Alle Beiträge von Walter Stuber

Netzwerken / 10. August 2021

Mehr als Umsätze generieren – so wurde BNI mein Erfolgsfaktor

BNI Kernwerte

Von Walter Stuber  

Verbesserte Geschäftsaussichten, neue Kunden gewinnen – damit wirbt Business Network International (BNI). Die Statistiken belegen, dass das keine leeren Versprechungen sind. Netzwerken mit BNI funktioniert. Sieben Jahre lang war ich ein Teil davon. Mitte Juli habe ich mich aus privaten Gründen zurückgezogen. Die Begeisterung für dieses Unternehmer-Netzwerk ist geblieben. 

Allerdings will ich nicht verschweigen, dass das Erhalten von Empfehlungen und Generieren von Umsätzen für unser Unternehmen nicht in dem Maße funktioniert hat, wie ich es erwartet hatte. Das mag aber auch an unserem speziellen Business liegen. Das ändert aber nichts an meiner positive Haltung gegenüber BNI www.bni.de, denn ich habe auf einer ganz anderen Ebene enorm profitiert. 

Mit drei Fragen punkten  

Dank der weltweit erprobten Tools, die hier angeboten werden, konnte ich mich und unser Unternehmen weiterentwickeln. Hilfreich waren zum Beispiel die Gesprächsvorlagen für 1-2-1 https://bni-blog.de/die-1-2-1-gespraeche-zum-kennenlernen-im-bni-netzwerk/  oder 4 Augengespräche https://bni-blog.de/vier-augengespraeche-sind-der-schluessel-zum-erfolg/ . Daraus habe ich drei Standardfragen herausgezogen, die immer und überall zu interessanten und zielorientierten Gesprächen führen: 

  1. Was ist das Alleinstellungsmerkmal?  

Die Antwort drauf muss sofort, kurz und knackig kommen. Es soll das eigene Business treffend beschreiben, das Besondere hervorhebeb und (potentielle Kunden) sofort überzeugt. 

  1. Wer sind die Ziel- und Wunschkunden?  

Am besten, ich weiß nicht nur den Namen der Firma, sondern auch den direkten Ansprechpartner. 

  1. Was tun wir innerhalb von 24 h für den anderen Gesprächspartner/in?  

Das drückt die Verbindlichkeit des Gespräches aus. 

Geschütze Übungsplattform  

Lebenslanges Lernen bringt den Erfolg. Das ist nicht nur mein Motto, das wird auch bei BNI gelebt. Deshalb werden in allen Unternehmerteam jährlich fünf Trainingseinheiten angeboten, die sowohl Mitglieder als auch deren Mitarbeiter kostenlos besuchen können. Die Themen gehen von Hilfen zum Netzwerken und Empfehlungen aussprechen, über die Frage, wie Besucher eingeladen werden können bis hin zu Tipps rund um Kurzpräsentationen. 

Diese Schulungen haben mir geholfen, dass ich heute besser auf Menschen zugehen kann, mit ihnen ins Gespräch komme und auf den Punkt bringen kann für was mein Unternehmen und ich persönlich stehen. Im geschützten Kreis, konnte ich das immer wieder ausprobieren, bekam ehrliches Feedback, sodass ich besser und verständlicher wurde in meinen Formulierungen und nebenbei auch selbstsicherer auftreten konnte.  

BNI kennenlernen  

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind und BNI kennenlernen möchten, hier www.bni.de können eine Unternehmergruppe in Ihrer Nähe finden und sich als Gast dort anmelden. Wenn Sie vom ersten Besuch (noch) nicht begeistert sein sollten, dann schauen Sie in der nächsten Woche bei einem anderen Chapter vorbei. Jede Gruppe hat ihre eigene Atmosphäre durch die unterschiedlichen Menschen und Branchen, in denen sie tätig sind. Es lohnt sich genau zu schauen, wo man am besten hinpasst und Ihre Branche noch nicht vertreten ist.  

