Allgemeine Themen

Allgemeine Themen / 15. Oktober 2019

Silicon Valley – San Francisco: Hightech und Rückstand so nah beieinander

Silicon Valley

Von Walter Stuber

„Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ – das war lange das Synonym für die USA und das scheint auch nach wie vor so zu sein. Diesen Eindruck bekamen Dirk Eckart und ich bei unserer Reise durch Silicon Valley mit tempus Consulting und dem Impulse Verlag vom 29.September bis zum 05.Oktober 2019.

Was wir hier in Sachen Digitalisierung gesehen und erlebt haben, hat uns begeistert. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob wir in Deutschland die Entwicklungen in dieser Richtung verschlafen haben. Die Hightech-Unternehmen, die wir besichtigt haben, überzeugten in vieler Hinsicht. Ich war auch überwältigt von der optimalen Ausstattung. Hier wurde viel Geld in die Hand genommen. Realistisch betrachtet, wäre so etwas bei unserem Bankensystem nicht möglich.

50 Jahre hinter der Entwicklung in Deutschland

Kaum zu glauben, dass ich nur 60 Kilometer von diesem visionären Ort entfernt den Eindruck bekam, in die Vergangenheit katapultiert worden zu sein. In San Francisco stehen überall Strommasten und die Hausanschlüsse hätte bei uns kein Fachmann genehmigt. So sah es bei uns vor 50 Jahren aus! Ich erfahre, dass es hier den Beruf des Elektrikers nicht gibt. Das ist mir völlig unverständlich! Wie will ein Land, in dem hart daran gearbeitet wird, dass selbstfahrende Elektroautos auf den Markt kommen, es mit diesem veralteten Stromsystem schaffen, z.B. genügend funktionierende Auflade- Stationen zur Verfügung zu stellen?

Vielleicht hätte man besser erstmal Geld für solide Ausbildung in diesem Bereich ausgegeben, damit die Grundvoraussetzungen stimmen?! Denn die fehlen offensichtlich! Das zeigen die veralteten Strommasten und auch der Hinweis in den Nachrichten, den ich in diesen Tagen hörte: Bei Sturm würde der Strom abgeschaltet werden!

Nicht blenden lassen von Erfolgen

Bei allem Staunen über die Entwicklungen, die in Silicon Valley auf den Weg gebracht werden, muss ich feststellen, dass bei der Elektrizität der Fortschritt – zumindest hier in San Francisco – noch nicht Einzug gehalten hat. Vielleicht sollten die Zuständigen mal eine Bildungsreise nach Deutschland machen! Die Elektroinnung und die Stromversorger würden sicherlich gerne weiterhelfen!

Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die ich bei unserer Unternehmer-Reise gesammelt habe: Ich will mich nicht blenden lassen, von den erfolgreichen Unternehmen in Silicon Valley und den Eindruck bekommen, dass wir Deutschen nichts auf die Reihe bekommen würden. Das stimmt effektiv nicht. In unserem Land liegen die Stärken in anderen Bereichen. Diese gesunde Selbsteinschätzung, die dem anderen seine Erfolge gönnt, aber das eigene Können nicht kleinredet, tut jedem Unternehmer gut!

Allgemeine Themen / 8. Oktober 2019

Umweltschädlicher Verpackungsmüll beim Online-Kauf – Gibt es Alternativen?

Verpackungsmüll

Von Walter Stuber

Ich habe mal wieder etwas im Internet bestellt. Das Teil war nicht groß. Es passte, laut Angabe des Verkäufers, in ein 8 x 8 cm Kästchen, das nur drei Zentimeter hoch sein sollte. Umso mehr wunderte ich mich, dass der Lieferkarton dann die Ausmaße 30 x 20 x 20 cm hatte.

Zwischen jeder Menge Füllmaterial fand ich dann das kleine Kistchen mit dem Produkt. Leider ist das kein Einzelfall! Auch bei uns in der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH werden immer mehr große Kartons geliefert, in denen kleine verpackt sind. Das bedeutet wiederum jede Menge Verpackungsmüll, meistens aus Plastik. Das ärgert mich total!

Besser vor Ort kaufen?

