Alle Beiträge von Walter Stuber

Allgemeine Themen / 4. Juni 2019

Unternehmer mit Behinderung: Wie das eine Erfolgsgeschichte werden kann

Erfolgsgeschichte
Erfolgsgeschichte

Von Walter Stuber

Verstärkt bekomme ich in letzter Zeit Zuschriften von Menschen, die wie ich, körperlich behindert sind. So mancher hatte die Idee in die Selbstständigkeit zu starten. Oft wurden sie aus unterschiedlichen Richtungen dabei behindert. Nicht selten war die größte Hürde die eigenen Bedenken. Allem voran spielte diese Frage eine große Rolle: Werde ich mit meiner Behinderung überhaupt ernst genommen? Kann ich, so wie ich bin, erfolgreich sein?

Leider denken bei uns in Deutschland immer noch zu viele, dass Rollstuhlfahrer, Blinde oder Hörgeschädigte in allen Bereichen „nichts drauf“ haben und keine leitenden Funktionen übernehmen können. Über dieses „Phänomen“ habe ich bereits einen Blog verfasst.

Storytelling für Unternehmer

Im Mai war ich Teilnehmer der BNI-DACH Konferenz in München. Den Gastvortrag über „Storytelling für Unternehmer“ hielt Dr. Nikolaus Förster, geschäftsführender Herausgeber der Impulse Medien GmbH. Seine These: Führungskräfte müssen gute Geschichtenerzähler sein. Die persönliche, spannende Unternehmergeschichte, die gekoppelt ist mit einem guten Produkt und einer Vision, bringen beruflichen Erfolg.

Das war nichts Neues für mich. In unseren MUTMACHER Büchern haben mein Kompagnon Dirk Eckart und ich schriftlich fixiert, was wir vorher mündlich weitergegeben haben. Die Reaktionen zeigen, dass unsere offene und ehrliche Art über Erfolge, Niederlagen und Lösungen zu berichten, anderen Führungskräften weiterhilft.

Stolpersteine werden zur Erfolgsbasis

Emotionen kommen mehr an als Fakten und Worte. Als ich diese Aussage im Vortrag von Dr. Nikolas Förster hörte, dachte ich an die Feedbacks, die ich von potentiellen Gründern mit einer Behinderung bekommen habe. Gerade sie könnten viele Geschichten über Höhen und vor allem Tiefen auf dem Weg in die Selbstständigkeit erzählen.

Ob ihnen bewusst ist, dass die Stolpersteine, die Basis für ihren Erfolg werden können, wenn sie alles in einer griffigen, bewegenden Geschichte einbetten? Natürlich muss auch die Geschäftsidee stimmen und ein schlüssiges Zukunftsbild für die Firma vorhanden sein.

Mutig mit Handicap in die Selbstständigkeit

Mein Traum ist, dass noch mehr Körperbehinderte die Chance bekommen in den Führungsetagen mitzumischen oder sich trauen, mit ihren Geschäftsideen den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Es schlummern hier so viele Talente, die ans Licht kommen sollten!

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, aber nicht wissen, wie Sie mit Ihrem Handicap Ihre Träume vom eigenen Geschäft wahr werden lassen können, dann nehmen Sie Kontakt zu mir auf. Durch mein großes Netzwerk kann ich Ihnen Experten vermitteln, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Eine körperliche Behinderung sollte heute kein Hinderungsgrund sein, als Unternehmer tätig zu sein.

Allgemeine Themen / 28. Mai 2019

Kennenlernen – Schätzen – Vertrauen: Die Grundlage für (Geschäfts-) Beziehungen

Kennenlernen - Schätzen - Vertrauen
Kennenlernen – Schätzen – Vertrauen

Von Walter Stuber

„Manche seiner Eigenschaften erkennt man nicht auf den ersten Blick. Dafür muss man ihn näher kennenlernen und verstehen, dann lernt man ihn zu mögen.“

Was würden Sie sagen, wenn jemand Obenstehendes in einem Buch über Sie schreiben würde?! Diese Sätze stammen von meinem Kompagnon Dirk Eckart. Damit charakterisiert er mich. Nachzulesen in unserem ersten Buch MUTMACHER – Das Praxishandbuch von zwei verrückten Unternehmern.

Diese Beschreibung klingt vielleicht beim ersten Lesen etwas schroff. Aber es ist die Wahrheit. Ich bin ein kantiger Typ, habe eine besondere Art mich zu geben. Damit kann nicht jeder umgehen. Oft kommt es vor, dass mich Fremde deshalb beim ersten Treffen nicht gleich sympathisch finden.

