Gastbeitrag

Allgemeine Themen / 23. Oktober 2018

30-Stunden-Woche für Unternehmer

30-Stunden-Woche für Unternehmer, Umgang mit Verlusten und eine verrückte Golf Charity Aktion

Ein Gastbeitrag von Coach, Berater, Speaker, Autor und Motivator Steffen Becker

„5 Golfplätze, in 5 Tagen, auf 5 Kontinenten mit max. 500 Schlägen zugunsten der HOPE Stiftung!“ Meine verrückte Charity Idee wurde letztes Jahr im April für mich Wirklichkeit. Damals hörte ich öfters von Unternehmern, dass sie so etwas auch gerne mitmachen würden. Auch der nächste Satz wiederholte sich häufig: „Aber ich habe keine Zeit eine Woche weg zu sein!“  Meine Antwort darauf lautete immer: „Dann ist es sinnvoll mal darüber nachzudenken, wie du deine Zeit einteilst und wie du es lernst, dich freizuschaufeln, damit du bei zukünftigen Turnieren dabei sein kannst.“

Das ist das Problem von vielen Selbstständigen: Sie arbeiten fast rund um die Uhr im Unternehmen und schaffen es nicht am Unternehmen zu arbeiten. Nicht selten liegt es daran, dass geglaubt wird, nur mit eigener Arbeitskraft geht dies, dass Prozessabläufe nicht dokumentiert sind oder nicht mehr so gelebt werden, wie sie irgendwann mal dokumentiert wurden. Als Coach und Berater ist das ein Feld in dem ich gerne auf unterschiedliche Art und Weise unterstütze. Ich poste zum Beispiel regelmäßig auf meiner Facebook-Seite Live-Videos zum Thema „30 Stunden-Woche für golfende Unternehmer“. Hier gebe ich Anregungen und Tipps weiter, wie weniger arbeiten bei mindestens gleichem Ertrag und ohne qualitative Einbußen möglich ist.

Golf-Charity – Nummer 2

Das Golfen ist mir im Moment auch noch in andere Weise wichtig: Ich bin auf der Suche nach Unternehmern, die mit mir zusammen 2019 und 2020 das Golf Charity Projekt 5/5/5 durchziehen wollen.

Das Besondere: Je eine Initiative auf jeden der fünf Kontinente, auf denen wir spielen, soll unterstützt werden. Die Bewerbung für das neue Turnier wird demnächst möglich sein. Hier gibt es nähere Infos dazu: https://www.facebook.com/golfcharityprojekt/videos/1898237680225430/ oder demnächst auf www.golfcharityproject.com

fair.lust – Experte

Meine Motivation für diese Charity Projekte ist, dass ich Menschen, die es nicht so gut getroffen haben, unterstützen möchte. Das kommt sicher daher, dass ich mein Leben heute zu schätzen weiß. Wenn ich zurückschaue, gab es viele Verluste,  privat und als Unternehmer. Als ich vor gut zwei Jahren mit einem Freund darüber sprach, wie ich damit umgehen würde, stand mir ganz klar vor Augen, dass alles, was mir wiederfahren ist und was ich erlebe, einen Sinn hat.

Bei dem Gespräch damals entstand dann auch das Wortspiel „fair.lust“. Verlust hat zwar seine schmerzhafte und harte Seite, er hat aber auch faire Seiten. Wir brauchen nur unsere Perspektive ändern. Manchmal muss ich Dinge verlieren, um Neues dazu gewinnen zu können. Wer es schafft, in seinen Verlusten einen Sinn auszumachen, lernt damit leichter umzugehen und findet nicht nur einen Weg, um weiterzukommen, sondern auch einen um aufzusteigen. „fair.lust“ bedeutet aber auch: Wenn ich etwas mit Lust mache, werde ich faire Ergebnisse erzielen. Es bedeutet auch bei einem Neubeginn, ich bekomme faire Ergebnisse, wenn ich mit Lust dabei bin.

Weiterentwickler

Meine Mission als Coach, Trainer, Speaker, Autor oder Sparringspartner ist diese: Ich möchte dazu beitragen, dass Menschen durch meine Unterstützung früher den nächsten Schritt auf ihrem persönlichen Lebensweg gehen. Das mitzuerleben, finde ich extrem cool.