Natürlich könnte ich im privaten Bereich dem entgehen, wenn ich bei Händlern vor Ort kaufen und alles unverpackt mitnehmen würde. Aber leider fühle ich mich dort nicht immer gut aufgehoben. So mancher Einzelhändler vermittelt mir den Eindruck, dass er keine Zeit für mich hat. Dabei ist der persönliche, individuelle Kontakt das, was das Internet nicht bieten kann. Außerdem kaufe ich bekanntermaßen gerne von Zuhause aus.

Am liebsten wäre mir, ich könnte online etwas bestellen und ein Händler bei mir um die Ecke würde es mir bringen. Natürlich ohne Verpackung. Idealerweise würde er die Lieferzeit mir per Handy App mitteilen. Das wäre Innovation für den Einzelhandel! Aber davon sind wir leider noch weit entfernt. Aber wer weiß, vielleicht tut sich da im Laufe der nächsten Jahre noch etwas in der Richtung. Denn viele Verbraucher machen sich mittlerweile Gedanken, wie man Müll vermeiden kann.

Plastikfrei verpacken

Im letzten Jahr ging durch die Medien, dass Deutschland Verpackungsmüll-Europameister ist! Mit Blick auf die erschreckenden Nachrichten über die Umweltverschmutzung, kann das so nicht weitergehen! Vielleicht ist eine Verpackungsmüll-Steuer sinnvoll oder ein Siegel für (Online-)Unternehmen, die so wenig wie möglich (Plastik-) Verpackung garantieren?

Es gibt ja bereits Anbieter wie ECOYOU, die nicht nur unterschiedlichste, plastikfreie Produkte im Netz verkaufen, sondern auch bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit achten und völlig auf Plastik verzichten. Außerdem hat das junge Unternehmen eine Baumpflanz-Aktion ins Leben gerufen! Das zeigt, dass ein Online-Händler den Umweltschutz im Blick haben kann und ich durch meine Bestellung nicht unnötigen Plastikmüll verursachen muss.

Verantwortung für die nachfolgenden Generationen

Ich will vermehrt darauf achten, meine Müllmengen zu reduzieren. Im privaten Umfeld genauso wie im Unternehmen. Hier war ein erster Schritt die Einführung des papierlosen Büros.

Wenn jeder schaut, wo Müll vermieden werden kann, dann kann sich viel verändern. Das ist auch dringend notwendig! Die nachfolgenden Generationen müssen doch auch noch gut auf unserer Erde leben können und sie sollen die Schönheiten der Meere, Wälder und Seen nicht nur aus Dokumentationsfilmen kennen!

Was tun Sie für den Umweltschutz? Was sind Ihre Müllvermeidungstipps für Zuhause oder den Betrieb? Ich freue mich auf Ihre Mails!

Allgemeine Themen / 1. Oktober 2019

Mobbing: Was tun, wenn es mein Unternehmen trifft?

Mobbing

Von Walter Stuber

Ein Kinderstühlchen mit Schild „Ingolf Stuber“ hatte ich beim Aufräumen gefunden und wollte es entsorgen. Aber dann kam mir eine Idee: Unser Sohn soll meinen Platz in der Firma einnehmen. Dirk Eckart und ich haben als Chefs jeweils einen Regiestuhl auf denen unsere Namen gedruckt sind. Da würde das Kinderstühlchen mit dem Namensschild doch bestens dazu passen, als Symbol für den Nachfolger.

Bevor das Relikt aus alten Zeiten im Container landete, machte ich noch schnell ein Foto. Das wollte ich in einem meiner nächsten Blogs zum Thema Unternehmensnachfolge veröffentlichen. Als ich meinen Mitarbeitern davon erzählte, fanden die das gar nicht witzig. Sie meinten, das wäre das reinste Mobbing. Für mich war es einfach nur ein netter Gag. Vielleicht lag die Reaktion des Teams daran, dass Mobbing überraschend in unserer Firma zum Thema geworden ist.

Bei uns doch nicht!?

Es fing vor einiger Zeit mit Bildern und Schriftzügen an, die ein Mitarbeiter an seinem Spind vorgefunden hatte. Er kam zu uns beiden Geschäftsführer und informierte darüber. Wir zweifelten an seiner Aussage. Leider gab es auch kein Foto als Beleg. Danach haben wir nichts mehr von der Sache gehört und sind davon ausgegangen, dass es die Belästigungen aufgehört hatten. Dass jemand in unserer Firma gemobbt wird, das war für uns zu diesem Zeitpunkt undenkbar.

