Gastbeitrag

Gastbeitrag / 12. Juni 2018

Burnout – Ich muss nicht perfekt sein

Ich arbeite – also bin ich?!
Hilfe aus dem Burnout

von Nora Oelkers, Leiterin des Hotels Romantischer Winkel – SPA & Wellness Resort in Bad Sachsa

Selbstständige haben immer viel um die Ohren. Da erzähle ich nichts Neues. Es sind immer tausend Dinge, die gemacht, geplant und angedacht werden müssen. Für alle muss man immer ansprechbar sein. Arbeiten von morgens bis abends. Schließlich will man erfolgreich sein in seinem Geschäft und etwas darstellen.

Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich wusste schon immer genau, was ich alles erreichen wollte und zog es durch: Ehe, Kinder, der Aufbau eines Wellness-Hotels mit allem, was dazu gehört. Meine „Antreiber“ hießen: Du musst perfekt und immer stark sein, darfst keine Schwäche zeigen! Du musst allen immer helfen und schneller sein als die anderen!

Befreiende Erkenntnis: Ich muss nicht perfekt sein!

Das ging bestens, bis ich selbst tief im Burnout steckte und gar nichts mehr machen konnte. Ich habe Hilfe gesucht in Kliniken, bei Therapeuten. Nichts hat mir auf Dauer geholfen. Bis ich auf einen professionellen Coach gestoßen bin, der mit mir auf Basis christlicher Werte arbeitete.

Der Heilungsprozess begann für mich, als ich erkannt habe, dass mein Wert nicht von meiner Leistung abhängt; ich mich so annehmen darf und kann, wie ich bin und dass ich Anerkennung nicht mit Liebe verwechseln darf. Meinen Perfektionismus konnte ich Stück für Stück auf ein gesundes Maß zurück fahren. Das Ergebnis von vielen Gesprächen und der professionellen Therapie: Ich kann heute ein entspanntes Leben führen, trotz vieler Herausforderungen!

Anzeichen für beginnenden Burnout

Meine Erfahrungen haben mich sensibel gemacht für die Menschen um mich herum. Immer öfters entdeckte ich unter unseren Gästen Manager, Selbstständige und Unternehmer, die eine Auszeit von ihrem stressigen Alltag nehmen wollten, es aber gar nicht mehr schafften zur Ruhe zu kommen.

Sie klagten über Schlaflosigkeit, dass sie keine Zeit mehr für Ihre Freunde hatten und ihre Leistungsfähigkeit abgenommen hatte. Das alles können Signale für einen beginnenden Burnout sein. Gerade Führungskräfte stehen in der Gefahr diese Zeichen geflissentlich zu übergehen. Schließlich definieren sich viele über ihre Arbeit.

Wirksames gegen Burnout

Aus diesen Beobachtungen heraus entwickelten wir unser exklusives Angebot „Schnelle Hilfe gegen Burnout“, das ich als zertifizierte Persönlichkeitstrainerin, Burnout- und Systemischer Coach auf der Basis christlicher Werten durchführe. Innerhalb von fünf bis sieben Tagen vermitteln wir unseren Gästen einen neuen Blick auf ihr Leben und ihren Wert, der unabhängig ist von Leistung und Erfolg.

Sie gehen gestärkt wieder zurück in ihre alte Lebenssituation. Wohl wissend, dass dort nicht alles beim Alten bleiben kann und darf! Noch besser ist es, frühzeitig gegen das Ausbrennen anzugehen und die „Antreiber“ im eigenen Leben zu entdecken. Deshalb empfehle ich, dass sich Führungskräfte im Alltag Unterstützung von Coaches holen. Nehmen wir uns erfolgreiche Fußballspieler zum Vorbild: Da hat jeder mindestens einen Coach an der Seite. Das sollte auch bei Unternehmern selbstverständlich werden!

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Der Beitrag „Ich arbeite – also bin ich!?“ von Nora Oelkers erschien zuerst in „MUTMACHER – das Praxishandbuch von zwei verrückten Unternehmern“, von Walter Stuber und Dirk Eckart
Auch erhältlich als eBook, Hörbuch-CD und zum Downloaden.