Übrigens: Wie ich mich 2017 bei meinem Golf Charity Projekt geschlagen habe, erfahren Sie hier https://www.facebook.com/golfcharityprojekt/

Allgemeine Themen / 25. September 2018

Vorgestellt! – Carsta Stromberg

Vorgestellt! – Carsta Stromberg

In dieser Serie lernen Sie interessante Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kennen, die die Journalistin Sabine Langenbach für Sie porträtiert.

Heute:

Carsta Stromberg, Trainer, Coach, Beraterin und Speaker aus Neumarkt/Oberpfalz

 „Ich bin eine Rampensau!“, sagt Carsta Stromberg lachend und sogar durch den Telefonhörer merke ich sofort: Das ist nicht übertrieben. Aber nach ein paar Minuten Gespräch wird mir noch etwas anderes klar: die „Hoppla jetzt komm ich-Frau“, die Lebensfreude ausstrahlt und professionell Menschen als Coach, Beraterin und Rednerin ermutigt, kennt nicht nur die Sonnenseiten des Lebens.

Sie steht dazu, weil die schweren Zeiten sie zu der Persönlichkeit haben reifen lassen,  die sie  heute ist. Und noch mehr: Von ihren Erfahrungen sollen andere profitieren. „Ich will Menschen, die im Tal der Tränen stecken, wie ich es erlebt habe, da heraushelfen und die Lust am Leben neu wecken!“, erklärt sie im Laufe des Gesprächs. Aber der Reihe nach.

Wenn man nicht ins System passt

1959 kam Carsta Stromberg  in der DDR auf die Welt. Als sie knapp sieben Jahre alt war, wurde ihre Schwester geboren. Nur vier Tage nach der Entbindung starb ihre Mutter an einer Lungenembolie. „Plötzlich stand mein Vater mit 29  mit einem Baby und mit mir alleine da. Man kann sich vorstellen, was das mit mir, mit uns als Familie, gemacht hat.“  Aber das Leben ging irgendwie weiter. Der Vater heiratete nochmal. Carsta war gut in der Schule, das Lernen fiel ihr leicht. Trotzdem war von Anfang an klar, dass viele berufliche Wege für sie nicht möglich sein würden. Die Regierung förderte nämlich vor allem die Kinder der Arbeiter und Bauern.

Wer, wie Carsta, aus intellektuellem Hause kam, hatte das Nachsehen. Dass sie trotzdem  das Abitur nachmachen und ein Studium absolvieren durfte, verdankt sie ihrer Physiklehrerin. Sie erkannte das Potential, das in Carsta steckte und schlug ihr vor, Mathe- und Physiklehrer zu werden. „Ich wusste sowieso nicht, was ich werden sollte und das war die einzige Möglichkeit für mich zum Studieren.“, erklärt die heute 59-Jährige. Weil diese Lehrer in der DDR „Mangelware“ waren, wurden sogar begabte junge Leute, die nicht hundertprozentig ins System passten, für diesen Studiengang zugelassen.

Kein Traumberuf 

So kam es, dass Carsta von 1976 bis 1980 in Halle studierte. Anschließend unterrichtete sie dort zehn Jahre lang. Währenddessen kam ihre erste Tochter auf die Welt. Schnell ging sie wieder arbeiten. Sie wusste, dass Lehrerin zu sein nicht ihr Traumberuf war und hätte sich am liebsten schon damals beruflich verändert.

1990, kurz nach der Wende, kam Tochter Nummer zwei. Die Familie verlagerte ihren Wohnsitz nach Nürnberg. Beruflich legte sie eine Pause ein. Die Zeit  für die Kinder konnte sie richtig genießen. Immer klarer wurde, dass  sie nicht wieder in den Schuldienst zurückgehen wollte. Nach drei Jahren in Franken wurden wieder Umzugskisten gepackt und es ging nach Neumarkt in der Oberpfalz.

Tiefpunkt und neue Hoffnung

Hier erlebte Carsta Stromberg die schwerste Zeit ihres Lebens. Depressionen rissen sie drei Jahre lang völlig aus dem „normalen Leben“ heraus. „Wenn ich die Kinder damals nicht gehabt hätte, weiß ich nicht, was aus mir geworden wäre!“, sagt sie nachdenklich. Ihnen zu Liebe kämpfte sie sich mit professioneller Hilfe ins Leben zurück.

