das macht mich sehr glücklich! 

 

Ich habe die große Hoffnung, dass auch „der Rest“ noch zusammenkommt, damit mein Traum wahr werden kann. Und nicht nur meiner! Es liegt mir am Herzen, dass auch andere Rollifahrer mein POWERGESPANN nutzen können. Warum soll nur ich diese wunderbare Freiheit des Motorradfahrens genießen können? Andere „Leidensgenossen“ sind bestimmt genauso begeistert. 

Mit Ihrer Spende schenken Sie mir und anderen Rollifahrern ein Stück Mobilität und Lebensqualität! Ich sage schon jetzt von Herzen DANKE für Ihre Unterstützung!   

www.gofundme.com/f/powergespann

Kontoinhaber: IDM Stiftung  

IBAN: DE73 5486 2500 0007 1610 00 

BIC:              GENODE61SUW 

Stichwort:     POWERGESPANN”

Christin Sakretz vor Leuchtturm

Allgemeine Themen / 31. Januar 2023

Das erste Mal

Viele Menschen schwärmen von der größten Baleareninsel Mallorca. Meine Frau Burgunda und ich haben uns immer für andere Urlaubsziele entschieden. Bis jetzt. Wir wollten wissen, ob eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen auch uns beide im Januar begeistern kann. Zur Einstimmung schauten wir uns zu Hause auf YouTube Videos über die Insel an. Und auf Google Maps markierten wir auf einer Mallorca Karte die Orte mit einem Fähnchen, die wir unbedingt besuchten wollten.

Der Ballermann gehörte allerdings nicht dazu. Denn unser Urlaubsmotto lautete: „einfacher machen“ und „einfach machen“. Dementsprechend hat auch Cathrin Müller- Wrege von CM-Travel , die ich über das Businessnetzwerk BNI  kenne, unser Hotel gebucht Auch die Flüge ab/bis Dresden und das Mietauto hatte sie organisiert. Das war für uns sehr entspannend.

Ein Ort der Ruhe

Cathrin Müller-Wrege hat für uns genau das richtige Hotel ausgesucht: Das Forn Nou liegt in der Region Artà , das ist im Nordosten der Insel. Die gleichnamige Stadt hat einen besonderen Charme, vielleicht auch weil hier Traditionen und Kulturerbe vor dem Tourismus kommen. Als „historische und kreative Stadt“ wird sie bezeichnet. Hier überwintern viele Deutsche.

Hier haben wir gefunden, was wir gesucht haben: Ruhe vom Alltag. Wir konnten bei unseren oft stundenlangen Spaziergängen durchatmen, die Landschaft, das Meer, den Strand genießen und mit dem Mietauto die Gegend erkunden. Abends wurden wir in unserem schönen Hotel  mit gutem, regionalem Essen und Wein verwöhnt.

Nicht das letzte Mal

Von dem einheimischen Hotelbesitzer, der gut deutsch sprach, bekamen wir die besten Tipps für unsere Ausflüge. Dabei lernten wir unter anderem den schönen Strand von Cala de s’ Àguila und den Naturschutzpark Cala Moltó kennen und entdeckten das typisch mallorquinische Restaurant Es Cellers in Petra. Das Wetter war typisch für den Winter auf Mallorca. Um die acht Grad, Sonne, aber auch mal Regen und Sturm. So hatten wir es erwartet.

Jetzt sind wir wieder zurück in Sachsen. Wenn ich auf unsere Google Maps Karte mit den Fähnchen schaue, die die Orte markieren, die wir besuchen wollten, stelle ich fest, dass wir das wenigste davon geschafft haben. Aber nicht nur deshalb steht für uns fest: Das erste Mal Mallorca war nicht das letzte Mal! Wir werden wieder auf die Baleareninsel fliegen. Die Begeisterung für dieses Fleckchen Erde hat uns tatsächlich auch erfasst. Dafür mussten wir beide zweiundsechzig Jahre alt werden. Aber besser spät, als nie!