Noch ein Tipp wie Sie die Unternehmergruppe finden, die Ihnen die besten Möglichkeiten bietet, sich weiterzuentwickeln: Fragen Sie nach der Trainingsrate! Liegt die über 70% sind Sie dort genau richtig.  

Gastbeitrag / 3. August 2021

Nur so geht´s: Gesund essen und das

Gesund essen und das Klima schützen

Von Heike und Matthias Quendt, Geschäftsführer QFI Quendt Food Innovation KG www.qfi.de  

Morgens fängt es an und bis abends beschäftigt es uns immer wieder: Das Essen. Das Bewusstsein, für gesunde Kost wird zwar immer stärker. Aber dass man mit der richtigen Ernährung auch zum Klimaschutz beitragen kann, das ist noch nicht so richtig im Bewusstsein der Verbraucher angekommen. 

Erstaunlicherweise macht sich gerade der Discounter Lidl dafür stark. In allen Berliner Filialen https://unternehmen.lidl.de/verantwortung/csr-news/2021/210602_test-eco-score-berlin wird die fünfstufige Eco-Score-Produktkennzeichnung auf 140 Tee-, Kaffee- und Molkereiartikeln getestet, die anzeigt, wie umweltfreundlich ein Produkt ist. Der Discounter Aldi www.aldi.de hat entschieden bis 2030 nur noch Fleisch mit Tierhaltungsformen 3 und 4 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/aldi-fleisch-tiergerecht-verbraucher-tierhaltung-101.html  zu verkaufen. Das soll nicht nur das Tierwohl fördern, das hat auch positiven Einfluss auf das Klima. 

Wir brauchen Fleischgeschmack  

Klima bewusst leben, bedeutet auch, sich vor Augen zu halten: Wenn ich Fleisch esse, trage ich automatisch zum Klimawandel bei. Das Tier muss gefüttert werden. Wenn es z.B. Soja aus Brasilien bekommt, wird für den Anbau der Regenwald abgeholzt. Das ist nur ein Aspekt von vielen. Es geht uns nicht darum, Fleisch komplett vom Speiseplan zu streichen und dass alle Veganer werden. Wir essen selbst auch Fleisch, allerdings höchstens zweimal in der Woche. Eingekauft wird  beim Metzger unseres Vertrauens.   

Was nur Wenige wissen: Der Fleischgeschmack gehört neben süß, sauer, salzig und bitter zu unseren Grundgeschmacksrichtungen. Wir brauchen „umami“ https://de.wikipedia.org/wiki/Umami, so das japanische Wort des Geschmacks. Deshalb sollte es auch in veganen Produkten vorkommen. Wie man „umami“ pflanzlich herstellen kann, ist eine der vielen Fragen mit der wir uns bei QFI Quendt Food Innovation KG www.qfi.de beschäftigen.  

Unterstützung von kleinen Unternehmen bei der Produktentwicklung 

Der Kern unserer Dienstleistung ist die Entwicklung von schmackhaften, pflanzlichen, klimaneutralen Produkten für mittelständische Unternehmen wie z.B. Bäckereien und Lebensmittel – und Genusswarenhersteller. Aus unseren rund zwei Jahrzehnten in führenden Positionen in einem mittelständischen Familienunternehmen der Backwaren-Industrie wissen wir, dass man sich im operativen Bereich viel zu selten Zeit für neue Strategien und Innovation nimmt.  

Große Unternehmen kaufen Start-Ups, um im Bereich Klima und gesunde Ernährung die Produktpalette zu erweitern. Das können kleinere Betriebe nicht leisten. Hier kommen wir mit unserem Knowhow ins Spiel, damit auch die mittelständischen Unternehmen den Umbruch in der Ernährungskultur mitgestalten können. In unserem Produktlabor stellen wir Prototypen her. Wir unterstützen unsere Kunde auch beim Produktdesign, den Produktionsabläufen, der Qualitätssicherung oder dem Marketing, ganz individuell wie sie es brauchen.  