Als es bergauf ging, war auch wieder der Blick frei für einen beruflichen Neustart. Sie nahm an Weiterbildungen teil, arbeitete kurzzeitig für einen Bildungsträger und bekam dann einen guten Job in einer großen Firma. Dort unterstützte sie die Einführung eines neuen Onlineproduktes. Parallel dazu bildete sie sich weiter. In ihr wurde der Wunsch groß, sich als Trainer für Persönlichkeitsentwicklung selbstständig zu machen. Allerdings erst einmal zusätzlich zur Festanstellung.

Rückschlag bewirkt Gutes

Daraus wurde aber erst einmal nichts, weil ihr die Energie dafür fehlte. Die brauchte sie anderweitig: Sie war ein „Bossing“-Opfer, d.h. ihre Chefin mobbte sie extremst. Schließlich wurde ihr befristeter Vertrag nicht verlängert und sie war arbeitslos.

Davon ließ sich die damals 49-Jährige aber nicht herunterziehen. Im Gegenteil. Das gab ihr ganz neue Energie. „Das Leben zwang mich damals, mich mit  meinem heutigen Traumjob komplett selbständig zu machen!“, erklärt Carsta Stromberg nicht ohne Stolz.

Start in die Selbstständigkeit

2009 ging es los. Schon beim Existenzcoaching kristallisierte sich heraus, dass sich ihre tiefe Krise auch auf ihre beruflichen Schwerpunkte als Coach und Trainer auswirken würde. „Meine Geschichte, meine Depressionen, sind meine Expertise gerade für Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Bei mir brauchen sie keine Sprüche fürchten wie „Reiß dich mal zusammen!“. Ich weiß, was es heißt mitten im Burnout zu stecken!“

Um eine kompetente Beratung und zielorientiertes  Coaching anbieten zu können, war aber mehr notwendig als persönliche Betroffenheit. Carsta Stromberg absolvierte verschiedene Ausbildungen wie Business-Trainer & Coach, Dipl.systemischer- und wingwave-Coach, zertifizierter Stressmanagement-Trainer und Manager of Business-Entertainment MBE.

Authenzität als Markenzeichen

Erst sind es persönliche Kontakte zu Unternehmen über die sie Aufträge bekommt, dann spricht es sich immer mehr herum, dass die quirlige, fröhliche Frau mit Tiefgang und Humor effektiv neue Perspektiven aufzeigt. Am Anfang hatte sie eigentlich „nur“ Training und Coaching im Blick. „Vieles ist einfach ‚passiert‘, hat sich entwickelt. Zum Beispiel, dass ich Vorträge halte. Ich bin gefragt worden und habe es gemacht!“ 

Heute hat sie unterschiedliche Themenschwerpunkte zu bieten. Egal, ob sie über „Katastrophenflatrate – Vom Pech verfolgt und trotzdem glücklich“,  „Energiewende, die funktioniert – so wird Ihr Akku niemals leer“ oder über Mitarbeitergewinnung referiert, es gibt einen gemeinsamen Nenner: „Die Authenzität ist mir wichtig.“

Als Mutmacherin unterwegs

100% Carsta Stromberg. Immer. Als Speaker, Coach, Trainer oder Beraterin. Ihr Ziel formuliert sie so: Ich möchte, dass die Menschen zu sich selber, zu ihren Stärken finden und den Mut bekommen, auch so zu leben, wie es ihnen entspricht. Das Wichtigste sind Lebens- und Arbeitsfreude und Gesundheit.“  

 

Ich bin beeindruckt von dieser Frau, die durch Krisen und Schwierigkeiten ihre Berufung gefunden hat und heute als Mutmacherin in der Beratung und auf Bühnen unterwegs ist. Eine „Rampensau“ mit  viel Tiefgang

Gastbeitrag / 4. September 2018

Zukunftsfähige Unternehmen

Für zukunftsfähige Unternehmen Veränderungen wahrnehmen, darauf reagieren und gestalten

von Manuel Hein, Gründer & Geschäftsführer der Olea Nachfolge GmbH, Leipzig

Als junger Unternehmer suche ich nach einer Möglichkeit, mich tätig zu beteiligen. Das heißt konkret: Eine Unternehmensnachfolge anzutreten. Nicht jeder Unternehmer ist so glücklich wie Walter Stuber und Dirk Eckart, deren nächste Generation schon im eigenen Unternehmen tatkräftig mit anpackt.