Leider mussten wir vor kurzem erfahren, dass das Mobbing weiterging. Nach mehr als einem Jahr war das Ganze sogar eskaliert. Ich nehme an, dass der Mitarbeiter enttäuscht war, dass wir Chefs nach unserem ersten Gespräch nicht reagiert hatten. Deshalb meinte er mittlerweile die Sache selber regeln zu müssen. Das wiederum war für das Betriebsklima das reinste Gift. Schließlich mussten wir uns von ihm trennen.

Betriebsvereinbarung als Hilfe

Das Ganze hat für viel Verunsicherung in der Belegschaft gesorgt. Deshalb haben wir unsere Kommunikationsberaterin Monika Bylitza gebeten eine „Betriebsvereinbarung zum partnerschaftlichen Verhalten am Arbeitsplatz“ zu formulieren. Hier beziehen wir als Geschäftsführer klar Stellung, dass wir von jedem Mitarbeiter ein faires Verhalten gegenüber den Kollegen erwarten und dass wir gegen jedes unfaire, respektlose und diskriminierende Verhalten, das uns gemeldet wird oder das wir beobachten, vorgehen werden.

Außerdem haben wir in den Schreiben deutlich gemacht, dass derjenige, der gemobbt wird, zu uns kommen kann oder sich anderweitig Hilfe holen sollte. Die Vereinbarung haben wir allen Mitarbeitern zur Kenntnisnahme und Unterschrift vorgelegt. Wir hoffen, dass wir damit wieder die Basis für ein gutes Betriebsklima gelegt haben und dass schon Anfänge von Mobbing im Keim erstickt werden können.

Sensibler werden im Umgang miteinander

Es bleibt für mich ein fader Nachgeschmack: Hätte ich nicht das erste Gespräch mit dem Mitarbeiter viel ernster nehmen und Maßnahmen ergreifen müssen? Haben wir als Chefs versagt? Ich muss gestehen, dass ich mich bis dahin mit „Mobbing“ überhaupt noch nicht intensiv auseinander gesetzt hatte.

So mancher Spruch, den ich meinen Mitarbeitern schon mal vor den Kopf geknallt hatte, wäre durchaus als „Mobbing“ durchgegangen. Dabei war es für mich nur ein kleiner Scherz, der die Situation auflockern sollte. Wie der zunächst geplante Kommentar zum Foto vom alten Kinderstühlchen unseres Sohn Ingolf. Wie gut, dass unsere Mitarbeiter mich davon überzeugt haben, dass eine Veröffentlichung in dieser Art nicht gut gewesen wäre. Als Chef ist man halt auch „nur“ Mensch und kann dazulernen!

Ihre „Anti-Mobbing“ Tipps

Welche Erfahrungen haben Sie im Blick auf Mobbing in Ihrem Betrieb gemacht? Wo liegt bei Ihnen die Grenze zwischen einem schlechtem Scherz und knallhartem Mobbing? Was hat bei Ihnen geholfen, damit unfaire und respektlose Äußerungen und Gesten unter den Mitarbeiter aufhören oder erst gar nicht entstehen? Ich freu mich über Ihren Kommentar oder Ihre Mail.

Ziele / 24. September 2019

Plötzlich im Rampenlicht: Wenn du als Beobachter zur einer Preisverleihung gehst und überraschend ausgezeichnet wirst

Preisverleihung

Von Walter Stuber

Jahrelang haben mein Kompagnon Dirk Eckart und ich uns gewünscht, dass unser Engagement als verrückte Unternehmer einmal öffentlich gewürdigt werden würde. Es gibt Auszeichnungen, da muss man sich selber bewerben und solche für die man vorgeschlagen wird. So ist es beim „Großen Preis des Mittelstandes“. Hier waren wir schon mehrmals nominiert worden, bisher ohne Erfolg.