Mit Hülsenfrüchten punkten 

In der Produktentwicklung arbeiten wir mit unterschiedlichen Rohstoffen. Leguminosen, also Hülsenfrüchte, setzen wir besonders gerne ein, denn durch ihr Nährwert-Profil sind sie ideal für unsere Ernährung. Zudem helfen sie die CO-Emission zu senken, sie erhöhen auf natürliche Weise die Fruchtbarkeit der Ackerböden und sie sind vielseitig verwendbar. Es liegt auf der Hand, dass Leguminosen zukünftig eine immer größere Rolle spielen werden, wenn es um gesundes und klimafreundliches Essen geht. 

Deshalb muss schon jetzt der Anbau von Hülsenfrüchten forciert werden. Ein Grund, warum wir die Arbeitsgemeinschaft „Legu Sachsen“ gegründet haben.  In der AG wirken Vertreter aller Stufen der künftigen Wertschöpfungskette „Leguminosen für die Humanernährung“ in Sachsen mit, vom agrarwirtschaftlichen Anbau bis hin zur Bäckerei, die die Schnittstelle zum Konsument*innen ist. Die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP–AGRI) https://www.smul.sachsen.de/foerderung/eip-agri-4815.html , führt den Aufbau sächsischer regionaler Wertschöpfungskette: Würzige MiniMahl-Zeiten als Pilot-Projekt https://www.rkw-sachsen.de/projekte_netzwerke/wertschoepfungskette_leguminosen/ . 

Lecker und gut 

Es reicht uns nicht, neue, gesunde, klimaneutrale Produkte mit Leguminosen herzustellen, die genauso aussehen wie die, mit den gängigen Zutaten. Ein Brötchen, das statt mit Mehl mit Hülsenfrüchten hergestellt wurde, ist uns zu wenig Innovation. Wir wollen die Hülsenfrüchte zu einem eigenen Produktkonzept verarbeiten, sodass der Kunde sofort erkennt: Das ist neu! Das will ich testen!  

Dann kommt der entscheidende Punkt: Die Kulinarik!  Das Produkt muss gut schmecken! Ist das nicht der Fall, spielt es für den Verbraucher keine Rolle, dass es gesund und gut für das Klima ist. Der Kunde wird es in diesem Falle nicht nochmal kaufen. Deshalb müssen unsere Produkte lecker sein.  

Paritätisch und familiär  

Als diplomierte Ökotrophologin und Geschäftsführer mit dem Schwerpunkten Marketing und Vertrieb ergänzen wir uns perfekt. Wir legen viel wert darauf, dass wir als Ehepaar unser Familienunternehmen wirklich paritätisch leiten. Unsere drei erwachsenen Söhne sind bereits Gesellschafter.  

Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung von Lebensmitteln mit gesunden, klimaneutralen Zutaten ein zukunftsfähiges Unternehmensmodell ist. Denn wie am Anfang erwähnt: Mit dem Essen beschäftigen wir uns den ganzen Tag und es wird in Zukunft immer wichtiger, dass wir uns gesund und klimaschonend ernähren!   

Ziele / 27. Juli 2021

Gemeinwohl: Unternehmerisches und privates Handeln müssen zusammenpassen

Gemeinwohl Ökonomie

„Nachhaltigkeit ist das Fundament unseres täglichen Handelns.“  So können Sie es auf der Homepage unserer Gemeinhardt Service GmbH www.gemeinhardt-service.de nachlesen. Mein Kompagnon Dirk Eckart und ich sind davon überzeugt, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht allein an hohen Umsätzen zu sehen ist, sondern auch am ökologischen, ökonomischen und sozialen Handeln. Deshalb sind wir zertifizierte Mitglieder der Gemeinwohl Ökonomie https://www.spezialgeruestbau.de/nachhaltigkeit/ und tun einiges in unserem Betrieb:  