Gastbeitrag / 8. Mai 2018

Rooibos und Brandy statt Reagenzglas und Leuchtreklame

Von Genuss-Exepertin Ulrike Mothes

Leipzig ist eine moderne, neugierige Stadt, in Aufbruchstimmung  und der ideale Platz für Existenzgründer! Das erzählte man mir im Jahr 2010. Da war für mich klar, dass das der beste Ort für einen Neuanfang für mich sein muss. Bereits ein Jahr später eröffnete ich meinen ersten Laden:  „Vom Fass“ www.vomfass.de/leipzig, in dem es feinste Essige und Öle, hochwertige Spirituosen und Weine gibt. Meine Wahl fiel deshalb auf diese Produktpalette, weil ich einen kulinarischen Umbruch im Einzelhandel wahrgenommen habe. Schon das Einkaufen von hochwertigem Essen und Trinken soll für die Kunden ein Erlebnis sein. Dazu gehören gute Beratung, genaue Kenntnisse über Zutaten und Herstellung, die Möglichkeit zu probieren und auch das Abfüllen vom Glasballon direkt in die Flasche.

Das grundsolide, schwäbische Franchiseunternehmen „Vom Fass“ war für mich gerade am Anfang eine große Hilfe und es ist heute noch der starke Partner an meiner Seite, der mir hilft im Wettbewerb bestehen zu können. Ich konnte getrost alle Kontakte und Lieferanten übernehmen und wusste um die hohe Qualität der Ware. Auch  im Bereich Marketing war ich dadurch sofort bestens aufgestellt. Einen großen Vorteil für mich als Franchise-Nehmerin  waren und sind die Schulungen, die angeboten werden.

Ein Blick zurück

Vor einigen Jahren hätte ich es selbst nicht für möglich gehalten, dass ich im Einzelhandel lande! Es scheint Lichtjahre her zu sein, dass ich mich in meiner Heimatstadt Berlin für ein naturwissenschaftliches Studium mit Schwerpunkt Biologie entschieden habe. Irgendwann wurde dann allerdings klar, dass mir auf lange Sicht in diesem Bereich das menschliche Miteinander fehlen würde.

So machte ich einen Schnitt und ging zu einer Werbeagentur bei der ich als Quereinsteigerin so ziemlich alles gemacht habe und das mit großer Freude. Trotzdem kam 2010 bei mir der Wunsch auf etwas Neues zu wagen. Deshalb der Umzug nach Leipzig.

Auf Erfolgskurs

Nach dem „Vom Fass“ gut angelaufen war, überlegte ich 2014 wie ich mich noch weiterentwickeln könnte. Ich wollte im Lebensmittelbereich bleiben. Während ich in Leipzig auch viele Touristen erreichte, sollte mein zweites Standbein etwas für die Menschen vor Ort bieten. Kurzerhand schrieb ich eine Bewerbungsmappe an TeeGschwendner. Wieder einem Franchise-Unternehmen, denn das System bringt mir die meisten Vorteile. Ich vergleiche es gerne mit dem schlüsselfertigen Bauen: Ich bekomme vieles „geliefert“ und kann trotzdem ganz nach meinen Wünschen auswählen. Genau ein Jahr später, im April 2015, wurde dann mein TeeGschwendner  Geschäft „Nova Eventis“  in Leuna-Günthersdorf  https://stores.teegschwendner.de/leuna/ eröffnet.

Seitdem bin ich in beiden Geschäften „halb und halb“ – aber beide liegen mir gleichermaßen am Herzen, denn es sind  meine „Kids“, in die ich viel investiert habe. Zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern  pflegen wir in beiden Läden eine persönliche Atmosphäre. Nicht selten erzählen uns Stammkunden aus ihrem Leben, klagen ihr Leid oder lassen uns an ihren Freuden teilhaben. Es bauen sich Kontakte auf und genau das liebe ich! Der Nebeneffekt ist, dass zufriedene Kunden uns natürlich weiterempfehlen.