Fast täglich spreche ich mit Senior-Unternehmern, um deren persönliche Situation zu verstehen und gemeinsame Interessenlagen herauszuarbeiten. Dabei geht kein Weg an der Frage nach der Zukunftsfähigkeit des zu übergebenden Unternehmens vorbei.

Verantwortung  auch in stürmischen Zeiten

Als Unternehmer stehen wir in der Verantwortung:  Für unsere Mitarbeiter und ihre Arbeitsplätze, persönliche und berufliche Perspektiven und, nicht zuletzt,  sind wir verantwortlich, dass alle ihren Lohn bekommen. Doch wie schnell können sich wichtige Rahmenbedingungen ändern! Gesetzesänderungen, neue Mitbewerber, Kampfpreise im Markt und neue, alternative Technologien sind nur einige Beispiele für drohende Instabilität.

Wie gelingt es dann, unser Schiff sicher durch stürmische Zeiten zu navigieren? Was muss man für zukunftsfähige Unternehmen tun?

Es funktioniert nur, wenn sich unsere „zukunftsfähige“ Organisation den Veränderungen selbstbewusst stellen kann. Etwas akademischer formuliert,  sprechen wir von „Strategischer Flexibilität“, von der Fähigkeit einer Organisation, wesentliche Veränderungen in ihrer externen Umgebung zu erkennen und die geeigneten Maßnahmen und Ressourcen zu aktivieren.

Mit strategischer Flexibilität in die Zukunft

Bei meinen Gesprächen mit Unternehmern betrachte ich vor allem drei Kernaspekte der strategischen Flexibilität.

Erstens: Die Fähigkeit, dass der Unternehmer wesentliche Veränderungen im Unternehmensumfeld überhaupt wahrnehmen kann. Hat er Zeit und Freiräume dafür? Hat der Unternehmer seine Organisation von sich selbst weitestgehend unabhängig gemacht?  Eine Frage des Selbstverständnisses der Führung.

Zweitens:  Die Fähigkeit, tatsächlich auf Veränderungen reagieren zu können. Hier sprechen wir von wichtigen Ressourcen, z. B. qualifizierten Mitarbeitern, finanziellen Reserven, einer bekannten und vertrauten Marke, tragfähigen Kundenbeziehungen etc. Eine Frage langfristiger Investition.

Drittens: Die Bereitschaft der Organisation, die Veränderungen aktiv mitzugestalten. Innovationsfreude und Nähe zum Kunden sind keine Fremdworte. Eine Frage der Kultur.

Ein guter Kapitän am Unternehmer-Ruder

Dazu nochmal ein Bild aus der Schifffahrt: Der Kapitän leitet die Mannschaft, er schaufelt nicht die Kohlen. Der Kapitän entwickelt seine Mannschaft langfristig, er wechselt nicht ständig das Schiff. Der Kapitän bereitet seine Mannschaft vor, denn bei Sturm auf See hält keiner an.

Bei Walter Stuber und Dirk Eckart lassen sich wichtige Wesenszüge guter Kapitäne feststellen. Führung mit Vision, Investition in die Mannschaft, Ermutigung neue Wege zu gehen. Schade, dass sie schon einen Nachfolger haben!

 

Der Beitrag „Zukunftsfähige Unternehmen“  von Manuel Hein erschien zuerst in „MUTMACHER – Das Praxishandbuch von zwei verrückten Unternehmern“, von Walter Stuber und Dirk Eckart.

Auch erhältlich als eBook, Hörbuch-CD und zum Downloaden.

Gastbeitrag / 28. August 2018

Ein zufriedenes, glückliches Leben führen – jeder hat das Zeug dazu!