Wir haben eine Solaranlage für Warmwasser, nutzen Öko-Strom. Einen Teil unseres Fuhrparks wurde auf Elektroantrieb umgestellt. Ansonsten kommen zertifizierte Umweltmanagementsysteme zum Einsatz. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir Business-E-Bikes an. Das Gerüstmaterial beziehen wir ausschließlich bei der Firma Layher www.layher.com, die in Deutschland produziert. Systemfreie Gerüstbohlen aus heimischen Schnitthölzern kaufen wir bei Holz Brüner https://www.firesec.com. Bohlen, die nicht mehr in den Gerüsten einsetzbar sind, werden weiterverwendet https://dirk-eckart.de/2020-12/upcycling-das-zweite-leben-unserer-geruestbohlen und aus unseren alten Layher-Gerüstbauteilen stellen wir Hochbeete her, die wir auch zum Kauf https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hochbeet-aus-stahl-lebenszeit-30-jahre-und-mehr/1731376230-240-4018 anbieten. 

Verantwortung gibt man nicht zum Feierabend ab 

Eines dieser Upcycling-Hochbeete https://www.saechsische.de/doebeln/wirtschaft/verueckte-upcycling-idee-aus-rosswein-ein-hochbeet-aus-gerueststahl-5465787-plus.html  steht in unserem Garten. Meine Frau Burgunda freut sich, dass sie ganz bequem Salat, Kürbis und Co gießen kann. Dieses Hochbeet ist fast so etwas wie ein Bindeglied zwischen meinem Engagement für Nachhaltigkeit als Unternehmer und als Privatmann Walter Stuber.  

Ich kann meine Verantwortung für die nachfolgenden Generationen nicht einfach abgeben, wenn ich Feierabend habe, das muss sich auch zu Hause zeigen. Deshalb beschäftige ich mich in letzter Zeit vermehrt mit der Frage, wie ich so lebe kann, dass andere z.B. durch mein Konsumverhalten, nicht benachteiligt werden.  

Ungerechte Verteilung der Lebensmittel 

Wie ich schon in einem Blog www.walter-stuber,de……. erwähnte, hat mich das Buch „Es gibt keinen Planet B“ von Mike Berners-Lee https://buch-jung.buchkatalog.de/Product/3000002163526/38209/10002/-3/Buecher_Sachbuecher/Mike-Berners-Lee/Es-gibt-keinen-Planet-B/4099276460822241391/%204099276460822241224/%204099276460822241224  aufgerüttelt. Der Autor listet in einem Schaubild auf, wie viele essbare Pflanzen pro Person und Tag in kcal auf den Feldern produziert werden und was am Ende im Magen ankommt. Fazit: Eigentlich wäre für alle genug da. Trotzdem sind viel zu viele Menschen unterernährt. Berners-Lee versucht Antworten zu finden und ich suche Wege, wie ich in meinem kleinen Bereich dafür sorgen kann, dass diese Produktionsabläufe und Handelswege unterbrochen werden. 

Eine Möglichkeit wäre, dass wir weitestgehend zu Selbstversorgern werden! Wir bauen ja sowieso in unserem großen Garten Obst und Gemüse an. Damit hätten wir schon mal eine Basis. Zusammen mit meinem Enkel habe ich einen Hühnerstall gebaut. Wenn das Geflügel eingezogen ist, wären wir demnächst sogar unabhängig was Eier und Hühnerfleisch angeht. Alles andere, was wir brauchen, kaufen wir dann nicht im Supermarkt oder Discounter, sondern im Hofladen um die Ecke.  Zum Beispiel gibt es auf dem Gut Gadewitz http://gut-gadewitz.de/ von Maja Horlacher beste Produkte aller Art aus unserer Region.  