BNI – Von „alten Elefanten“ profitieren

Über die Werbeagentur www.minnemedia.de stieß ich im Herbst 2017 in Leipzig auf Business Network International (BNI)  „Via Regia“. Ich war von dem gezielten, professionellen Netzwerken sofort angetan und wurde schnell Mitglied der Gruppe.  Sowohl meine „Vom Fass“- Produkte als auch die Gschwendner Tees eignen sich sehr gut als Kundenpräsente. Das wurde hier gut angenommen. Durch Weiterempfehlungen in andere BNI-Gruppen hinein,  hat sich für mich noch eine weitere Möglichkeit ergeben, neue Kundenkreise zu erschließen.

Aber nicht nur diese Seite des Netzwerkens schätze ich. Mich begeistert, dass hier Geschäftsleute mit großem Wissen und viel Erfahrung sitzen und das auch weitergeben. Ich nenne sie liebevoll „die alten Elefanten“.  Walter Stuber ist einer von ihnen. Von ihm habe ich z.B. gelernt, dass es nicht nur „schwarz und weiß“ gibt und dass Höhen und Tiefen manchmal ganz eng beieinander liegen. Was mir an ihm besonders auffällt:  Er „hat“ nicht nur sein Unternehmen, er lebt es! Er ist einer meiner Mutmacher!

Mut kann ich immer gebrauchen, denn ich liebe mutige Entscheidungen, wie damals vor 8 Jahren als ich in Berlin die Zelte abgebrochen habe und nach Leipzig gezogen bin. Und ich gebe es gerne zu: Das habe ich nicht bereut!

 

 

Gastbeitrag / 5. April 2018

BNI – Liebe auf den zweiten Blick

Gastbeitrag von Anja Landmann

Gerade erst habe ich mich erneut selbstständig gemacht. Die Zeit als Angestellte hatte seine Vorzüge, war angenehm und irgendwie auch bequem. Doch auf Dauer vermisste ich meine Freiheit. Knapp 15 Jahre verdiente ich bereits meine Brötchen als freiberufliche Diplom-Journalistin. Wieso nicht noch einmal diesen Weg einschlagen? Doch die Herausforderung, die sich mir diesmal stellte: Nachdem ich einige Jahre in Saarbrücken gelebt und gearbeitet hatte, besaß ich in meiner Heimatstadt Leipzig kaum Kontakte. Und ein gut funktionierendes Netzwerk ist nun mal das Wichtigste eines Unternehmers.

Dann sprachen mich immer wieder Leute auf BNI an. Business Network International. Was ich zunächst aus den Gesprächen mitnahm: ständiges Beifall bekunden, sich selbst lobhudeln, andere lobpreisen. Klingt ziemlich amerikanisch. Brauche ich das wirklich?

Na gut, einen Versuch ist es wert, sagte ich mir, als ich eine Einladung zu einem Weihnachtstreffen dreier Chapter annahm. Mehr als 100 Unternehmer, niemand den ich kannte, Frühstück irgendwo ganz vorn, weit weg – ich bin normalerweise niemand, der allein in irgendeiner Ecke steht. Doch dieses Treffen überforderte mich schlichtweg. Nein danke, das muss ich nicht wieder haben, war mein Fazit nach diesem Vormittag, den ich nur allzu gern unter „Du hast es halt mal probiert!“ abhakte.

Als ich erneut eine Einladung – diesmal in ein einzelnes Chapter – erhielt, war ich deshalb mehr als skeptisch. Wozu noch einmal? „Wir sind diesmal nur 30 Mitglieder. Das ist eine klasse Runde. Schau doch noch mal vorbei!“, versuchte man mich umzustimmen. Ich ließ es zu. Und war überrascht. Jeder einzelne Unternehmer kam freundlich auf mich zu, stellte sich vor, machte mich wiederum mit anderen bekannt. Das Gefühl BNI war auf einmal ein ganz anderes. Ja, man könnte sagen, ich fühlte mich von der ersten Minute an wie einer von ihnen… Und nach eineinhalb Stunden wusste ich: Ich möchte dazugehören zu dieser tollen Truppe.

In den nächsten Wochen besuchte ich weitere Chapter. Jakob Kees folgten Karl Heine und schließlich Via Regia. Bei jedem einzelnen hätte ich sofort meinen Mitgliedsantrag unterschrieben. Am Ende musste ich mich (leider) entscheiden. Seit März gehöre ich Via Regia in Leipzig-Breitenfeld an, besuche nach wie vor auch gern und regelmäßig die anderen Chapter. Das Gefühl, dazu zu gehören, hat sich nicht verändert. Ich freue mich auf die Zeit bei BNI!