Deshalb fehlte uns in diesem Jahr der Antrieb am Galaabend zur Preisverleihung teilzunehmen. Nur auf Drängen unseres Beraters, Freundes und Pressebeauftragten Peter Dyroff, haben wir uns angemeldet. Am 31.August 2019 sind wir zusammen mit unseren Frauen zum Ball nach Dresden ins Maritim Hotel gefahren. Unser Tisch mit der Nummer 30 war ganz hinten. Für uns war das ein Indiz, dass wir nicht unter den Preisträgern sein werden. Die sitzen bekanntlich ganz vorne!

Blauer Straßenanzug statt Smoking

Der Abend nahm seinen Lauf. Wie immer gab es nette Gespräche am Tisch mit anderen Unternehmern. Die Vorspeise wurde serviert. Danach ging Dirk Eckart nach draußen. Er war gerade weg, da hörte ich die Ansage: „Die Finalisten und Preisträger Walter Stuber und Dirk Eckart möchten bitte zur Bühne kommen!“ Hatte ich mich verhört? Nein! Meine Frau Burgunda und Dirks Frau Ulrike schauten mich erstaunt und erwartungsvoll an.

Damit hatte ich nicht gerechnet. War ich überhaupt dem Anlass entsprechend angezogen? Dirk und ich trugen unser Firmen-Outfit: Blauer Straßenanzug, rotes Hemd mit Firmenlogo. Um uns herum wimmelte es nur so von Smokings, Fliegen und festlichen Abendkleidern! Aber um meine Kleidung konnte ich mir jetzt keine weiteren Gedanken machen.

Hindernislauf zur Bühne

Wir sollten tatsächlich den langersehnten Preis bekommen! Weil Dirk nicht zu sehen war, bahnte ich mir mit meinen Krücken alleine den Weg von ganz hinten nach vorne zur Bühne. Plötzlich bemerkte ich, dass meine Hose rutschte. Kein Wunder, ich hatte in den vergangenen Wochen zehn Kilo abgenommen. Aber wie sollte ich mit zwei Krücken in der Hand alles wieder zurechtrücken? Mir blieb nichts anderes als einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Dass ich die ganze Zeit von einem Spotlicht und einer Kamera verfolgt wurde, musste ich einfach ignorieren.

Die nächste Hürde waren die acht Treppenstufen zur Bühne – ohne Geländer! Ich war dankbar für meine Krücken, ohne die hätte ich es nicht hoch geschafft. Als ich endlich oben im Rampenlicht stand, bemerkte ich, dass Dirk immer noch fehlte. Dann sah ich ihn im Laufschritt nach vorne kommen. Sein Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er kaum fassen konnte, dass wir nach Jahren des Engagements und des Hoffens endlich ausgezeichnet werden sollten.

Authentisch sein

Das war ein unvergesslicher Abend für mich. Zum einen ist ein Traum wahr geworden und zum anderen hat mir das Drumherum deutlich gemacht: Ich kann mich zeigen, wie ich bin. Egal ob ich einen Smoking trage oder im Straßenanzug daher komme, die Hose rutscht oder alles in Ordnung ist. Äußerlichkeiten ändern nichts an meinem Wert. Ich muss nicht eitel sein. Wichtig ist, dass ich authentisch bin. Heute kann ich über die Fotos von der Bühne mit schlecht sitzendem Sakko und verrutschter Hose zum Glück lachen.

Ich kann zu meinem Handicap stehen. Wenn die Veranstalter im Vorfeld nicht im Blick hatten, dass ein Gehbehinderter ausgezeichnet wird, dann ist es nicht mein Problem, wenn ich länger brauche um auf die Bühne zu kommen und damit womöglich ihren Zeitplan durcheinander bringe. Ich wünsche mir sehr, dass mehr Menschen mit Behinderung in der Wirtschaft aktiv und erfolgreich werden können und dass es irgendwann ganz selbstverständlich ist, bei einem Wirtschaftspreis z.B. eine Rollirampe an der Bühne zu installieren.

Sternstunden der Anerkennung

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich Anerkennung für das, was sie tun. Oft bleibt sie aus. So war das auch bei Dirk Eckart und mir. Als wir gar nicht mehr damit gerechnet haben, wurden unsere Namen als Preisträger des „Großen Preis des Mittelstandes“ aufgerufen.