Kleine Schritte mit großer Wirkung 

Nun hat nicht jeder einen großen Garten oder den Platz für einen Hühnerstall. Aber ich bin mir sicher, dass man auch schon viel bewirken kann, wenn man mehr auf Märkten oder in Hofläden Regionales kauft, damit die Lebensmittel nicht tausende von Kilometern durch die Gegend gefahren oder sogar geflogen werden und die Bauern, Hersteller in der Nähe unterstützt werden. 

Das afrikanische Sprichwort kann sich auch mit Blick auf die Ökologie und Ökonomie bewahrten: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“ 

Die entscheidende Frage ist: Welcher kleine Schritt ist für mich, für Sie, als nächstes dran, damit wir mit Blick auf die Lebensmittelverteilung Verantwortung für die folgenden Generationen übernehmen?  

Ich freue mich über Ihre Anregungen und konkreten Beispiele hier als Kommentar oder per Mail.  

Allgemeine Themen / 20. Juli 2021

Ich steige aus! Warum ich das Unternehmernetzwerk BNI dankbar verlasse

Warum ich das Unternehmernetzwerk BNI dankbar verlasse

Ich steige aus! Warum ich das Businessnetzwerk BNI dankbar verlasse 

von Walter Stuber  

Vor sieben Jahren habe ich das Unternehmernetzwerk Business Network International www.bni.de entdeckt und war sofort begeistert. Es entsprach mir total, denn das BNI-Motto: „Wer gibt, gewinnt“, war damals schon längst auch mein Leitgedanke und Unternehmerinnen und Unternehmer in meinem Umfeld miteinander zu verbinden, Empfehlungen auszusprechen, war mein Leidenschaft. 

Aber es war noch mehr, was mich faszinierte: Ich lernte mein Business innerhalb von einer Minute so vorzustellen, dass jeder sofort verstand: DAS ist der Mann für besondere Gerüste. Außerdem wurde immer wieder betont, dass Spezialisierung Erfolg bringt. Je spitzer ich aufgestellt bin, umso klarer ist für den Kunden, worin ich Fachmann bin. Das leuchtete mir ein. Mein Kompagnon Dirk Eckart www.dirk-eckart.de, der später auch bei BNI einstieg, und ich fingen an unsere Firma neu aufzustellen. 

Dankbarer Rückblick  

Ich war so begeistert von BNI, dass ich mich schnell engagiert habe. Ich war im Unternehmerteam Karl May   in Radebeul, die letzten zwei Jahre war ich Teil des Teams Via Regia  in Leipzig. In Grimma und Meißen   habe ich beim Aufbau der Gruppen geholfen. In Döbeln war ich alleine am Werk und es entstand das Chapter Erich Heckel , das mittlerweile in Roßwein ansässig ist. Jens Fiedler von BNI Südost hat mich bei allem tatkräftig unterstützt. 

In den vergangenen sieben Jahren habe ich 603 Vier-Augen-Gespräche geführt. Daraus habe ich 517 Empfehlungen gegeben, die einen Umsatz von über 1,7 Mio Euro für andere Unternehmen generiert haben. Für unser Unternehmen erhielten wir insgesamt 136 Empfehlungen. Viele „Extrameilen“ bin ich mit Einzelnen gegangen, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Und ganz „nebenbei“ habe ich mich verändert und auch unsere Firma.  BNI ist maßgeblich daran beteiligt , dass sich aus unserem Fassadengerüstbau-Betrieb die heutige Gemeinhardt Service GmbH www.gemeinhardt-service.de  entwickelt hat. Mit Schutz in Perfektion, Spezialgerüstbau, Mobile Teile Waschstraße und MUTMACHER haben wir vier starke Marken zu bieten. Dafür bin ich BNI von Herzen dankbar!  