Anja Landmann, Diplom-Journalistin, Social Media Managerin & Politologin

Mail. info@redaktionsbuero-landmann.de

Xing. https://www.xing.com/app/startpage

Gastbeitrag / 29. März 2018

Wie überlebe ich eine Trennung und Scheidung ?

Gastbeitrag von Heike Tauchnitz

Eine Trennung stellt das Leben völlig auf den Kopf. Nichts bleibt mehr so, wie es einmal war. Die Betroffenen durchlaufen jetzt ganz viele unterschiedliche Phasen und das Leben scheint mit allem total an die Grenzen des Machbaren zu gehen. „Ich glaube, eine Scheidung ist schlimmer als der Tod eines lieben Menschen. Man kann nicht gemeinsam mit anderen trauern. Es gibt keinen Gottesdienst, in dem der Partner, den man verloren hat, noch einmal in den Mittelpunkt gerückt wird. Man weiß auch nicht mehr, was wirklich echt war oder was nicht. Man kann nicht trauern, weil man wütend und verzweifelt ist“, erzählt mir Susanne. So höre ich die unterschiedlichsten Trennungsgeschichten sehr vieler Männer und Frauen, die meine Hilfe in Anpruch nehmen.

Ein Artikel in einer Lokalzeitung „Wenn Eltern sich trennen“, lassen den Leser nur annähernd erahnen, was „einem dann blüht“, wenn sich Ehepartner mit oder ohne Kinder trennen und scheiden lassen. Es geht hier nicht nur um Erniedrigung durch den Staat, große existentielle Sorgen und Auseinandersetzungen jeglicher Art mit dem/der „Ex“. Die komplette Existenz ist bedroht, emotional, psychisch und wirtschaftlich. Die Kinder leiden ganz besonders, weil niemand hilft. Im Jahr 2014 war ich, Heike Tauchnitz, selbst Betroffene und ich weiß sehr wohl, wie sich Menschen in diesen Schweideweg-Situationen fühlen. Nicht nur, dass es eine emotionale Herausforderung ist und sich das ganze Leben ändert, zusätzlich wird man oft, wenn es wirklich auf konkrete Hilfe ankommt, völlig alleingelassen. Bekannte und Freunde fühlen sich meistens überfordert. Niemand hilft, wenn es darum geht, einen Plan zu erstellen, die Tränen zu trocknen, auf die Schulter zu klopfen, Unterlagen zu sichten, eine To do-Liste zu erstellen und abzuarbeiten, Zukunftsperspektiven aufzuzeigen und auf allen Wegen zu begleiten.

Daraus ist meine Berufung entstanden, aus der ich im Januar 2016 einen Beruf gemacht habe. Ich sorge nun bundesweit bei Menschen in Trennungs- und Scheidungsangelegenheiten, vor allen anderen Schritten, wie zum Beispiel dem Gang zum Rechtsanwalt, für konzeptionelle und emotionale Lösungen. Das alles dient dazu, viel Zeit, viel Geld und großen Ärger einzusparen. Zu meinem Team gehört ebenfalls ein Partner-Rechtsanwalt für Familienrecht, mit dem ich eng zusammenarbeite. Vielen Frischgetrennten ist es nicht bewusst, dass sie ungefähr 12 emotionale Stationen durchlaufen werden. Die erste Station heißt: Es passiert……. Viele Menschen, die plötzlich mit einer Trennung konfrontiert werden, befinden sich in einer Schockstarre oder in erster Begeisterung, dass sie den Absprung aus einer emotional zerstörerischen Ehe geschafft haben.

Grundsätzlich kann dieses Thema jeden treffen. In der Theorie des Überlegens zur Praxis und des Umsetzens, gibt es einen Riesenunterschied. Alle Sicherheiten oder Versprechungen geraten ins Wanken, gute Freunde distanzieren sich plötzlich, die Ursprungsfamilie bietet keinerlei Unterstützung und man fühlt sich total alleingelassen. Weise und gut gemeinte Ratschläge von Menschen, die niemals in diesen Schuhen gelaufen sind, häufen sich und man weiß überhaupt nichts mehr.