Ich möchte Ihnen Mut machen, nicht aufzugeben und weiter auf Ihre persönliche Ehrung zu hoffen. Eine Preisverleihung mit Gala ist ein ganz besonderes Highlight, das sich vermutlich jeder wünscht. Sternstunden in Sachen Anerkennung geschehen aber viel mehr im kleinen Rahmen. Wir müssen lernen, sie bewusst wahrzunehmen und genauso zu genießen wie einen Preisverleihung: Ermutigende, lobende Worte von anderen Unternehmern, eine sehr gute Bewertung eines Kunden, ein Dankeschön aus der Mitarbeiterschaft. Wenn dazu eine öffentliche Auszeichnung noch „oben drauf“ kommt, umso schöner für Sie! Ich wünsche Ihnen beides von Herzen!

Allgemeine Themen / 10. September 2019

Nur Mut: Verborgene Talente entdecken

Talent
Talent

Von Walter Stuber

In vielen Menschen schlummern unentdeckte Talente. Warum sie nicht an die Oberfläche kommen, kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Keine Zeit zum Entdecken, keine Lust auf Neues oder es ist niemand da, der einen Blick für die verdeckten Fähigkeiten anderer hat.

Meine Frau Burgunda ist zum Beispiel sehr musikalisch. Vor mehr als 20 Jahren habe ich ihr eine Gitarre gekauft. Leider fand sie nie Zeit zum Üben und Spielen. Erst waren es die Kinder, der große Garten und die Schichtarbeit als Mechatronikerin, die sie komplett ausfüllten. Jetzt sind es die Enkelkinder für die sie ihre Freizeit gerne einsetzt. Ich habe die große Hoffnung, dass ihr schlummerndes, musikalisches Talent spätestens in drei Jahren Raum und Zeit einnehmen kann, wenn sie in den Vorruhestand geht.

Musik: Nicht mein Ding

Was die Musik angeht, da sind meine Begabungen eher überschaubar. Meine Schwester Heidi hat versucht mir das Blockflöte spielen beizubringen. Da war ich sechs. Das hat mehr schlecht als recht funktioniert. Das größte Problem war, dass ich keine Noten lesen konnte. Das erschwerte auch später die Versuche meines Schwagers Oswald mich mit der Kunst des Posaunenspiels vertraut zu machen. Ich habe viel improvisiert, das heißt ich spielte immer nur das, was ich wollte.

Meine Gesangskünste waren auch nie die besten. Mein Lehrer Werner Glück sagte zu mir: „Am besten du bewegst nur den Mund! Nicht mitsingen! Das kannst du einfach nicht!“ Das hat sich bis heute nicht geändert und ich weiß, dass in dieser Hinsicht auch kein verborgenes Talent bei mir zu finden ist. So ist es dann eben. Dafür habe ich andere Begabungen!

Begabungen fördern

Interessant finde ich, dass Musikalität so unterschiedlich in einer Familie verteilt sein kann. Wie schon erwähnt, hat meine Schwester Heidi in diesem Bereich eine große Begabung, genauso wie mein Schwager Oswald. Bei ihnen zu Hause in Eibensbach wurde schon immer viel gesungen und musiziert. Das haben sie an ihre Kinder und Enkel weitergegeben.

Das wäre auch eine schöne Aufgabe für meine Frau und mich: Die musikalischen Begabungen unserer Enkelinnen und Enkel zu fördern. Das Singen und Musizieren würde ich in die talentierten Hände meiner Frau legen und mein Fokus wäre das Ermutigen. Damit kenne ich mich aus!

Talentsucher und Ermutiger

Mut ist eine Grundvoraussetzung, wenn man verborgene Begabungen ans Licht und zur Entfaltung bringen will! Welches Talent schlummert tief in Ihnen und wartet darauf entdeckt zu werden und zum Zuge zu kommen? Ich wünsche Ihnen Mut, sich auf die innere Suche zu machen!

Wenn Sie bei sich selbst fündig geworden sind, dann werden Sie zum Talentsucher bei Ihren Kindern, Kollegen oder Mitarbeitern. Manchmal braucht es nämlich einen Anstoß von außen, damit man erkennt, welche Gaben noch in einem versteckt sind. In diesem Sinne als Ermutiger unterwegs zu sein, ist eine sehr erfüllende Aufgabe!