Erst zuhören – dann einschätzen

Das hält mich aber nicht davon ab, als leidenschaftlicher Netzwerker unterwegs zu sein. In der realen Welt genauso wie in den sozialen Medien. Ich bin dankbar, dass mir so mancher eine zweite Chance gegeben hat. In den meisten Fällen hat das die Einstellung mir gegenüber positiv verändert.

Wer mir zuhört, wird bald merken, dass ich mich komplett für eine Sache einsetze, wenn ich davon überzeugt bin. Ich will Menschen entwickeln und voranbringen. Ohne auf meinen eigenen Nutzen zu achten. Auf mich kann man sich verlassen. Egal ob als Netzwerker, Arbeitgeber, Ehemann oder in der Familie. Vertrauen, das mir geschenkt wird, würde ich nie missbrauchen.

Zweite Chance gewähren

Vertrauen ist die Basis für alle Beziehungen, die gut funktionieren sollen. Ganz egal ob privat oder geschäftlich. Aber Vertrauen ist meistens nicht von jetzt auf gleich da. Es muss wachsen. Das geht nur, wenn man sich kennen – und verstehen lernt. Das braucht Zeit. Aus meiner eigenen, manchmal schmerzhaften Erfahrung bitte ich Sie:

Stecken Sie Menschen, die Ihnen nicht auf Anhieb sympathisch sind oder die nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, nicht sofort in die die Schublade „Will ich nichts mit zu tun haben“. Geben Sie jedem mindestens noch eine weitere Möglichkeit, damit Sie hinter die Fassade schauen können. Vielleicht suchen Sie das persönliche Gespräch um sich ein wirkliches Urteil bilden zu können. Ich bin mir sicher, dass Sie positive Seiten entdecken werden und vielleicht erwächst daraus dann tiefes Vertrauen.

Offen und ehrlich sein

Übrigens: Dirk Eckart und ich arbeiten nach wie vor gerne, intensiv und herzlich miteinander und entwickeln unsere Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH erfolgreich weiter.

Die zitierten Sätze in unserem Buch „MUTMACHER – Das Praxishandbuch von zwei verrückten Unternehmern“ haben daran nichts geändert. Im Gegenteil: In einer guten Geschäftspartnerschaft muss man offen und ehrlich miteinander umgehen. Das gegenseitige Vertrauen ist die Grundlage dafür! 

Allgemeine Themen / 14. Mai 2019

Guter Service kostet Geld – Mein Plädoyer für umfassende Kundenbetreuung

Von Walter Stuber

Keine Beratung, Kundenwünsche werden ignoriert, Dienstleistungen gibt es nicht. Seit vielen Jahren wird das mit dem Begriff „Servicewüste“ beschrieben. Dieses Schlagwort ist dem Online-Lexikon Wikipedia sogar einen Eintrag wert!.

Klagen über die „Servicewüste Deutschland“ hören wir immer wieder. Dass es auch ganz anders sein kann, haben wir hier bei uns im Gewerbegebiet in Roßwein erlebt. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war VW Keßler für uns die erste Adresse für unseren Autokauf und Werkstatt. Wir waren immer zufrieden. Und wenn doch mal was zu beanstanden war, haben wir das offen gesagt und schon wurde die Sache geklärt.

Auf der Suche nach bester Dienstleistung

Vor zwei Jahren dann die Hiobsbotschaft: Es gab keinen Nachfolger für das VW Autohaus. Und so gingen hier die Lichter aus. Wenn man so gut und lange zusammengearbeitet hat, liegt die Messlatte für den Nachfolger sehr hoch. Wir haben uns auf die Suche gemacht, um einen Betrieb zu finden, der wenigstens halbwegs den Service bieten konnte, den wir gewohnt waren.

Dabei war uns aus eigener Erfahrung als Spezialgerüstbauer klar, dass guter Service gutes Geld kostet. Das VW Autohaus bei uns im Gewerbegebiet war nicht der preiswerteste Anbieter. Aber wir konnten uns auf Absprachen verlassen und es wurde gute Arbeit abgeliefert. Dafür haben wir gerne mehr bezahlt und nicht mit dem Besitzer um ein paar Euro Rabatt gefeilscht, weil wir so gute Kunden waren.

Preis-Leistungsverhältnis wahrnehmen

Genau das erlebe ich oft. Unsere Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH ist dafür bekannt, dass wir zuverlässig, vertragstreu und serviceorientiert arbeiten. Unserer Mitarbeiter sind alle hochqualifiziert. Das wissen auch unsere potentiellen Kunden.