Das Hirn scheint nur noch ein Vakuum zu sein. Trennung und Scheidung gehören definitiv zu den allerschlimmsten Erfahrungen unter den schlimmen. Es geht nicht nur um die eigenen Schmerzen, sondern auch um die der Kinder, der Freunde und der eigenen Eltern. Die meisten Geschiedenen verlieren nicht nur ihren Ehepartner, sondern auch noch einen Großteil ihres sozialen Umfeldes. Betroffene verhalten sich gemäß ihres Charakters sehr unterschiedlich in dieser Situation. Manche ziehen sich in ein Schneckenhaus zurück, manchen reden mit sehr vielen Menschen über die Trennung. Es lässt sich allerdings beobachten, dass es Regelmäßigkeiten gibt, die auch bei Todesfällen auftreten, das sind die sogenannten Trauerphasen, die in diesem Fall allerdings Trennungsphasen heißen. Hier gibt es keine zeitlichen oder allgemeingültigen Zeitangaben, es hängt vieles von den Umständen und den jeweiligen Personen ab. In der 1. Phase wird die Realität verleugnet, die 2. Phase steht für ein großes Chaos der Gefühle, die 3. Phase für eine langsame Rückkehr ins Leben, die 4. Phase verspricht neue Perspektiven.

Heike Tauchnitz 

Trennungsberaterin Rheinmain UG haftungsbeschränkt

Die Obergärten 3

61191 Rosbach v.d.H.

Mobil / Hotline:

(01 60) 92 16 89 79

www.trennungsberaterin-rheinmain.de

 

Gastbeitrag / 20. März 2018

Das große Geschenk der Freiheit

Ein Gastbeitrag von Kerstin Schilling

Mehr als 28 Jahre ist es her, dass die Berliner Mauer fiel. Am 5.Februar 2018 wurde der „Zirkeltag“ gefeiert. Das heißt, seitdem ist die Mauer länger aus Deutschland verschwunden als dass sie „Ost“ und „West“ getrennt hat. Noch immer empfinde ich eine große Dankbarkeit für die Freiheit, die aus diesem Ereignis entstanden ist. Seitdem habe ich z.B. Zugang zu allen gewünschten Informationen und ich kann mein Glück völlig selbstbestimmt suchen!

Heute ist das in Deutschland selbstverständlich. Aber es gibt noch viele Länder auf der Welt, in denen die Machthaber das immer noch verhindern. Dort kann nicht jeder das Internet nutzen und wenn, dann ist der Zugriff nur auf bestimmte Seiten möglich. Freiheit ist ein hohes Gut. Das will ich nicht vergessen!

Die Wende als glückliche Wendung

Daher meine Dankbarkeit, aber auch weil ich als DDR-Bürgerin auch anderes erlebt habe. Wie es ist, wenn man nicht in „das System“ passt, wurde mir besonders deutlich, als ich mein Mathematik und Physik-Studium abgeschlossen hatte, eine Referentenstelle in der Technischen Hochschule hatte und mein erstes Kind auf die Welt kam. Wie üblich, sollte es schnell in die Krippe gehen, damit ich wieder arbeiten konnte. Es stellte sich leider schnell heraus, dass unsere Tochter die Krippe in keiner Weise akzeptierte. Mit dem Ergebnis, dass sie zu Hause bleiben musste – und ich natürlich auch! Völlig ungewöhnlich für damalige DDR-Verhältnisse. Schnell kam unser zweites Kind.

Wie es für mich arbeitsmäßig weitergehen würde, musste ich zum Glück nicht mehr überlegen: Durch die Wende boten sich viel bessere Möglichkeiten für die Kinder als zuvor, sodass ich beruflich wieder durchstarten konnte. Zunächst arbeitete ich bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, danach für die Leipziger Messe. Dann wechselte ich zum E-Commerce Software-Anbieter Intershop. Dort habe ich u.a. große Events in den USA organisiert. Hier  wurde mir ganz neu bewusst, dass ich Deutsche bin, Europäerin, genauer gesagt: Dass ich von Herzen gerne Sächsin bin!