Herausfordernde Bereicherung 

Alle 7 Jahren verändert sich der Mensch, so heißt es. Und tatsächlich kann man das an einigen Beispielen in der Entwicklung belegen und Psychotherapeuten arbeiten mit den  “Jahrsiebten“. Auch für mich ist nach sieben Jahren eine Veränderung fällig. Die Zeit als BNI-Netzwerker war für mich sehr intensiv. Sie hat mich sehr bereichert, aber auch manchmal viel Zeit gekostet und mich an meine Grenzen gebracht. Dazu kamen in letzter Zeit noch andere Faktoren, die mir klargemacht haben, dass ich aus gesundheitlichen Gründen mein Engagement bei Business Network International Mitte Juli beenden werde.  

Ein herzliches Dankeschön für alle Anregungen, Tipps, Gespräche, Aufmunterungen, Korrekturen und auch für manche Kritik, die ich den vergangenen Jahren aus den Reihen von BNI bekommen haben. Das Gute und auch das Schwere haben mir geholfen, mich weiterzuentwickeln und mir letztlich auch den Mut gegeben für diesen Schritt mich zurückzuziehen.  

Neue Schwerpunkte  

„Alles hat seine Zeit!“, steht schon in der Bibel. BNI hatte seine Zeit – und jetzt möchte ich meine Prioritäten anders setzen. Im Vordergrund sollen meine Gesundheit, die Verwirklichung meiner „Big 5 for Life“ https://www.thebigfiveforlife.com/  und  natürlich auch meine Frau Burgunda stehen.  

Mein Abschied von BNI bedeutet nicht, dass ich von der Bildfläche verschwinde oder das Netzwerk nicht weiterhin anderen Unternehmerinnen und Unternehmern empfehlen würde. Ich freue mich, wenn der ein oder der andere, den oder die ich über BNI kennengelernt habe, mit mir in Kontakt bleibt! Von daher sage ich „Auf Wiedersehen”. 

Aus dem Gerüstbauer-Leben / 13. Juli 2021

Billig statt sicher- Wie dieser Kundenwunsch mich in eine tiefe Krise geführt hat

Billig statt sicher

Von Walter Stuber   

Ein Mitarbeiter verunglückt auf einer Baustelle tödlich. Der Horror für jeden Unternehmer im Baugewerbe. Einmal musste ich das vor vielen Jahren erleben und mir war klar, dass darf nicht nochmal passieren. Seitdem hat Sicherheit allerhöchste Priorität. Alle Bestimmungen und Vorgaben müssen in unserer Firma eingehalten werden! Da gibt es nichts zu diskutieren. Ich bin sehr dankbar, dass im Laufe der Jahre immer mehr Möglichkeiten zur Unfallverhütung dazugekommen sind.  

Aber solche Maßnahmen kosten natürlich Geld oder sorgen dafür, dass manche Arbeiten etwas länger brauchen. Deshalb gehören wir nicht zu den Anbietern mit den niedrigsten Preisen. Dafür steht die Gemeinhardt Service GmbH für Qualität und Arbeitssicherheit. Aber ist es auch das, was für unsere derzeitigen und zukünftigen Kunden an erster Stelle steht? Ich wollte es genau wissen und habe Kerstin Hawraneck von KeHaConsulting beauftragt, eine Umfrage zu machen.  

Kundenumfrage: Worauf kommt es an? 

Das Ergebnis war ernüchternd: Viele der Befragten haben sich noch nicht einmal die zehn Minuten Zeit genommen, um unserer Fragen zu beantworten und die, die sich die Mühe gemacht haben, betonten zu 98%, dass für sie nur der Preis zählt. Qualität und Arbeitsschutz im Gerüstbau sind ihnen total unwichtig. Von öffentlichen Auftraggebern habe ich nichts anderes erwartet. Deshalb machen wir schon lange nicht mehr bei solchen Ausschreibungen mit. 