„Bergen, was verschüttet ist!“

Ein Gastbeitrag von Coach und Beraterin Marietta Lisk-Cygan, Leipzig

Ein zufriedenes, glückliches Leben führen – jeder hat das Zeug dazu! Potentiale aufwecken – Das ist es, was ich an meiner Arbeit als Coach und Beraterin so liebe! Menschen dabei zu helfen, auf Entdeckungstour zu gehen, was in ihnen steckt und nur an die Oberfläche gebracht werden muss. Das ist mein Traumberuf, den ich erst nach anderen Tätigkeiten u.a. im kaufmännischen Bereich gefunden habe. Aber auch das Leben und Arbeiten in unterschiedlichen Ländern der Welt und vor allem meine schweren persönlichen Krisen haben mich in diese Richtung gelenkt.

Ich kann gut nachvollziehen, in welchen bedrückenden und belastenden Situationen sich Menschen befinden können. Aber das alleine reicht natürlich nicht aus, um fundierte Beratung anzubieten. Aus diesem Grund absolvierte ich 2012, kurz nachdem mein Sohn und ich aus dem Ausland nach Leipzig gezogen waren, die Ausbildung zum zertifizierten ILP- Coach (Integrierten Lösungsorientierten  Psychologie), sowie Ausbildungen als Kursleiterin für LMI-Kurse im Bereich Führungskräfteentwicklung. Im letzten Jahr folgte noch der erfolgreiche Abschluss als Heilpraktikerin Psychotherapie.

Coaching für jedes Alter

Ich biete Einzelcoaching an, führe aber auch gerne Kurse mit mehreren Teilnehmern durch. Unternehmer laden mich zum Beispiel ein, um Seminare für ihre Auszubildenden zu gestalten. Hier stelle ich immer wieder fest, dass viele Jugendliche nicht wissen, was sie wollen und wo ihre Stärken liegen. „Was willst du? Wovon hast du schon immer geträumt?“, frage ich dann ganz klar und bringe sie damit auf die Spur, ihre Talente, vielleicht zum ersten Mal zu entdecken und die Motivation, ihren Weg zu gehen.

Aber auch bei älteren Klienten sind es immer wieder genau diese Fragen, die ihnen die Chance geben, sich neu zu erfinden. Jeder, der zu mir kommt, unabhängig vom Alter, hat etwas auf dem Herzen, das geklärt werden will. Selbstverständlich muss darüber gesprochen werden. Aber ich frage nicht in den Problemen herum. Denn in den Problemen steckt nicht die Lösung, die gesucht wird.

Die Frage, die Probleme löst

Diagnosen, wie sie Therapeuten stellen müssen, gibt es bei mir als Coach und Beraterin nicht. Vom Fachlichen her könnte ich das tun. Aber  meine Erfahrung ist, dass sich der Klient damit selber kategorisiert und von ihm aus alles nur durch diese „Diagnose-Brille“ gesehen wird. Damit schränkt man sich unbewusst selber ein.

Hilfreicher und zielführender ist es, wenn ich nach der  Schilderung des Problems frage: „Was wollen Sie stattdessen?“ Damit stoße ich in meinem Gegenüber einen Prozess an, von dem ich nicht immer etwas mitbekomme, weil vieles im Verborgenen abläuft.  Er oder sie muss selber überlegen, bekommt nichts vorgesetzt. An dem Ergebnis können wir dann gemeinsam weiterarbeiten. Und am Ende kann jeder ein zufriedenes, glückliches Leben führen.

Kontakte knüpfen

Empfehlungen sind für mich als Coach ein guter Weg, um an neue Klienten zu kommen. Deshalb bin ich vor knapp drei Jahren Mitglied bei Business Network International geworden. Hier lernte ich den Spezialgerüstbauer Walter Stuber kennen. Er ist so, wie ich mir einen echten Netzwerker vorstelle. Selbstreflektiert und er lebt das BNI-Motto „Wer gibt, gewinnt.“ Das habe ich leider nicht immer so erlebt. Die Treffen haben mir neue Freunde und gute Kontakte beschert,  aber das „Umsatz generieren“, das allen Mitgliedern versprochen wird, fand bei mir in sehr überschaubarem Maße statt.