Trotzdem hören wir: „Ihr seid aber teuer!“ Teilweise hilft es, wenn wir erklären, welchen Service wir bieten und dann kommt es doch noch zum Auftrag. Manchmal geht er an einen preisgünstigeren Mitbewerber. Nicht selten haben wir erlebt, dass der nächste Auftrag dann doch wieder bei uns landete und genau das einer der treusten Kunden wurde. Guter Service kostet eben gutes Geld!

Alleinstellungsmerkmal: Kundenorientiert

Nach dem Aus des VW Autohauses haben wir sogar zu einer anderen Automarke gewechselt, in der Hoffnung, dass wir dort wenigstens annähernd die Kundenbetreuung erleben würden, wie früher. Leider vergeblich. Wir müssen uns nun mit dem arrangieren, was wir geboten bekommen.

Wie wichtig umfassender Service ist, scheint noch nicht bei allen Unternehmern angekommen zu sein. Dabei ist genau das eine gute Möglichkeit sich von der Konkurrenz deutlich abzuheben. Unsere Stammkunden und natürlich auch die, die neu dazukommen, wissen das bei der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH zu schätzen!

Gastbeitrag / 30. April 2019

Gegen den Trend: Ahoi Leipzig – Das Stadtmagazin seit einem Jahr erfolgreich mit monatlicher Print Ausgabe

Ein Gastbeitrag von Stefan Felgenhauer, Herausgeber Ahoi Leipzig – Das Stadtmagazin für Leipzig und Region

Große Tageszeitungen haben in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel ihrer Auflage verloren. Auch den Zeitschriften geht es nicht besser. Der Niedergang der Printmedien ist für viele beschlossene Sache. Aber nicht für mich! Ich glaube an Print! Das liegt sicher auch daran, dass ich 18 Jahre lang in unterschiedlichen Medienhäusern in Nord, West- und Ostdeutschland gearbeitet habe!

2016 habe ich mich als Berater in dieser Branche selbstständig gemacht. Damals entstand der Wunsch ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. Während alle anderen in der Medienbranche die Zukunft im Online-Bereich sahen, stand für mich fest, dass ich – völlig antizyklisch – ein hochwertiges Stadtmagazin in gedruckter Form herausbringen wollte.

Leipzig: Frisch, freundlich, wasserreich

Leipzig, wo ich mittlerweile lebte, war wie geschaffen für meine Ideen: Diese Stadt entwickelt sich, sie wächst. Viele Großunternehmen wie z.B. DHL, Porsche und BMW haben sich hier niedergelassen. Der Tourismus in der Messestadt boomt. Leipzig hat so viel zu bieten und die weltoffenen, liberalen Bewohner können noch zuhören! Für sie wollte ich gerne etwas Neues schaffen.

Vor einem Jahr, im Mai 2018, erschien die erste Ausgabe „Ahoi Leipzig – Das Stadtmagazin für Leipzig und die Region“. So manch einer wunderte sich über das maritim-klingende „Ahoi“. Dabei ist das gar nicht geographisch festgelegt. Das frische und freundliche „Ahoi“ sagt oft zwar man im Norden, aber auch bei uns in Sachsen und im benachbarten Tschechien hört man es. Unser Logo mit weißer Schrift auf blauen Untergrund weist darauf hin, dass unsere Stadt wasserreich ist. Die Flüsse und auch der Stadthafen sind bei uns immer Thema.

Infos rund um Kunst, Kultur, Familie und Sport

Jeden Monat liegt das kostenlose Hochglanzmagazin Ahoi Leipzig an rund 470 Stellen, z.B. in Restaurants und Arztpraxen, in und um Leipzig aus. Demnächst sogar in allen Filialen des Drogeriemarktes „dm“. Auf Rund rund 50 Seiten präsentieren wir eine bunte Mischung aus Informationen rund um Kunst, Kultur, Familie und Sport mit dem Fokus auf unserer Stadt und der Region.

Acht Redakteure, die selber eng mit Leipzig verbunden sind, sorgen für journalistische Qualität. Selbstverständlich darf in jeder Ausgabe ein ausführlicher Veranstaltungskalender nicht fehlen. Mittlerweile haben wir eine Auflage von 28.000 , Tendenz steigend. Da sage einer noch etwas von „Niedergang des Print-Journalismus“.

Ich glaube an Print!