Eigene Agentur

Als ich 2003 eine eigene Agentur gründete, war klar, dass sich meine Liebe zu meiner Heimat  im Namen widerspiegeln sollte. So kam es zu „Eastsidestory“. Leider war der Name schon anderweitig belegt, sodass ich nach einer Abmahnung nochmal umdisponieren musste. „Bestsidestory“ ist für mich dennoch nicht „zweite Wahl“. Damit verbinde ich den Gedanken, dass der Osten, die beste Seite ist!

Vom Online Marketing über den Bestellprozess bis zum Versand inklusive passender Werbemittel bieten wir unseren Kunden alles aus einer Hand www.bestsidestory.de Dabei nutzen wir Magento, die weltweit am schnellsten wachsende E-Commerce-Plattform mit über 200 Solution-Partnern, 250.000 weltweiten Händlern und Marken und  einer Vielzahl von Industriepartnern, die Anwendungen und Exentsions entwickeln, die wir für unsere Kunden nutzen können.

Spezialisten für Online-Shops

Persönliche und individuelle Beratung und Betreuung sind für mich und  meine 16 Mitarbeiter das A und O. Online-Shops müssen genau auf den Kunden zugeschnitten und kurzfristig profitabel sein. Unser Schwerpunkt liegt bei klein- und mittelständischen Unternehmern, die ihre Produkte selber vertreiben wollen, wie zum Beispiel ostdeutsche Winzer.

Aufgrund der Steillagen der Weinberge sind die Mengen, die hier produziert werden nicht groß genug um über den Einzelhandel zu vertreiben. Hier hat sich der Online-Vertrieb als beste Verkaufsmöglichkeit herauskristallisiert. Denn Bestellungen per Telefon sind nicht nur zeitintensiv sondern auch fehleranfällig. Klaus Zimmerling in Pillnitz  www.weingut-zimmerling.de ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich so ein Winzer-Shop erfolgreich präsentieren kann.

Voneinander profitieren

Durch meine Arbeit vernetze ich ständig Menschen miteinander. Eine besondere Form des Netzwerks habe ich vor einem Jahr entdeckt: Business Network International (BNI). Dabei wollte ich erst gar nicht zu dem Frühstückstreffen gehen. Ich hatte ähnliche Veranstaltungen kennengelernt, die mir und meinem Business nichts gebracht haben. Eigentlich bin ich nur aus nostalgischen Gründen der Einladung nach Markkleeberg  gefolgt, denn in diesem Städtchen wurde ich geboren und ich war schon lange nicht mehr dort.

Schnell wurde mir klar: Das ist hier keine gemütliche Quatsch-Runde (obwohl ich mich sofort wohl fühlte)! Die rund 40 Unternehmer wollten konkrete Abschlüsse und effektive Vernetzung.  Das war für meine Agentur ein Gewinn! Auch ich persönlich profitiere von diesen rund anderthalb Stunden einmal in der Woche: Es tut mir gut mit Menschen zusammen zu sein, die wissen, was es bedeutet Verantwortung für ein Unternehmen zu tragen. Mittlerweile bin ich Schatzmeisterin im Chapter Via Regia in Leipzig.

Auftanken für den Alltag

Genau wie mittwochs um 6.45 Uhr der Termin für das BNI-Frühstück gesetzt ist, so ist der Sonntagmorgen für mich für den Gottesdienstbesuch reserviert. Das ist für mich mehr ist als ein liebgewonnenes Ritual. Hier erlebe ich Ruhe, kann durchatmen, höre anregende Predigten und bringe meine geschäftlichen und persönlichen Dinge vor Gott. Das erdet mich, gibt mir einen neuen Blick. Ich kann nämlich nicht alles in meinem Leben selber bestimmen. Es gibt eine höhere Instanz. Für mich ist das Gott.

„Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott.“. Dieser Satz des Liederdichters Matthias Claudius  bringt das für mich auf den Punkt. Im Kehrvers desselben Liedes  heißt es dann: „Alle Gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm (….) und hofft auf ihn.“ Da ist sie wieder: Die Dankbarkeit! Sie prägt mein Leben!