Zwar haben einige Chefs bei mir Workshops gebucht, aber die Angebote, die ich ihnen für ihre Mitarbeiter unterbreitet habe, wie Kurse zur Stressbewältigung oder verschiedenes anderes, wurden nicht genutzt. Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen gestartet oder meine Sicht der Dinge passt nicht hier hin? Ich überlege, wie es hier für mich weitergeht. Grundsätzlich sind Business-Netzwerke auch für meinen Berufszweig wichtig und sinnvoll.

Meine Herzensangelegenheit

„Was macht Sie aus? Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?“ Diese Fragen, die ich heute meinen Klienten stelle, habe ich selber lange Zeit durchbuchstabiert, als es um meine berufliche Neuorientierung ging. Damals wurde der Wunsch in mir wach, Menschen in Krisen und problematischen Situationen zu helfen. Dass ich heute professionell in diesem Bereich arbeiten kann, macht mich glücklich.

Meine Herzensangelegenheit ist, zusammen mit den Menschen, die zu mir kommen, Lösungen und Wege zu finden, für ein selbstbestimmtes Leben, voller Zuversicht und Lebensfreude. Alles, was sie dazu brauchen, tragen sie schon in sich. Es ist oft nur verschüttet und muss geborgen werden. Dabei helfe ich als Beraterin und Coach gerne mit.

Gastbeitrag / 17. Juli 2018

Spektakulärer Mordfall, arbeitsrechtliche Beratung oder Opferanwältin – Ein ganz normales Anwaltsleben

Ein ganz normales Anwaltsleben

Spektakulärer Mordfall, arbeitsrechtliche Beratung oder Opferanwältin – Ein ganz normales Anwaltsleben

Schon seit der achten Klasse war für mich klar, wo es für mich beruflich hin gehen sollte. Ich wollte Anwältin werden! An einen direkten Anlass für diese Entscheidung, kann ich mich nicht erinnern. Aber vermutlich war es mein schon damals sehr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, der in mir den Wunsch aufkommen ließ. Schon lange vor dem Abitur hatte ich mich informiert, wie und wo ein Studium der Rechtswissenschaften möglich sein würde.

Meine Wahl fiel zunächst auf Gießen. Später wechselte ich nach Jena. Dort wurde mir die Möglichkeit geboten, ein Jahr in Birmingham (GB) zu studieren und damit breitere Erfahrung über ein anderes Rechtssystem, sowie das Leben in einem anderen Land zu sammeln. Ich gebe zu, dass ich das Studium an sich etwas trocken fand. Dafür ist die Praxis, die ich seit 2007 erlebe, umso lebendiger. Ich schätze meine Arbeit mit den Menschen, das Mitgestalten und Einflussnehmen in den unterschiedlichsten Bereichen.

Ein Gastbeitrag von Diana Enzinger

Arbeitsrecht praktisch

In meiner Kanzlei berate und vertrete zum Beispiel Arbeitnehmer und Arbeitgeber von klein- und mittelständischen Unternehmen in arbeitsrechtlichen Angelegenheiten. Bei der Vertretung von Arbeitgebern geht es oft darum solide Grundlagen zu schaffen, wie die Gestaltung branchenspezifischer Arbeitsverträge, und zügig Maßnahmen zu ergreifen, wenn es Probleme mit Arbeitnehmern gibt. Oft sind auch Kündigungen Gegenstand der Beratung oder gerichtlichen Vertretung.

Im arbeitsrechtlichen Bereich ist es in Anbetracht des qualifizierten Fachkräftemangels wichtig, die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Blick zu behalten. Dazu gehört einerseits Fingerspitzengefühl aber andererseits auch konsequente Verfolgung des Ziels. Diese Verhandlungen sind ganz anderer Natur, als wenn es um strafrechtliche Angelegenheiten geht.

Ruhe und Sachlichkeit

Zu meinen Kompetenzen gehört auch die Verteidigung von Menschen, die angeklagt werden, weil sie schwere Straftaten bis hin zum Mord verübt haben sollen. Hier wird mit härteren Bandagen gekämpft. Auch von Seiten der Richter. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass in solchen Fällen nur eins hilft: Ruhe und Sachlichkeit.

Gerade neulich habe ich es in einer Verhandlung mit einem recht energischen Richter zu tun gehabt. Ich habe mich von ihm nicht unter Druck setzen lassen, sondern eine ruhige und sachliche Art beibehalten, wodurch sich auch die Verhandlungsatmosphäre entspannte.