Bei einem Treffen von Business Network International in Altenburg bekam ich neulich unerwartet Unterstützung für meine Auffassung, dass Printmedien durchaus eine Zukunft haben! Der Spezialgerüstbauer Walter Stuber sieht das nämlich genauso. Zusammen mit seinem Kompagnon Dirk Eckart haben sie mit ihren MUTMACHER Büchern ebenfalls ein Zeichen für das Gedruckte gesetzt.

„Ich glaube an Print!“ Das bedeutet aber nicht, dass wir bei Ahoi Leipzig auf Online verzichten könnten. Unserer Webseite wird bis zu 50.000 Mal im Monat angeklickt. Zurzeit arbeiten wir daran unseren Webauftritt noch attraktiver für die User zu gestalten. Allerdings ist für uns nach einem Jahr Hochglanz-Stadtmagazin Ahoi Leipzig klar: Online wird immer nur eine Ergänzung sein. Unsere Leser lieben das Gedruckte!

Ganz Privat / 2. April 2019

Erinnern, hoffen, weise werden: Warum der 2. April für mich ein Gedenktag ist

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Von Walter Stuber

Ein ganz „normaler“ Tag im Jahr. Kein gesetzlicher Feiertag. Kein Erinnern an das Kriegsende, vergangene Umweltkatastrophen oder sonst einem Ereignis von Weltinteresse. Trotzdem verbinde ich mit bestimmten Daten etwas ganz Besonderes. Es gibt persönliche Gedenktage, die mit schönen Erinnerungen verbunden sind und auch solche, die ich mit gemischten Gefühlen erwarte.

Wie der 2.April. 1999 starb meine Mutter an diesem Tag nach langer Krankheit. Ich hatte genügend Zeit ihr über die Jahre „Ade“ zu sagen. Das Loslassen fiel mir auch leichter, weil sie und ich als Christen den festen Glauben teilten, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Meine Trauer hielt sich vielleicht deshalb damals in Grenzen

Belastende Vergangenheit

Wenn ich heute dagegen an meine Mutter denke – und das kommt öfters vor – erwische mich manchmal dabei, dass mir die Tränen kommen. Vielleicht, weil da ein Gefühl in mir schlummert, dass ich von Anfang an nicht die Zuwendung und Anerkennung von ihr bekommen habe, die ich gebraucht hätte.

Aus Erzählungen weiß ich, dass meine Mutter nach meiner Geburt in schwere Depressionen gefallen ist und ins Krankenhaus musste. Deshalb hat mich die ersten Monate meine zwanzig Jahre ältere Schwester aufgezogen. Aber auch als Mutter wieder nach Hause konnte, war nichts wie früher. Ihr ganzes Leben lang blieb sie depressiv und hatte später noch andere Beschwerden.

„… in guten und in schlechten Zeiten“ – Wahre Liebe

Ich bewundere meinen Vater dafür, dass er unsere Mutter von seinem Rentenalter an bis zu ihrem Tod mit 83 Jahren so fürsorglich gepflegt hat. Das war echte, wahre Liebe! Achtundfünfzig Jahre waren die beiden verheiratet – in Freud und eben auch in Leid! Das kann sich heute kaum mehr einer vorstellen!

Trotz meiner Bewunderung für meinen Vater im Blick auf seinen Einsatz für meine Mutter, war mein Verhältnis zu ihm immer schwierig. Erst als meine Mutter nicht mehr da war, konnten wir uns annähern. Warum das so war, davon habe ich bereits in einem früheren Blog erzählt. Elf Jahre blieben uns noch, in denen wir das bis dahin Versäumte wenigstens etwas nachholen konnten.

Du kannst nichts mitnehmen!

Jetzt ist wieder der 2.April. Für mich ist der Todestag meiner Mutter im Laufe von zwanzig Jahre zu einem Hoffnungstag geworden: Wir werden uns – unbeschwert und fröhlich – im Himmel wiedersehen! Bis dahin habe ich hier auf der Erde noch Einiges zu tun: Spezialgerüste bauen und MUTMACHER sein, sind nur zwei wichtige Aufgaben!

Dieser persönliche Gedenktag stellt mir auch ganz klar vor Augen: Du kannst nichts mitnehmen! Du gehst so aus der Welt, wie du gekommen bist! Dieses Wissen beeinflusst meine Entscheidungen und lenkt den Blick auf das, was wirklich zählt im Leben. Mein Leitgedanke ist: „Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen!“ Der Satz stammt leider nicht von mir, sondern aus der Bibel, Psalm 91. Jahrtausende alte Worte und immer noch aktuell. In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Weisheit!