Aber besonders in der Industrie oder auf dem Bau hätte ich schon erwartet, dass Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue den Kunden sehr wichtig sind. Allerdings hätte mich das Telefonat mit dem Geschäftsführer eines Walzwerkes, das wir vor Kurzem geführt haben, hellhörig machen müssen. Er sagte klipp und klar: „Wir nehmen den Günstigsten. Wenn der keine Qualität, Arbeitsschutz und Termintreue liefert, tauschen wir ihn einfach aus.“  

Selbstzweifel und Depression 

Das Ergebnis der Umfrage hat mich in eine schwere persönliche Krise gestürzt. Alles, was für mich sicheres Arbeiten im Gerüstbau ausmacht, alles wofür unser Unternehmen steht, wird von den (meisten) Kunden überhaupt nicht geschätzt. Mich quälte die Frage: Sollen meine Mitarbeiter ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden, nur damit wir einen möglichst geringen Preis bieten können und die Aufträge bekommen? Meine Business-Werte kamen gehörig ins Wanken. Ich habe an mir und meiner „Sicherheitsmission“, meinem Unternehmersein massiv gezweifelt. Es nagte in mir: Ob die anderen Gerüstbauer, die die Vorgaben nicht so ernst nehmen wie wir, es vielleicht doch richtig machen?  

Ich bin ganz ehrlich: Ohne meinen christlichen Glauben hätte ich mir in dieser Zeit vielleicht das Leben genommen. Durch das Gespräch mit Gott, das Beten, konnte ich immer wieder neuen Lebensmut schöpfen. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass der Großteil der befragten (realen und potenziellen) Kunden lieber alles billig haben wollen und Sicherheit für sie keine Rolle spielt. Das fühlte sich für mich so an, als ob ich mit meiner Mission, das Arbeiten auf den Gerüsten so sicher wie möglich zu machen, gescheitert wäre.  

Scheitern will gelernt sein 

Dann las ich einen Blog-Beitrag von Business-Trainer und Leiter der Gutshof Akademie  Rainer Wälde  mit der Überschrift „Auch Scheitern will gelernt sein“ . Er berichtet darin, dass er sich von einem jungen Mitarbeiter-Ehepaar verabschieden musste, weil die beiden gemerkt hatten, dass es für sie im Gutshof nicht gepasst hat. Rainer Wälde hatte das ganz anders wahrgenommen. Er sah eine gute Basis, er hat den beiden vertraut, wollte mit ihnen im Bereich des Küche Neues aufbauen.  

Dass daraus nicht geworden ist, daran erinnern ihn drei rote Starkstromsteckdosen in der Küche, die extra installiert worden sind. Diese Steckdosen sind für Rainer Wälde ein Symbol für einen großen Traum, der geplatzt ist. Aber stand am Anfang beim Anblick das „Warum?“ und das Scheitern im Vordergrund, ist er heute dankbar für das Gute, das er mit den ehemaligen Mitarbeitern erlebt hat und er freut sich auf den Moment, wenn der Starkstrom wieder fließen kann. Mit Mitarbeitern, wo alles passt. Ein Perspektivwechsel ist also möglich.  

Unsere Firmenwerte stehen fest! 

Dieser Blogbeitrag von Rainer Wälde hat mich für meine Situation ermutigt. Ich will nicht stehen bleiben bei dem Gefühl, dass ich damit gescheitert bin, Kunden zu vermitteln, dass Arbeitssicherheit an höchster Stelle steht und dass das nicht zu Dumpingpreisen machbar ist. Ich werde und kann in Punkto Sicherheit keinen Schritt zurückgehen. Deshalb werden wir nur noch mit Kunden zusammenarbeiten werden, die unserer Werte teilen.  

Die Gemeinhardt Service GmbH steht für höchste Sicherheit, Arbeitsschutz, Qualität und Verlässlichkeit! Ich möchte auch weiterhin abends in den Spiegel schauen können, mit einem „Gott sei Dank“ auf den Lippen, dass es keinen Unfall auf unseren Baustellen gab und alle gesund nach Hause gekommen sind und mit dem Wissen, dass wir alles Menschenmögliche dafür getan haben.