Sprachrohr für Opfer

In manchen Fällen, die emotionaler sind, ist das weitaus schwieriger zu erreichen. Zum Beispiel, wenn ich Frauen vertrete, die Opfer körperlicher und sexueller Gewalt geworden sind. Als Opferanwältin arbeite ich eng zusammen mit Opferschutzvereinigungen, Psychologen und im Rahmen gemeinsamer Arbeitsgruppen auch mit Behörden. Ich selbst bin Mitglied im Verein Opferhilfe Sachsen e. V.

Es ist mir ein großes Anliegen, mich für die betroffenen Frauen einzusetzen, sie bei Behördengängen und durch den Prozess hindurch zu begleiten. Ich unterstütze die Frauen mit meiner Arbeit, damit sie aus der Opferrolle herauskommen können. Das ist eine große Herausforderung, die viel Idealismus braucht.

Von Mensch zu Mensch

Das klingt für manchen vielleicht gegensätzlich: Opferanwalt und Strafverteidiger. Und tatsächlich ist es ein Spagat. Zwischendurch muss ich mir sowohl für die Opfervertretung als auch für die Strafverteidigung ein „dickes Fell“ anziehen.

Der Grundsatz meiner Arbeit ist, dass jeder Mensch, auch der, der eines Gewaltverbrechens beschuldigt wird, das Recht hat, gehört zu werden. Durch meine Arbeit habe ich einen anderen Blick auf die Menschen bekommen: Ich sehe auch immer das, was dazu geführt hat, dass es zur Tat kommen konnte. Das ändert nichts daran, dass ich sachlich und rechtlich fundiert meine Arbeit tue. Nur eben gemäß unseres Kanzlei-Mottos: „Rechtsberatung von Mensch zu Mensch“.

Netzwerken als Ausgleich

Mein Beruf ist meine Berufung. Gerade deshalb ist es mir wichtig mir Zeiten zum Auftanken zu gönnen. Zum Beispiel beim Sport oder auch bei den Treffen von Business Network International (BNI) „Steile Wand“, der Gruppe in Meerane. Hier lerne ich viele Unternehmerinnen und Unternehmer kennen, die aus unterschiedlichen Lebenssituationen kommen. Für mich als Anwältin ist das eine große Hilfe im Umgang mit denen, die mir täglich begegnen. Der Austausch innerhalb der Gruppe ist für mein persönliches Wachstum gut.

Andererseits profitieren auch meine Mandanten von diesen Zusammenkünften. Zum Beispiel kann ich im Blick auf die neue europäische Datenschutzverordnung meine Mandanten mit fachübergreifender Zusammenarbeit unterstützen. Über BNI habe ich Kontakt zu einem Fachanwalt, der zugleich Datenschutzbeauftragter ist, den konnte ich dann weiterempfehlen.

Auftanken für den Alltag

Walter Stuber habe ich bei einem BNI-Frühstückstreffen das erste Mal getroffen. Dabei hatten wir einen besonderen Anknüpfungspunkt: Wir sind nämlich beide im Netzwerk Christen in der Wirtschaft aktiv. Der christliche Glaube ist eine wertvolle Auftankstelle um Kraft für den Alltag zu schöpfen.
Zur Ruhe komme ich auch, wenn ich mich in meiner Freizeit an die Staffelei stelle, zu Pinsel und Farbe greife. Die Aquarellmalerei ist für mich eine wertvolle Entspannungsmöglichkeit. Einige meiner Aquaralle sind regelmäßig in meiner Kanzlei zu sehen. In der Vergangenheit durfte ich ebenso zu den Themen „Impressionen“ „Venedig und Prosecco“ und „Eine Reise durch die Schweiz“ unter anderem in Chemnitz in den Rothenberger Appartements Ausstellungen gestalten.

Die unterschiedlichen „Auftankstellen“ geben mir Kraft und Ansporn jeden Tag aufs Neue meinen Mandanten mit Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Integrität zu Seite stehen, sowie auch mit Kollegen und Richtern „von Mensch zu Mensch“ agieren zu können. Meine Entscheidung damals in der 8. Klasse, Rechtsanwältin zu werden, habe ich bis heute nicht bereut!